Kommunalwahl in Korschenbroich Grüne setzen auf Themen statt Bürgermeister-Bewerber

Korschenbroich · Die Partei will im Kommunalwahlkampf thematisch überzeugen. Ansprüche auf den obersten Verwaltungsposten erhebt keiner der Mitglieder. Stattdessen sollen ein Spitzenduo und zwölf Punkte zum Erfolg führen.

 Birgit Wollbold und Jochen Andretzky sind die Spitzenkandidaten der Grünen für die Stadtratswahl im September.

Birgit Wollbold und Jochen Andretzky sind die Spitzenkandidaten der Grünen für die Stadtratswahl im September.

Foto: Marc Latsch

Die Überraschung blieb am Montagabend aus. Die Korschenbroicher Grünen werden keinen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl am 13. September aufstellen. Das ist das Ergebnis der zweiten Mitgliederversammlung zur Kommunalwahl.

„Wir wollen uns in Korschenbroich auf unsere Kernthemen konzentrieren: den Kampf gegen die Folgen des Klimawandels, eine tiefgreifende Verkehrswende und soziale Gerechtigkeit“, sagt Grünen-Sprecher Joerg Utecht. Er betont, dass die Grünen zwar nicht mit einem Bürgermeisterkandidaten, jedoch mit einem starken Team in den Wahlkampf gingen. Die 22 Personen umfassende Reserveliste sei paritätisch zusammengesetzt. Angeführt wird sie von den beiden Spitzenkandidaten Birgit Wollbold und Jochen Andretzky.

Als programmatische Grundlage für den Wahlkampf dienen den Grünen zwölf Punkte, die jeweils für ein Anliegen der Partei stehen. Den größten Anteil haben hier die von Utecht angesprochenen Kernanliegen. So fordern die Grünen neben der Ausrufung des Klimanotstands auch, dass Korschenbroich bis 2035 die erste CO2-neutrale Stadtverwaltung im Rhein-Kreis wird. Innerstädtisch sollen 5000 zusätzliche Straßenbäume gepflanzt, ökologische Landwirtschaft gefördert werden.

Beim Thema Verkehr setzt die Partei auf eine Erhöhung des S-Bahn-Takts auf 15 Minuten und die Errichtung von Mobilitätsstationen an den Bahnhöfen in Korschenbroich und Kleinenbroich sowie an der Haltestelle Glehn-Kirche. In der Stadtverwaltung sollen nicht nur alle Mitarbeiter ein Job-Fahrrad und ein Job-Ticket erhalten, es soll auch ein Mobilitätsmanager eingesetzt werden.

Im sozialen Bereich wollen die Grünen mehr Begegnungsmöglichkeiten schaffen und das ehrenamtliche Engagement stärken. Eine neue App „Gut versorgt in...“ soll künftig zudem seniorenspezifische Themen mit lokalen Informationen über Freizeitangebote, Beratungsdienste, Ärzte und Pflege verbinden.

Weitere Punkte betreffen die Bereiche Wirtschaft, Schule, Digitalisierung und Kultur. So sollen beispielsweise in den bestehenden Gewerbegebieten gezielt umwelt- und sozialverträglich agierende Unternehmen („Green Economy“) angesiedelt werden.

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