Problem gelöst Defekter Lüfter der Kreisleitstelle raubte Anwohnern Schlaf

Kreis Kleve · Eine Lüftungsanlage raubte direkten Anwohnern den Schlaf. In der Zwischenzeit hat sich etwas getan: Nun soll es Ruhe an der Kreisleitstelle geben.

 Günter van der Hurk misst mit dem Handy die Lautstärke der Lüftung (Archivbild).

Günter van der Hurk misst mit dem Handy die Lautstärke der Lüftung (Archivbild).

Foto: Markus van Offern (mvo)

Eines stand immer außer Frage: Die neue Kreisleitstelle ist für die Region ein Gewinn. 11,8 Millionen Euro hat der Kreis dafür investiert. Die Leitstelle nimmt jährlich mehr als 52.000 Notrufe entgegen, rund 330 Telefonate gehen täglich in der Kreisleitstelle ein und aus – mehr als 140 davon sind Notrufe.

Für direkte Anwohner war die Kreisleitstelle – oder bestimmte Teile davon – im Sommer aber vor allem eines: eine Zumutung. Eine externe Klimaanlage, die für Kühlung sorgen soll, hat vor allem in der drückenden Hitzephase des Jahres voll aufgedreht. Das direkt nebenan wohnende Ehepaar van der Hurk war selbst bei geschlossenen Fenstern um den Schlaf gebracht, private Messungen ergaben 80 Dezibel – und damit eine Überschreitung der zulässigen Richtwerte.

Unsere Redaktion fragte beim Kreis Kleve nach. In einer ersten Reaktion wies man dort im Juni darauf hin, dass seinerzeit alles von einem Fachplaner begleitet und schallschutztechnisch bearbeitet worden sei, keine Abweichung zu den Berechnungen festgestellt werden konnte. Das Ehepaar van der Hurk gab aber nicht auf, telefonierte und schrieb E-Mails. Und auch beim Kreis war nochmal Bewegung in die Sache gekommen.

„Der Kreis Kleve hatte die Beschwerde zum Anlass genommen, die Technik der Rückkühler der Anlage erneut von einer Fachfirma überprüfen zu lassen“, sagt Kreissprecher Benedikt Giesbers. „Bei der Simulation unterschiedlicher Betriebszustände fiel auf, dass ein Sensor sporadisch defekt war. Dies führte dazu, dass die Anlage ab und an unplanmäßig auf Höchstleistung schaltete. Diese Leistung ist jedoch für den Betrieb der Kreisleitstelle überhaupt nicht vorgesehen“, sagt Giesbers. So sei die Anlage zeitweise lauter gewesen, als vom Kreis Kleve vorgegeben. Die Änderung scheint ihr Ziel erfüllt zu haben: „Seitdem haben wir Ruhe“, sagen Günter und Christa van der Hurk. Sie hoffen, dass das auch bei der kommenden Hitzewelle so bleibe.

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