Mettmann wählt den neuen Stadtrat Grüne lösen SPD als zweitgrößte Rats-Fraktion ab

Mettmann · CDU und SPD verlieren eine komfortable Mehrheit. Die neue Wählergemeinschaft schafft aus dem Stand 10,9 Prozent. Die Ergebnisse im Überblick.

 Die Mettmanner haben gewählt - der Rat der Stadt sortiert sich neu.

Die Mettmanner haben gewählt - der Rat der Stadt sortiert sich neu.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Christ- und Sozialdemokraten, die mit Sandra Pietschmann eine gemeinsame Bürgermeisterkandidatin nominierten, haben sich im alten Stadtrat auf einen Schulterschluss verständigt. Doch nach dem Kommunalwahl-Sonntag gibt es für beide Fraktionen im neuen Stadtparlament keine gemeinsame, komfortable Mehrheit mehr. CDU und SPD mussten gegenüber 2014 Verluste von 4,8 beziehungsweise sogar 11,5 Prozent verkraften und kamen zusammen noch auf 46,8 Prozent (2014: 63,1 Prozent).

Wahlsieger sind die Grünen, die ihr Ergebnis um 9,5 Prozent steigern konnten. Auch die FDP konnte sich steigern, um 3,5 Prozent. Aus dem Stand schafft die erst vor drei Monaten gegründete Wählergemeinschaft „Zur Sache! Mettmann“ 10,9 Prozent. Die Linke gewinnt 1,3 Prozent, die AfD verliert 2,2 Prozent.

Bürgermeisterkandidat und Grünen-Fraktionschef Nils Lessing sagte am Sonntagabend: „Thematisch geht jetzt an uns nichts vorbei.“ Lessing berichtete von einem noch stärkeren Interesse in der Wählerschaft an „grünen“ Themen. CDU-Fraktionschef Richard Bley äußerte sich mit Blick auf die von seiner Partei gewonnenen Wahlkreise zufrieden, allerdings räumte er auch ein, einige Stimmen an die neue Wählergemeinschaft verloren zu haben. Er sprach außerdem von einer „starken FDP“. Die SPD-Fraktion will sich erst am Montag zu den Ergebnissen der Kommunalwahl in Mettmann äußern.

FDP-Fraktionschef Klaus Müller fühlte sich am Sonntagabend bestätigt: „Die gute Stimmung im Wahlkampf hat sich in Stimmen umgesetzt. Das ist ein tolles Ergebnis.“ In puncto Mehrheitsbildung eröffnen sich nach Müllers Worten im neuen Stadtrat nun interessante Perspektiven. Hinsichtlich der Mitwirkung in einer Gestaltungsmehrheit zeigten sich die Liberalen jedenfalls selbstbewusst.

Die Wählergemeinschaft freute sich ebenfalls über das Wahlergebnis. „Wir sind guter Dinge, aber auch ein Stück demütig und haben jetzt eine große Verantwortung. Dessen sind wir uns bewusst“, sagte Andreas Konrad von „Zur Sache! Mettmann“.

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