Fußball-Kreisliga A Im Kader von Rasensport Krefeld sind zehn Nationen vertreten

Krefeld · Obwohl mehr Quantität als Qualität beim Fußball-A-Ligisten vorhanden ist, arbeitet man am Kaiser-Wilhem-Park daran, sich weiter zu verbessern. 15 Spieler wechselten im Sommer mit Trainer Hafiz Al-Fartwsi zum Verein.

 Rasensport Kapitän Mourad Miri (rechts) begrüßt Ahmad Mansour, der mehr Durchschlagskraft in der VfR-Offensive bringen soll.

Rasensport Kapitän Mourad Miri (rechts) begrüßt Ahmad Mansour, der mehr Durchschlagskraft in der VfR-Offensive bringen soll.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Zehn Spiele, null Punkte und ein Torverhältnis von 7:54. Das ist auf den ersten Blick die mehr als desaströse Zwischenbilanz von Rasensport in der Fußball-Kreisliga A. Aber diese kommt für Kenner der Szene weniger überraschend, denn der Neuling, der wegen des besseren Quotienten von 0,01 Prozent gegenüber Meerbusch III beim Saisonabbruch im vergangenen März aufstieg, spielt komplett mit einem Kader, der zuvor in der B-Liga bei SC Viktoria Krefeld II kickte und dort vor der Coronapause auf Platz elf mit vier geholten Siegen stand.

15 Spieler wechselten dann mit Trainer Hafiz Al-Fartwsi in den Kaiser-Wilhelm-Park. Genauso viel Akteure hatten die Schwarz-Gelben mit Coach Marcus Felix zuvor schon verlassen (fast alle in Richtung FC Hellas Krefeld), weshalb guter Rat teuer war. Doch bei den Verantwortlichen wurde kein Gedanke daran verschwendet, das Aufstiegsgeschenk nicht anzunehmen. Al-Fartwsi machte sich an die Arbeit und der Zulauf weiterer Akteure, meist aus dem Umfeld seines Teams, war so groß, dass er mittlerweile einen Kader von fast 50 Spielern hat. Darunter ist zwar, wie der Blick auf die Tabelle auch zeigt, mehr Quantität als Qualität. Aber Aufstellungssorgen hat der 57-jährige Coach auf keinen Fall, zumal mit Ahmad Mansour ein lange verletzter Stürmer zurückkehrt, der weiß, wo das Tor steht.

Vertreten im Riesenkader sind zehn Nationalitäten. Zumindest vom Geburtsland her, weil mittlerweile auch verschiedene die deutsche Staatsbürgerschaft haben. Jeweils zehn Akteure kommen ursprünglich aus dem Irak und der Türkei, neun aus Syrien, sechs aus Marokko, fünf aus dem Libanon und Deutschland, einer aus Italien und dem Iran, vier aus dem Kosovo und drei aus Afrika. Bei einigen laufen auch Anträge auf Einbürgerung, wobei Al-Fartwsi, im Zivilberuf Zahnarzt (die RP berichtete) auf Grund seiner Verbindungen bei Behördengänge usw. tatkräftig mithilft. „Wir werden weiter daran arbeiten, uns zu verbessern und positivere Ergebnisse zu holen. Erfahrene Spieler im Kader würden uns extrem helfen. Nicht schön ist, dass ehemalige Aktive uns eher kritisieren, als zu helfen und den Spaß und die Freude trotz der misslichen Situation zu verbessern“, ist Al-Fartwsi auch etwas ungehalten über die ein oder andere Stimmungslage. Wobei er in diesem Zusammenhang explizit klarstellt, dass dies auf den 1. Vorsitzenden Thomas Bosch und einigen älteren Anhängern nicht gilt.

Nahe an einem Erfolgserlebnis dran war die Auswahl um Spielführer Murat Miri in den Partien in Strümp (1:3) und Hellas (0:1). Nicht zu beneiden war bisher der italienische Keeper Filippo Castro. In sechs Partien stand er im Kasten und musste gleich 34 mal das Spielgerät aus dem Netz holen. Dreimal spielte Güzel Dogukan und einmal Mark Momm. Ihnen erging es in Sachen Gegentreffer aber nicht besser. Dreimal musste die Elf nach Platzverweisen schon früh dezimiert spielen, was natürlich für den späteren Ausgang wenig förderlich sein konnte. Obwohl mit drei Toren der beste Vollstrecker, haben sich die Rasensportler aus disziplinarischen Gründen von Tolga Keklik getrennt. Die klare Haltung im Club: Negativ auffallen durch schlechte Ergebnisse zwangsläufig ja, aber nicht auf andere Art und Weise.

Ab 4. Dezember ist mit Sumaidaa Musaab Judoa Ghanima ein wichtiger Mann spielberechtigt. Er war nach der ersten Corona-Pandemie eigentlich zum BV Union Krefeld gewechselt. Mittlerweile hat er sich aber anders entschieden und wird nach der üblichen Wechselsperre bei Al-Fartwsi spielen; wie schon zu Viktoria-Zeiten.

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