Zwei Elfer brachen Kleve das Genick

"Ja, ist denn schon Weihnachten?", dürften sich die Kicker des PSV Wesel-Lackhausen gestern Nachmittag in der Volksbank-Arena gefragt haben, nachdem sich der 1. FC Kleve mit zwei völlig unnötig verursachten Elfmetern binnen zwei Minuten den fußballerischen Genickbruch quasi selbst zugefügt hatte. Am Ende war FC-Trainer Sebastian Kaul nach der 1:4-Heimniederlage um eine Enttäuschung reicher, während die Jungs des PSV Wesel-Lackhausen "Spitzenreiter, Spitzenereiter he, he" skandierten.

 Kleves Stürmer Christian Klunder, hier im Luftduell mit Wesels Torwart Valentin Leber, blieb gestern blass.

Kleves Stürmer Christian Klunder, hier im Luftduell mit Wesels Torwart Valentin Leber, blieb gestern blass.

Foto: G. Evers

Ereignisse überschlugen sich

23 Minuten tat sich hüben wie drüben herzlich wenig, dann überschlugen sich die Ereignisse am Bresserberg. Wesels Stürmer Timm Golley drang in den Klever Strafraum ein und hatte Glück, dass FC-Abwehrchef Timo Stock sich äußerst ungeschickt anstellte und seinen Gegenspieler von den Beinen holte. David Mittelstädt machte kurzen Prozess und versenkte das Leder zum 0:1. Zwei Zeigerumdrehungen später war Simon Olfen, der erneut in der Viererkette spielte, wohl in Gedanken bei seinem Vater Stefan, einem früheren Handballspieler. Anders ist jedenfalls nicht zu erklären, warum der Verteidiger das Leder regelwidrig aus der Gefahrenzone beförderte. Mittelstädt versenkte auch den Handelfmeter - und es hieß nach 25 Spielminuten 0:2. Ein Konter bescherte den Klevern bis zum Pausenpfiff sogar noch den dritten Gegentreffer. Golley hatte sich auf der rechten Seite durchgesetzt, Daniel Schild musste nur noch einschieben (36.).

Hoffnung keimte auf

Im zweiten Durchgang keimte kurz noch einmal Hoffnung auf. Einmal mehr nach einer Standardsituation durfte im FC-Lager gejubelt werden. Nabbefelds Eckball wurde von Timo Strock verlängert, Umut Akpinar beförderte das Leder per Kopf zum 1:3-Anschlusstreffer ins Netz (68.).

Die Rot-Blauen warfen nun alles nach vorne, waren dadurch aber im Defensivbereich anfällig für Konter. Zunächst konnte Torwart Poli Minas gegen Cwiek klären, doch dann schloss Sebastian Eisenstein einen von Timm Golley mustergültig vorgetragenen Konter zum 1:4-Endstand ab (82.).

"Das Ergebnis ist alles andere als zufriedenstellend", sagte Sebastian Kaul nach dem Schlusspfiff. "Wir haben das Spiel innerhalb von zwei Minuten verloren. Wir machen zuviele Fehler, das hat Wesel bestraft", so Kaul, der sein Team vor der Partie noch vor Wesels Konterstärke gewarnt hatte.

(RP)
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