Kleve Heftchen mit 13 kleinen Gedichten auf Linolschnitten

Kleve · Klaus Franken gibt als nummerierte Auflage ein Bändchen mit Poems heraus. Dazu wird eine Ausstellung mit seinen Blättern im Café Samocca eröffnet.

 Eines der Gedichte in dem neuen Heftchen erzählt vom Haus im Wald, welcher abgeholzt wurde.

Eines der Gedichte in dem neuen Heftchen erzählt vom Haus im Wald, welcher abgeholzt wurde.

Foto: Matthias Grass

Kunst kann auch heilende Wirkung haben. Das sagt Klaus Franken. Der Künstler, Autor und Drucker hat ein kleines Heftchen im schmalen Querformat herausgegeben, das heilend helfen soll, ein bisschen die Welt zu vergessen, ohne dabei das Nachdenken zu vernachlässigen. Denn seine klabauternden und vagabundierenden Poems, die so locker und leicht daherkommen, von Marmelade, die aufs Brot will, von Clowns mit Nachttopf und einem Tisch, der keine Blumen fürs Stillleben haben wollte, erzählen, brechen hier und da meist wieder die gute Laune, die sie verbreiten. Man möchte den Alltag vergessen und ist doch wieder mittendrin und grübelt. Auch wenn seine von ihm besungenen Gummibärchen genau das nicht tun: Sie lieben sich, statt zu grübeln.

Was sich anhört wie Nonsens sind feine kleine Gedichte, die der Klever ins Linoleum schneidet und mit Bildern versieht. In den 1970er-Jahren ging Franken von Kleve nach West-Berlin, wo er unter anderem Grafik-Kalender herausgab. Wieder zurück in Kleve, sind seine Blätter unter anderem im Kalender der Gocher art-connection zu finden. Dazu kommt jetzt das Büchlein, das 13 Gedichte aus den Jahren von 1976 bis 1983 versammelt, die in den Moabiter Linol- und Kreuzberger Grafik-Kalendern erschienen. Und zeitlos sind: Es macht Spaß, sie zu lesen und im schmalen Bändchen zu blättern, auch wenn es nur 13 auf stabilem Papier gedruckte Seiten sind. Jede für sich einzeln von einem Linolschnitt gedruckt, jeder Linolschnitt einzeln 2022 ins neue Format geschnitten.

Gedruckt wurde das Heftchen bei Konrad Stüven als Handabzug auf einer Korrex-Andruckpresse  in einer Auflage von 50 Stück, jedes Büchlein ist nummeriert und signiert und kostet 30 Euro (unter anderem bei Hintzen soll es zu haben sein, sagt Franken.)

Parallel zur Herausgabe des Heftchens gibt es eine Ausstellung im Café Samocca mit diesen und neuen Blättern, die auch Stellung zum Ukraine-Krieg beziehen. Im Samocca trifft man auch den Clown wieder, der den Nachttopf in der Hand hat, weil er Angst hat, dass es bald nichts mehr zu lachen gibt. Die Ausstellung widmet sich den Poems auf Linoleum und ist vom 18. März bis 3. Juni im Samocca zu sehen.

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