Festival-Start in der Seidenstadt ist am Donnerstag, 6. Juli Der literarische Sommer kommt wieder nach Krefeld

Krefeld · Zwei niederländische und zwei deutsche Autoren haben die Veranstalter Mediothek und Niederrheinisches Literaturhaus eingeladen. Es beginnt Niederländer Marcel Möring mit „Amen“.

 Start in den „Literarischen Sommer“ mit Marlene Jaeger, Thomas Hoeps und Evelyn Buchholtz.

Start in den „Literarischen Sommer“ mit Marlene Jaeger, Thomas Hoeps und Evelyn Buchholtz.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Es ist wieder soweit: Der literarische Sommer kommt. Bei der 24. Ausgabe des grenzüberschreitenden Festivals kommen 25 Autoren in 18 Städte diesseits und jenseits der Grenze. Es sind insgesamt 55 Veranstaltungen geplant. Dazu zählen Lesungen und Gespräche, literarische Spaziergänge und als Neuigkeit ein Besuch des europäischen Übersetzerkollegiums in Straelen.

Das Festival beginnt am Mittwoch, 5. Juli und dauert bis Dienstag, 12. September. Der Auftakt liegt wieder in Neuss: Der Niederländer Mathijs Deen liest aus seinem Buch über den Rhein „Fluss ohne Grenzen“. Schon am Donnerstag, 6. Juli, geht es dann in Krefeld los: Alle vier Juli-Donnerstage sind Lesetage des Literarischen Sommers. Zwei niederländische und zwei deutsche Autoren haben die Veranstalter Mediothek und Niederrheinisches Literaturhaus eingeladen. Am Donnerstag, 6. Juli, um 20 Uhr kommt der Niederländer Marcel Möring mit „Amen“. Der jüngst erschienene Roman wurde von der Grande Dame der Übersetzerzunft, Helga von Beuningen, ins Deutsche übertragen. Möring liest in der Mediothek, die Moderation liegt bei Maren Jungclaus vom NRW Kulturbüro Düsseldorf.  (199 Plätze) Marcel Möring, Jahrgang 1957, verbindet die Gedanken zum Scheitern einer Beziehung mit den großen Themen Nationalsozialismus und RAF. „Es ist beeindruckend, wie er diese Stränge am Ende zu einem Ganzen zusammenknüpft“, sagt dazu Evelyn Buchholtz von der Mediothek.

An den Rhein geht es mit Nina Polak, geb 1986, die am Werft 765 ihren Roman „Zuhause ist ein großes Wort“ vorstellt. Thomas Hoeps vom Literaturhaus moderiert die Open-Air-Lesung aus dem ersten ins Deutsche übersetzten Roman. „Nina Polak wirft einen kritischen Blick auf die heile Welt und setzt sich mit der familiären Komplexität auseinander“, sagt Hoeps. „Es ist kein Buch, das einfache Antworten gibt.“ 13. Juli, 100 Plätze.

Den dritten Abend bestreitet Behzad Karim Kani mit seinem literarischen Debüt „Hund, Wolf, Schakal“. Der Autor, geboren 1977, kam als Neunjähriger aus dem Iran und las im vergangenen Jahr in Klagenfurt. „Er schreibt mit Sprachvermögen und Verständnis“, sagt Evelyn Buchholtz. „Es ist harte Kost, aber gut geschrieben.“ Die Gastgeber sehen das Buch als Spiegel einer brutalen und harten Realität unserer Gesellschaft. Am Donnerstag, 20. Juli, in der Fabrik Heeder, bei gutem Wetter im Innenhof, bei Regen innen. Es moderiert die Kulturbeauftragte Gabriele König.

Die jüngste Autorin ist Helene Bukowski, die mit „Die Kriegerin“ in das Milieu der Bundeswehr geht. Marlene Jäger vom Literaturhaus moderiert den Abend im Südbahnhof. „Auch dieser Roman beginnt am Wasser und es geht um Blut, Schweiß und Tränen“, sagt sie. Interessant zu hören, wie die 20-jährige Autorin Geschlechterrollen in der Hierarchie des Militärs beschreibt. 60 Plätze stehen zur Verfügung. „Wir können in diesem Jahr Entdeckungen machen: drei jüngere Autoren und ein Grandseigneur“, fasst Thomas Hoeps zusammen. Und zudem gehört ein literarischer Rundgang durch Uerdingen zu den Möglichkeiten: Der Fantasy-Audio-Spaziergang mit Bernhard Hennen. Mit einer App kann man die Stationen abfragen oder sich die Texte auf der Seite des Literaturhauses abrufen.

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