Drittliga-Saison beendet HSG Krefeld trotz Niederlage gefeiert

Krefeld · Nach dem verpassten Finalspiel war bei den Eagles im letzten Saisonspiel gegen Zweitliga-Aufsteiger EHV Aue die Luft raus. Sie unterlagen vor 1160 Zuschauern mit 21:32. Dennoch bedankten sich die Fans für eine tolle Drittliga-Saison.

 Mit diesem Banner bedankte sich die Mannschaft nach dem letzten Saisonspiel beim Publikum für die Unterstützung.

Mit diesem Banner bedankte sich die Mannschaft nach dem letzten Saisonspiel beim Publikum für die Unterstützung.

Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

Trotz Durchhalteparolen und Versprechungen war klar, dass bei der HSG Krefeld Niederrhein der Stachel der Enttäuschung nach der Pleite in Oppenweiler und dem damit verpassten Endspiel um den Aufstieg in die 2. Handball-Bundesliga sehr tief saß. So war es im letzten Saisonspiel kein Wunder, dass sich die Eagles gegen den Drittliga-Meister und Aufsteiger EHV Aue mit 21:23 (11:16) geschlagen geben mussten.

Ein wenig mehr Emotionen und Einsatzwillen der Krefelder hätten die 1160 Zuschauer am Samstagabend in der Glockenspitzhalle schon verdient gehabt. Aber auch sie spürten, dass bei der Mannschaft nach der längsten Drittliga-Saison der HSG die Luft einfach raus war. Der guten Stimmung schadete das aber nicht. Das Publikum verabschiedete das Team nach einer insgesamt tollen Saison mit viel Beifall. Nach der Verabschiedung von fünf Spielern und des langjährigen Kassieres Hubertus Grunow griff Frank Tichelkamp von der Brauerei Königshof zum Mikro: „Ich möchte mich bei der Mannschaft und den Fans für geile Krefeld-Momente bedanken. Jetzt gibt es für alle Freibier.“

Dass den Eagles die notwendige Konzentration und Motivation fehlten, zeigte sich gleich nach dem Anwurf. Nachdem Merten Krings und zweimal „KC“ Brüren am starken Gäste-Torwart Pascal Bochmann gescheitert waren, erzielte Lars Jagieniak in der 3. Minute den ersten Treffer zum 1:2. Das Team aus dem Erzgebirge hatte leichtes Spiel, den Vorsprung auszubauen. Alleine Torwart Sven Bartmann sorgte mit einigen Paraden dafür, dass der Rückstand nicht zu groß wurde.

Als „KC“ Brüren, Loic Kaysen und Christopher Klasmann per Siebenmeter am Torwart gescheitert waren, nahm Trainer Mark Schmetz seine erste Auszeit. Doch der Rückstand wuchs bis zur Pause zwischenzeitlich bis auf sechs Treffer an (21.), weil Lars Jagieniak Sekunden zuvor einen Wurf und den Nachwurf an die Latte setzte.

Auch nach der Pause erweckten die Eagles nicht den Eindruck, das Geschehen noch einmal spannend machen zu können. Bei zwei Zeitstrafen gegen die HSG bauten die Gäste ihren Vorsprung auf zehn Treffer aus. Auch bei seiner zweiten Auszeit (40.) konnte der Trainer sein Team nicht mehr motivieren, das in den letzten zehn Minuten nur noch sechs Mal den Torwart bezwingen konnte.

Trainer Mark Schmetz richtete am Ende die passenden Worte an die Fans: „Wir haben es heute emotional nicht geschafft, ins Spiel reinzukommen. Es war unheimlich schwierig, nach der Enttäuschung der vergangenen Woche noch einmal alles herauszuholen. Wir wollten den Fans, die uns immer gepuscht haben, zum Schluss noch ein richtig gutes Spiel liefern, das ist uns leider nicht gelungen.“ Dann blickte der Niederländer kurz auf die Saison zurück: „Wenn man auf die Tabelle schaut, sind wir in Deutschland die viertbeste Mannschaft in der 3. Liga. Das ist eine unglaubliche Leistung, die mein Team vollbracht hat.“

 Julian Athanassoglou, Nick Braun, Philipp Dommermuth, Andrej Obranovic und Merten Krings (im Bild v.li.) wurden nach dem Spiel verabschiedet.

Julian Athanassoglou, Nick Braun, Philipp Dommermuth, Andrej Obranovic und Merten Krings (im Bild v.li.) wurden nach dem Spiel verabschiedet.

Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

Fünf Spieler wird der Coach beim Trainingsauftakt im Juli nicht mehr sehen. Julian Athanassoglou, Nick Braun, Philipp Dommermuth, Andrej Obranovic und Kapitän Merten Krings wurden verabschiedet. Den größten Beifall erhielten Publikumsliebling Braun, der in die 2. Liga Frankreichs wechselt, und Krings, der seine Karriere beendet. Ob noch weitere Spieler die HSG verlassen werden, steht noch nicht fest. Den von Eisenach ausgeliehenen Robert Krass würde der Klub gerne behalten. Ein Fragezeichen steht noch hinter Maik Schneider. Der Routinier ist nach seiner schweren Fußverletzung guter Dinge, dass er noch einmal aufs Parkett zurückkehren kann, dann für die HSG Krefeld. Ein Angebot des Ligakonkurrenten TV Aldekerk lehnte er bereits ab.

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