Schlüsselspieler des Drittligisten Maik Schneider ist Leichlingens stiller Leader im Rückraum

Leichlingen · Der 31-Jährige ist nach den Ausfällen von Sebastian Linnemannstöns und Alexander Senden Hoffnungsträger der Drittliga-Handballer des Leichlinger TV.

 Leichlingens torgefährlicher Rückraumspieler Maik Schneider setzt zum Wurf an.

Leichlingens torgefährlicher Rückraumspieler Maik Schneider setzt zum Wurf an.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Wenn der Handball-Drittligist Leichlinger TV am Freitag (19.30 Uhr) beim VfL Eintracht Hagen antritt, ist er Außenseiter – wie so oft in dieser Saison. Dass mit Alexander Senden (Bänderriss) und Sebastian Linnemannstöns (Knieverletzung) nun auch noch zwei Leistungsträger ausfallen, macht das Auswärtsspiel für den LTV nicht einfacher.

Dabei schien ein leichter Aufwärtstrend bei den Handballern einzusetzen. Nach sechs Spielen ohne Sieg fuhr die Mannschaft von Trainer Lars Hepp gegen den OHV Aurich den ersten Erfolg ein. „Ich hoffe, dass bei allen jetzt der Kopf frei ist“, sagte Maik Schneider nach dem Befreiungsschlag – und hoffte auf eine „breitere Brust der Mannschaft“. Der 31-Jährige ist nach den Ausfällen der Hoffnungsträger des LTV. Mit 34 Treffern ist er bislang der beste Schütze des von Hepp mit eingeschränkten Mitteln umgebauten Kaders – und der einzige Linkshänder im Rückraum. „Leider haben wir im Moment keinen anderen Halbrechten“, sagt Schneider, der so quasi eine Einsatzgarantie hat.

Doch auch mit mehr Konkurrenz wäre er vermutlich gesetzt: Schneider ist die Lebensversicherung des LTV. Schon als der Verein in der Rückrunde der vergangenen Saison taumelte und nur noch wenig gewann, ragte Schneider heraus. Er ist nicht nur abschlussstark und ein stiller Leader, sondern noch selbstkritisch. „Ich bin mit meiner Leistung aktuell sehr unzufrieden. Vor allem, was die Wurfeffektivität angeht, kann ich mich noch verbessern“, sagt Schneider. Dessen Verpflichtung geht noch auf das Konto von Ex-Trainer Frank Lorenzet, der Schneider vor seiner Trennung vom LTV aus Krefeld holte. Der Beweis für Schneiders sportlichen Stellenwert: Als im Sommer die Zeichen zwischen LTV und Spieler lange Zeit wegen des veränderten wirtschaftlichen Rahmens des Klubs auf Trennung standen, blieb der LTV hartnäckig und warb geduldig sowie mit Nachdruck um eine Verlängerung des Vertrages. Mit Erfolg: Mindestens bis zum Jahresende steht Schneider Hepp zur Verfügung. Dann entscheidet sich die berufliche Zukunft des Speditionskaufmannes, der in Ratingen lebt und arbeitet.

Doch bis dahin ist noch viel Zeit – und Arbeit nötig, wenn der LTV den historisch schlechten Ligastart vergessen machen möchte. „Wir hatten auch gute Spiele wie etwa gegen Wilhelmshaven“, sagt Schneider. „Das haben wir mit sechs Toren verloren, waren aber spielerisch besser als zuletzt gegen Aurich.“ Am vergangenen Wochenende sahen die Zuschauer in der Blütenstadt tatsächlich eher Kampf als Kunst. „Spielerisch ist unser Handball noch nicht so schön“, gibt Schneider zu, doch das Potenzial zu mehr sei da. Leichlingens Rückraum-Ass hat es zweifellos.

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