Fußball VfB 03 Hilden hält beim 1. FC Bocholt in Unterzahl einen Punkt fest

Isaak Kang bringt die Hildener Fußballer im Verfolgerduell der Oberliga mit 1:0 in Führung, die sie in der zweiten Halbzeit mit zehn Mann verteidigen. Erst in der Nachspielzeit kommt Bocholt zum Ausgleich – durch ein Eigentor.

 Hildens Torhüter Yannic Lenze brachte die Bocholter Angreifer gleich reihenweise zur Verzweiflung.

Hildens Torhüter Yannic Lenze brachte die Bocholter Angreifer gleich reihenweise zur Verzweiflung.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

1. FC Bocholt – VfB 03 Hilden 1:1 (1:0). Mit dem Remis in Bocholt verpassten die Fußballer des VfB 03 die Chance, den Abstand auf den Oberliga-Zweiten auf einen Punkt zu verringern. Auf der anderen Seite vergaben die Bocholter die Möglichkeit zur Tabellenführung, denn auch Spitzenreiter SSVg Velbert kam im Stadtderby beim TVD Velbert nicht über ein Unentschieden hinaus. So bleibt an der Spitze der Oberliga also vorerst alles beim Alten. Sicher ist nur eins: Das Aufstiegsrennen ist noch lange nicht entschieden.

Irgendwie entwickelte die Begegnung Parallelen zum Hinrundenspiel, denn auch da mussten die Hildener über weite Strecken der zweiten Halbzeit in Unterzahl agieren. War es seinerzeit Isaak Kang, der mit einer gelb-roten Karte vorzeitig vom Feld musste, so erwischte es diesmal mit Peter Schmetz ausgerechnet den regionalliga-erfahrenen Abwehrchef. Der 31-Jährige kassierte kurz vor der Pause die erste gelbe Karte (42.) und nur fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff die zweite (50.). Die beendete nicht nur sein Engagement auf dem Platz, sondern brachte den Bocholtern auch einen Elfmeter ein, weil Schmetz seinen Gegenspieler im Strafraum festhielt.

Gleichwohl hatte der VfB 03 Glück im Unglück, denn Yannik Lenze parierte den Strafstoß von Marc Beckert (51.). Und auch in der Folge präsentierte sich der Hildener Keeper in Top-Form. „Er war Mann des Spiels, hat nicht nur den Elfmeter gehalten, sondern auch viele andere Bocholter Chancen zunichte gemacht“, lobte Tim Schneider den Schlussmann. Der VfB-Chefcoach, der vormittags noch der Taufe seiner Nichte beiwohnte, kam erst kurz vor dem Anpfiff auf der Sportanlage an, bekam direkt einen freien Parkplatz am mit 450 Zuschauern gut gefüllten Stadion Hünting und bekannte nach der starken Vorstellung seiner Mannschaft lächelnd: „Ich bin zufrieden.“

Von Beginn an entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Eine Standardsituaion brachte die Hildener in Führung. Stefan Schaumburg schlug einen Eckball auf Len Heinson, der jedoch abgeblockt wurde, aber Robin Müller beföderte die Kugel per Kopf zu Isaak Kang, der sie zum 1:0 über die Linie drückte (17.). In der Folge verstärkten die Bocholter den Angriffsdruck, ohne sich jedoch zwingende Chancen zu erarbeiten. Im Gegenzug setzten die Hildener immer wieder Nadelstiche und machten in der Abwehr alles dicht. Dann stürmte plötzlich Pascal Weber allein in den FCB-Strafraum, erst im letzten Monment ging Bocholts Kapitän Tim Winking vor seinem Torwart dazwischen (41.). Eine Minute später sah Schmetz die gelbe Karte, fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff folgten der Platzverweis und der parierte Elfmeter.

In der Folge rannten die Bocholter beständig an, belagerten zwischenzeitlich sogar das VfB-Gehäuse. Doch die Hildener wehrten sich nach Kräften und verteidigten ihre Führung mit viel Cleverness. Ihre letzten beiden Chancen (63. Schuss von Kang; 72. Freistoß von Schaumburg) ließen die Hildener liegen. Auf der anderen Seite stand immer wieder Yannik Lenze im Mittelpunkt, doch der VfB-Torhüter wuchs an diesem Tag über sich hinaus. In der Schlussphase drückten die Bocholter auf den Ausgleich. Der resultierte nach einer Ecke letztlich aus einem Eigentor von Innenverteidiger Nick Sangl (90+1).

Tim Schneider nahm es nicht tragisch, stellte seiner Truppe vielmehr ein großes Kompliment aus. „Das Unentschieden ist angesichts der vielen Bocholter Torchancen glücklich, aber dieses Glück haben wir uns verdient“, bilanzierte der Chefcoach des VfB 03 und stellte fest: „Unser Team hat es clever gemacht, mit den Entlastungsangriffen den Ball festgehalten. Es ist schön zu sehen, dass die Mannschaft reift.“

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