Grundwasserkappung in Korschenbroich Die Aktive schlägt Pumpen aus Haushaltsmitteln vor

Korschenbroich · Die Ratsfraktion regt einen neuen Finanzierungsweg für die Grundwasserkappung an. Der Vorschlag soll in den Haushaltsberatungen für das Jahr 2021 erörtert werden. Hintergrund sind die auslaufenden Verträge zwischen Stadt und Erftverband.

 Am Jüchener Bach steht einer der Brunnen des Erftverbands. Im kommenden Jahr endet der Vertrag mit der Stadt zur Grundwasserkappung.

Am Jüchener Bach steht einer der Brunnen des Erftverbands. Im kommenden Jahr endet der Vertrag mit der Stadt zur Grundwasserkappung.

Foto: Erftverband

Die Zeit, in der Korschenbroicher Bürger privat die Grundwasserkappungsmaßnahmen finanzieren, könnte im kommenden Jahr vorbei sein. Diesen Vorschlag unterbreitet zumindest die Ratsfraktion von Die Aktive in einem Antrag für die kommende Sitzung des Hauptausschusses.

Darin wünscht sich die Fraktion von der Verwaltung zwei Dinge für die darauffolgende Sitzung des Umweltausschusses. Einen mit dem Erftverband abgestimmten Zeitplan für die Fortführung der Maßnahmen und eine Schätzung der ab 2021 umzulegenden Kosten. „Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass die Kosten der Maßnahmen – bedingt durch die relative Trockenheit – deutlich geringer waren, als ursprünglich veranschlagt“, heißt es zur Begründung. „Zudem ist vom Erftverband geplant, Überschüsse der Jahre 2011-2021 in der Zukunft kostensenkend einzusetzen.“

Um die Maßnahme fortzuführen sei es angesichts der erwartet geringen Kosten laut Die Aktive am besten die Kappung der Grundwasserspitzen ab kommendem Jahr direkt aus dem Stadt- und Kreis-Haushalt zu finanzieren. „Dieser Vorschlag wird in den Haushaltsberatungen für das Jahr 2021 zu beraten und zu entscheiden sein“, steht in dem Antrag. Daher sei eine frühzeitige Kosteneinschätzung notwendig. Der entscheidende Vorteil: Die Stadt sei nicht mehr auf den guten Willen der Bürgerschaft angewiesen. Um die erforderliche jährliche Summe aufzubringen, sei ansonsten laut Die Aktive wieder eine große Beteiligung der Bürger erforderlich. „Die Erfahrung aus den Jahren 2010/2011 hat gezeigt, dass für die Gewinnung der notwendigen Zahl von ­zahlenden Bürgerinnen und Bürgern ein langer Zeitraum erforderlich ist.“

Im März hatte der Erftverband im Umweltausschuss seine umfassenden Sanierungspläne für die Korschenbroicher Anlagen vorgestellt. All diese Arbeiten sollen jedoch nur stattfinden, wenn die 2021 auslaufenden Verträge für die Pumpen in Herrenshoff, Kleinenbroich, Pesch und Raderbroich verlängert werden. Viele Menschen zu finden, die sich finanziell an der Maßnahme beteiligen, könnte dieses Mal noch schwieriger werden als vor zehn Jahren. Die Kappungsgrenzen werden selten erreicht, meist sind die Pumpen inaktiv. Die Aktive plädiert dafür, die Maßnahme dennoch auch ab 2021 fortzuführen.

(mlat)
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