Kampfsport NFT Gym ist ein Sportjuwel in Uerdingen

Krefeld · Auf der Hochstadenstraße gibt es eine Sportstätte, die Lukas und Florian Band für den Trendsport Mixed Martial Arts hergerichtet haben. 300 Aktive trainieren dort, darunter 15 Kämpfer. Aber es gibt auch einen Ladies-Kurs.

 NFT.Kämpfer Fatih Aydin (links) zeigt, wie es im Oktagonkäfig des NFT Gym in Uerdingen zugehen kann.

NFT.Kämpfer Fatih Aydin (links) zeigt, wie es im Oktagonkäfig des NFT Gym in Uerdingen zugehen kann.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Man stelle sich vor: Krefeld hat ein kleines Sportjuwel als Sportstätte, aber kaum einer kennt es. Das trifft auf das NFT Gym in Uerdingen auf der Hochstadenstraße 3-5 zu. Im Sommer 2018 sind die Brüder Lukas und Florian Band auf die Immobilie in der Rheinstadt aufmerksam geworden und haben sie zunächst als Ableger eines schon existierenden Fitnessstudios in Meerbusch etabliert. Ein Jahr später aber wurde der Fokus komplett auf den Kampfsport gelegt. „Wir haben schnell festgestellt, dass wir gerade hier in Krefeld junge und sehr talentierte Sportler haben. Denen wollten wir eine Plattform bieten, damit sie Mixed Martial Arts, kurz MMA, unter professionellen Bedingungen ausüben können“, erklärt Lukas Band.

Zusätzlich wurde das National Fighting Team (NFT) gegründet, was letztendlich dann auch der Namensgeber der neuen Sportstätte war. Das Gebäude mit seinen gut 1000 qm verteilt auf zwei Etagen und seinen hohen Decken bot dazu die idealen Voraussetzungen. Im Fokus des Gym steht ein sieben mal sieben Meter großer Oktagon-Käfig für Profikämpfe, ringsherum liegen hochwertige Mattenfelder, wo den Sportlern mit Boxsäcken die Möglichkeit gegeben wird, zu trainieren. Die andere Etage ist komplett mit Matten bestückt.

Doch was ist MMA genau? „Mixed Martial Art besteht aus gemischten Kampfkünsten, also mit Elementen vom Boxen, Kickboxen oder Ringen“, sagt Brand. „Kampfsportarten, auch MMA, haben in der Vergangenheit einen eher schlechten Ruf gehabt. Wir wollen den mit unserem professionellen Ansatz aus dieser Nische herausholen, nachhaltig den MMA-Sport aufbauen und fördern“, sagt Rainer Holtmann vom Vorstand des NFT.

Damit dieser Sport auch für Sponsoren interessant wird, sollen künftig hochwertige Veranstaltungen stattfinden. „Das kann man nicht alleine, dafür braucht man mediale Aufmerksamkeit für und einen wirtschaftlichen Hintergrund. Darum haben wir uns mit Pro Sieben/Sat 1 zusammen getan, die unser Partner sind. Wir glauben, dass dieser Sport in Deutschland eine große und wachsende Zukunft hat“, sagt Holtmann, der darauf hinweist, dass die Räumlichkeiten problemlos in ein fernsehtaugliche Arena umgebaut werden können.

Die allgemeine Vorstellung, MMA sei eine brutale Sportart ohne Regeln, stimmt so nicht. Inzwischen gibt es klare Regeln und Linien, wie ein Kampf fair geführt wird. Was Verletzungen angeht, ist das Risiko zwar höher, aber sie kommen weniger vor. „Die Schlagfrequenz ist nicht so hoch wie beim Boxen. Natürlich wird geschlagen und getreten, aber wenn es im Stehen nicht weitergeht, kommt es zum Bodenkampf. Da geht es technisch versiert vor“, weiß Fatih Aydin, einer von 15 NFT-Kämpfern.

Eine Runde geht über fünf Minuten, der Kampf selber hat drei Runden. „Eine Ausnahme gibt es, wenn es sich um einen Titelkampf handelt, dann sind es fünf Runden“ erklärt Aydin. Das Punktesystem erfolgt ähnlich wie beim Boxen durch die Kampfrichter.

Das Angebot an der Hochstadenstraße richtet sich nicht nur an Männer, auch Frauen sind hier willkommen. „Die Frauenquote steigt langsam, aber sicher. Wir haben inzwischen einen Ladies-Kurs aufgebaut, der gut angenommen wird. Die MMA-Ausbildung selber erfolgt meist erst ab 16 Jahren. Wir haben aber auch schon Acht- bis 15-Jährige, die mit dem Taining im Boxen und Kickboxen beginnen“, sagt Band.

Zur Zeit trainieren 300 Sportler und 15 NTF-Kämpfer im Uerdinger Gym. Coronabedingt dürfen allerdings nur maximal 30 Personen pro Kurs gleichzeitig trainieren. „Das dürfen wir, weil wir die die entsprechende Hallengröße anbieten können“, sagt Band stolz.

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