„Nicht der richtige Weg“ Uefa-Präsident Ceferin kritisiert Saisonabbruch in Belgien

Mainz · Uefa-Präsident Aleksander Ceferin hat kein Verständnis für den Saisonabbruch in der belgischen Pro League. Sie riskierten damit ihre Startplätze in den europäischen Wettbewerben.

 Aleksander Ceferin,

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Foto: dpa/Laurent Gillieron

"Das ist nicht der richtige Weg, Solidarität ist doch keine Einbahnstraße", sagte der Slowene im Interview mit dem ZDF, das am Samstag im Aktuellen Sportstudio ausgestrahlt wird: "Man kann nicht nach Hilfe fragen und dann einfach selbst entscheiden, wie es gerade passt."

Die Pro League hatte am Donnerstag als erste große Fußball-Liga weltweit die Reißleine gezogen und die Saison angesichts der anhaltenden Coronakrise vorzeitig abgebrochen. Damit steht Tabellenführer Club Brügge als belgischer Meister 2019/20 fest.

"Die Belgier und andere, die jetzt vielleicht darüber nachdenken, riskieren ihre Teilnahme am Europapokal in der nächsten Saison", sagte Ceferin. Der Boss der Europäischen Fußball-Union (Uefa) bekräftigte damit die Warnung, die bereits in einem gemeinsamen Brief der Uefa, der Klubvereinigung ECA und der europäischen Ligavereinigung ausgesprochen wurde.

"Die Teilnahme daran wird bestimmt durch das erzielte Ergebnis einer komplett beendeten Spielzeit. Ein vorzeitiges Ende könnte demnach Zweifel aufwerfen, ob die Voraussetzungen erfüllt werden", hieß es in dem Schreiben, das dem SID vorliegt

Zudem betonte Ceferin, dass Geisterspiele auch in der Champions und Europa League eine hilfreiche Alternative zur normalen Austragung seien. "Es ist auf jeden Fall besser, Fußball ohne Zuschauer zu spielen und ihn zurück im Fernsehen zu haben, als überhaupt nicht. Das wollen doch die Leute, das bringt positive Energie zu ihnen nach Hause", sagte er.

(ako/sid)
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