Kleve Hart an der Grenze startet Open-Air

Kleve · Klassische Konzerte werden nicht draußen stattfinden. Bruno Schmitz setzt auf Freiluft-Veranstaltungen am Aussichtsturm von Waldkabarett bis Waldkino.

Am Aussichtsturm plant Bruno Schmitz Open-Air-Veranstaltungen von Waldkino bis Waldkabarett.

Am Aussichtsturm plant Bruno Schmitz Open-Air-Veranstaltungen von Waldkino bis Waldkabarett.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Die Hauptbeschäftigung der größeren Kultur- und Konzertveranstalter in Kleve ist wegen der Corona-Beschränkungen immer noch die Suche nach neuen Terminen für verschobene Veranstaltungen. Sei es das klassische Konzert oder das Kabarett, die Comedy. „Wir reden da auch über eine Terminverschiebung von ein bis zwei Jahren“, sagt Sigrun Hintzen von den Konzerten der Stadt Kleve. Das kann Bruno Schmitz, Kulturbüro Niederrhein, bestätigen: „Wir schieben seit eineinhalb Jahren die Auftritte vor uns her – vom Frühjahr in den Herbst und vom Herbst ins Frühjahr und jetzt wieder in den Herbst in der Hoffnung, dass wir dann endlich starten können“, sagt Schmitz. Oder er geht gleich auf Anfang 2022. Hintzen hat für Konzerte auch das Frühjahr 2023 im Blick. Erschwerend komme hinzu, dass sie dann mit der neuen Saison zwischen die verschobenen Termine kommt und man sehen wird, wieviel Kultur sich verkaufen lässt, heißt es. Im Moment laufe auch der Vorverkauf eher schleppend. Die Option, Open-Air Kabarett zu bieten, will Schmitz vorsichtig testen. „Wir gehen mit Hart an der Grenze aus dem Sacklager der Viller Mühle hinaus und hoffen auf stabile Inzidenzzahlen und gutes Wetter“, sagt der Kulturveranstalter. Das wäre dann am 2. Juni die erste große Veranstaltung am Niederrhein. Ein Versuchsballon, sagt Schmitz. Denn die Inzidenz muss stabil unter 100 bleiben, es darf nicht in Strömen regnen. Immerhin ist die Aktion genehmigt. Dazu gelten die AHA-Regelen und die drei „G“ - geimpft oder getestet oder genesen.

Es sei ein großer logistischer Aufwand, das alles umzusetzen. „Aber das machen wir natürlich gerne“, sagt Schmitz. Für die nähere Zukunft sind auch die bekannten und neue Veranstaltungen am Klever Aussichtturm geplant: Von Waldkino bis Waldkabarett. Dennoch bleibe die totale Unsicherheit: „Verlässlich planen kann man immer noch nicht“, sagt Schmitz. Selbst nicht mit der Open-Air-Version.

Nach draußen zu gehen, sei für ein klassisches Konzert in Kleve ausgesprochen schwierig, auch wenn da, mit Glück, bis 500 Besucher derzeit frei gegeben sind, sagt Hintzen. „Wir haben in Kleve keine Arena, kein Amphitheater, keine Akustik für ein klassisches Konzert mit nicht verstärkten Instrumenten“. Und der Raum vor der Minoritenkirche sei ebenfalls nur bedingt nutzbar – Straßenlärm und Nebengeräusche seien auch hier problematisch. Zudem sehe man am Wetter, dass eine in Kleve improvisierte Open-Air-Aktion für Klassik  keine verlässliche Option sei.

Hintzen setzt darauf, dass die Inzidenzzahlen weiter fallen und sie Ende Juni tatsächlich noch eines der ursprünglich mal geplanten Konzerte in der Stadthalle wird aufführen können: Asya Fateyeva, Saxophon & Dogma Chamber Orchestra könnten bei einer Inzidenz unter 50 auf die Bühne kommen und würden ein Zeichen für die Zukunft der klassischen Konzerte in Kleve setzen können. „Ich fühle mich in der Pflicht, das zu machen, wenn es irgendwie geht“, sagt Hintzen. Sie geht davon aus, dass man nach Pfingsten mehr weiß.

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