Handball Zweite Liga HSG steht als Absteiger fest

Krefeld · Der Handball-Zweitligist hat keine Lizenz für die Zweite Liga beantragt, weil der Abstieg sportlich nicht zu verhindern war. Nach einem möglichen Saisonabbruch hätte eventuell die Chance bestanden, Zweitligist zu bleiben.

 Vor dem Saisonstart waren sie noch frohen Mutes (von links): Gesellschafter Thomas Wirtz, OB Frank Meyer und Geschäftsführer Andre Schicks.

Vor dem Saisonstart waren sie noch frohen Mutes (von links): Gesellschafter Thomas Wirtz, OB Frank Meyer und Geschäftsführer Andre Schicks.

Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

(RP) Die HSG Krefeld wird keine Lizenz zur Teilnahme in der 2. Liga für die kommende Saison erhalten. Das hat die Handball-Bundesliga mitgeteilt. Der Grund: Die Lizenzunterlagen wurden nach dem Stichtag 1. März eingereicht – zu spät. Entscheidung und Begründung stoßen bei der HSG auf Kritik.

Aus Krefelder Sicht stellt sich die Situation wie folgt dar: Demnach habe die HSG Krefeld bereits sehr früh im Verlauf der aktuellen Saison 2019/2020 mit der Analyse und dem Ausblick auf die neue Spielzeit begonnen. Die Kaderplanungen seien realistisch für die 3. Bundesliga angeschoben worden, da der Tabellenstand keine anderen aussichtsreichen Planungen zugelassen habe. Aus diesem Grunde verzichtete die HSG Krefeld auf die Erstellung und Einreichung der Lizenzunterlagen zum 1. März – auch, wie es heißt, um aus wirtschaftlicher Sicht, nicht unnötige Kosten zu produzieren.

Nur knapp zwei Wochen später habe sich eine komplett neue Situation mit den unvorhersehbaren Auswirkungen der Corona-Pandemie entwickelt, die für die HSG Krefeld wie für die gesamte Sportwelt bis hoch zum IOC zu einer Neuaufstellung mit ungewissem Ausgang geführt habe. Der Ligenbetrieb der Handball-Bundesliga wurde unterbrochen und aktuell ist eine gesicherte Fortführung nicht planbar.

Um jetzt möglichen Szenarien im Zusammenhang mit einem Saisonabbruch entgegenzuwirken, seien kurzerhand die Lizensierungsunterlagen gefertigt und bei der Handball Bundesliga (HBL) am 18. März eingereicht worden. Dieser Schritt der HSG habe dazu gedient, der HBL zu signalisieren, dass die Bereitschaft zur Teilnahme an der 2. Liga in der kommenden Saison gegeben sei, falls in einem möglichen Szenario (z.B. Abbruch oder Annullierung der Saison) keine sportlichen Absteiger vorhanden seien.

„Zum Termin am 1. März war unsere sportliche Situation in der Liga aussichtslos. Mit einer sportlichen Qualifikation für die kommende Spielzeit in der 2. Liga war zu diesem Zeitpunkt nicht zu rechnen“, sagt André Schicks, der Geschäftsführer der HSG. „Darum haben wir in enger Abstimmung aller Verantwortlichen entschieden, dass es keinen Sinn ergibt, Lizenzunterlagen, die auch nicht unbedeutende Kosten bei der Erstellung verursachen, einzureichen. Dies habe ich der HBL am 28. Februar schriftlich mitgeteilt und gesagt, dass wir einen neuen Anlauf in der 3. Liga nehmen, um zukünftig wieder zurückzukehren.“

Durch die Covid-19-Krise und die damit verbundene Aussetzung des Spielbetriebes habe sich jedoch eine vollkommen neue Situation ergeben. „Eigentlich wollten wir die letzten Spiele in der Zweitklassigkeit genießen und auch noch einmal die Partien gegen große Gegner wie TuSEM Essen oder VfL Gummersbach mitnehmen. Durch die Pandemie aber fielen bisher nicht nur diese weg, es ergab sich auch eine vollkommen neue Situation hinsichtlich der Ligenzugehörigkeit in der Zukunft, denn die Qualifikationskriterien zu den jeweiligen Ligen könnten nun komplett andere sein“, so Schicks weiter. „Entsprechend habe ich mit der Liga Kontakt aufgenommen und die Unterlagen am 18. März nachgereicht. Leider vermisse ich nun genau hier das nötige Feingefühl innerhalb der Situation und würde es als nicht fair betrachten, nach nur 13 Heimspielen in der 2. Liga aus der 2. HBL ausgegrenzt zu werden.“ Dennoch akzeptieren die Eagles die Entscheidung und planen nun weiter die kommende Saison in der 3. Bundesliga West.

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