Erkrath hat gewählt Schultz (CDU) bleibt Bürgermeister

Sein Kontrahent von den Grünen, Peter Knitsch, hatte für sich ein respektables Ergebnis erhofft und sich ansonsten erst gar keine Illusionen gemacht: Eine Stichwahl wäre für Erkrath eine Sensation, die er nicht erwarte. Schultz habe schließlich schon 2015 als komplett unbekanntes Gesicht in Erkrath die absolute Mehrheit geholt. Mit 23,08 Prozent holte Peter Knitsch aber am Sonntag deutlich mehr als sein Bruder Reinhard Knitsch, der bei der Wahl 2014 auf 18,3 Prozent gekommen war. · Die CDU bleibt stärkste Kraft im Rat, die Grünen überholen die SPD, die auf unter 20 Prozent absackt. Die BmU büßt Stimmen ein, die AfD stellte sich erstmals zur Wahl und bekommt auf Anhieb mehr Stimmen als FDP und Linke.

 Strahlender Wahlsieger: Bürgermeister Christoph Schultz, hier bei einem Termin im Vorfeld der Kommunalwahl, konnte seine absolute Mehrheit diesmal sogar noch ausbauen.

Strahlender Wahlsieger: Bürgermeister Christoph Schultz, hier bei einem Termin im Vorfeld der Kommunalwahl, konnte seine absolute Mehrheit diesmal sogar noch ausbauen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Das Strampeln hat sich offenbar gelohnt: Am Samstag hatte sich Bürgermeister Christoph Schultz (CDU) noch mit dem Stadtradeln-Team der CDU Erkrath auf den Weg gemacht, um die Wahlkampfstände in allen drei zu Stadtteilen zu besuchen. Am Sonntag bescherten ihm die Wähler dann mit 61,5 Prozent ein noch deutlicheres Ergebnis als 2015. Damals hatte sich Schultz erstmals zur Wahl gestellt und im ersten Anlauf 53,7 Prozent der Wählerstimmen geholt.

Und Schultz hat die Ärmel schon wieder hochgekrempelt. Aus der Vorwahlzeit nehme er trotz Corona-Einschränkungen viele Anregungen mit, die es nach der Wahl umzusetzen gäbe, sagte er im Vorfeld der Wahl. Sein Kontrahent von den Grünen, Peter Knitsch, hatte für sich ein respektables Ergebnis erhofft und sich ansonsten erst gar keine Illusionen gemacht: Eine Stichwahl wäre für Erkrath eine Sensation, die er nicht erwarte. Schultz habe schließlich schon 2015 als komplett unbekanntes Gesicht in Erkrath die absolute Mehrheit geholt. Mit 23,08 Prozent holte Peter Knitsch aber am Sonntag deutlich mehr als sein Bruder Reinhard Knitsch, der bei der Wahl 2015 auf 18,3 Prozent gekommen war.

Die SPD hatte im Wahlkampf mit dem Essener Rechtsanwalt Jörg Schintze auf ein komplett neues Gesicht gesetzt und musste Corona-bedingt wie alle anderen ins Internet ausweichen. „Wir konnten und wollten einige unserer Stärken – Haustür- und Straßenkampagnen – nicht ausführen und haben uns mehr auf das Internet verlegt. Jörg Schintze ist als frisches Gesicht und Persönlichkeit gut angenommen worden“, meldete Fraktionschef Detlef Ehlert noch am Freitag. Der Kandidat von auswärts konnte am Sonntag 15,4 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereinen.

SPD und Bürgermeister, das funktioniert im konservativen Erkrath einfach nicht. Denn selbst der in der Stadt nun wirklich weithin bekannte Fraktionschef Detlef Ehlert konnte bei der Bürgermeisterwahl 2015 nur 28 Prozent der Stimmen für sich verbuchen. Auch in Erkrath sackt die SPD ab und büßt Ratssitze ein.

Die CDU hingegen bleibt nach wie vor stärkste Kraft im Stadtrat und kann sogar noch etwas zulegen – von 36,4 Prozent im Jahr 2014 auf jetzt 37,9 Prozent. Als nun zweitstärkste Kraft haben die Grünen die SPD mit 20,5 Prozent abgelöst (2014: 14 Prozent) und damit wie erhofft Sitze hinzugewonnen. Der Einfluss der SPD im Rat schwindet dagegen empfindlich von zuletzt 25,5 auf jetzt 16,1 Prozent.

Auch die BmU hat spürbar eingebüßt, sie rutscht von 17,7 auf 11,9 Prozent. Die Wählergemeinschaft hatte sich selbst noch beim digitalen Wahlkampf beschränkt, „da wir den Werbeboykott bei Facebook im Gegensatz zu den meisten Mitbewerbern nachvollziehbar finden“, so Fraktionschef Bernhard Osterwind.

Die Linke hat mit 3,6 Prozent etwas zugelegt (2014: 2,1 Prozent), für die FDP, die sich in diesem Jahr komplett verjüngt hatte, hat sich mit 4,6 Prozent nicht so viel bewegt wie von Fraktionschef Ralf Lenger erhofft (2014: 4,3 Prozent). Die erstmals in Erkrath angetretene AfD holt hingegen auf Anhieb 5,1 Prozent der Stimmen und zieht damit in den Erkrather Stadtrat ein.

Kaum waren die Stimmbezirke ausgezählt, bedankte sich der alte und neue Bürgermeister Christoph Schultz auch schon mit einem Facebook-Video bei seinen Wählern – mit „großer Freude“, aber auch Respekt vor den Aufgaben, die nun vor ihm lägen. Der Wähler erwarte, dass er und seine Partei liefern. Das wolle er gemeinsam mit dem Team im Stadtrat weiter tun, sagte Schultz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort