Leerfahrten sollen in Leverkusen vermieden werden Wupsi weitet „fliegenden“ Fahrerwechsel aus

Leverkusen · Auf Nachfrage aus der Politik erläutert das Unternehmen, wie Leerfahrten noch stärker vermieden werden sollen. Die Fahrer sollen, wenn möglich, direkt auf der Strecke tauschen. Corona-Reinigungsregeln hatten dieses Konzept zwischenzeitlich blockiert.

Fährt die Wupsi zu oft leer durch Leverkusen? Die CDU hakte dazu über die Stadt beim Verkehrsunternehmen nach.

Fährt die Wupsi zu oft leer durch Leverkusen? Die CDU hakte dazu über die Stadt beim Verkehrsunternehmen nach.

Foto: RP, Uwe Miserius

Die Wupsi ist in Sachen Klimaschutz quasi auf der Überholspur unterwegs: Auf dem Dach hat das Unternehmen längst eine große Photovoltaikanlage. Zehn Elektrobusse fahren seit einem Dreivierteljahr durch die Stadt, weitere Busse mit E- oder Wasserstoffantrieb ersetzen in den nächsten Jahren sukzessive die Dieselfahrzeuge.

Und dann fällt der CDU auf: Seit Längerem ist zu beobachten, dass auffällig viele Leerfahrten von Bussen und Gelenkzügen auf der Lützenkirchener- und der Quettinger Straße durch Quettingen stattfinden“, meldete die Union Mitte Oktober der Stadt ihre Beobachtungen von leeren Bussen in einer Anfrage. Und vermutet: „Dies könnte darin begründet sein, dass Fahrer, deren Schicht im Forellental bzw. östlich von Quettingen beginnt oder endet, jeweils ihr Fahrzeug ,mitbringen‘ oder wieder ins Depot mit zurücknehmen. Anstelle eines bloßen Fahrerwechsels findet also jeweils ein gesamter Fahrzeugwechsel statt, der die durch Quettingen führenden Straßen zusätzlich belastet.“

Geklärt wissen wollten die Christdemokraten, wie viele Leerfahrten der Wupsi durchschnittlich täglich im gesamten Stadtgebiet dadurch entstehen, warum der Fahrerwechsel nicht in anderer Weise, also etwa auf der Strecke, stattfinde, um Zusatzfahrten zu vermeiden, und ob nicht durch einen reinen Fahrerwechsel statt eines gesamten Fahrzeugwechsels „auch im Zuge der Mobilitätswende die Verfügbarkeit von Fahrzeugen verbessert bzw. vergrößert“ werden könnte.

Die Stadt leitete an die Wupsi weiter. Mit deren Antwort, zumindest auf die erste Frage, dürfte die Union nicht zufrieden sein. Denn: „Diese Frage kann aktuell nicht beantwortet werden, da dazu der komplette Fahrplan analysiert werden müsste“, meldet die Wupsi jetzt über den Informationsdienst z.d.a.Rat für die Politik. Hierzu fehlten im Moment die personellen Kapazitäten. Aber das Unternehmen könne versichern, dass es „bestrebt ist, die Zahl derartiger Fahrten auf das betrieblich notwendige Minimum zu reduzieren“. 

Nämlich genau durch das, was die CDU da vorschlägt: den quasi „fliegenden“ Fahrerwechsel auf der Strecke. Das sei vor der Corona-Pandemie häufig praktiziert worden, habe aber „aufgrund einer entsprechenden Arbeitsschutzrichtlinie eingestellt werden müssen, da die Fahrzeuge bei einem Fahrerwechsel zwischengereinigt werden mussten“.

Weil die Corona-Maßnahmen wieder gelockert worden seien, „wurde auch das Ablösen auf der Strecke wieder sukzessive hochgefahren“, heißt es aus der Zentrale an der Borsigstraße. Und: „Im Rahmen der Mitbestimmungspflicht der Arbeitnehmervertretenden befindet sich die Wupsi aktuell im Prozess, um eine weitere Steigerung der Anzahl von Ablösungen des Fahrpersonals auf der Strecke zu erzielen.“

Aber: Zu 100 Prozent können die Busfahrer auf der Strecke nicht die Plätze tauschen, weil „sich vor allem in der Schulzeit die Fahrtangebote in der Mittagszeit, und damit auch die Früh- und Spätdienste, überschneiden“. Und: Das Ablösen auf der Strecke hat laut Wupsi keinen Einfluss auf den Fahrzeugbedarf. Der bemesse sich an der Kapazitätsspitze morgens, „zu dieser Zeit findet kein Fahrzeugwechsel statt“, sagt das Verkehrsunternehmen.

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