Interreligiöse Friedenswallfahrt in Kevelaer Friedenstücher aus aller Welt

Kevelaer · Die interreligiöse Wallfahrt in Kevelaer am 28. August steht unter dem Motto „Auf Tuchfühlung gehen“. Kinder und Jugendliche aus sieben Ländern waren dafür kreativ. Ein riesiges Friedensbanner soll entstehen.

Die Schüler der Hubertus-Grundschule in Kevelaer haben ein Friedenstuch gestaltet.

Die Schüler der Hubertus-Grundschule in Kevelaer haben ein Friedenstuch gestaltet.

Foto: APH

„Auf Tuchfühlung gehen...“- so lautet der Titel der diesjährigen interreligiösen Wallfahrt für den Frieden, die am Sonntag, 28. August, ab 16 Uhr, wieder Friedenspilger vieler Nationen und Religionen in Kevelaer zusammenführen soll. Veranstaltende sind wie bereits in den Jahren zuvor die katholischen Kirchengemeinden Kevelaers sowie die evangelische und evangelisch-freikirchliche Gemeinde in Kevelaer, die Vertreter der jüdischen und muslimischen Gemeinden und die Stiftung Aktion pro Humanität (APH).

2015 fand diese Aktion zum ersten Mal in Kevelaer statt. Initiiert vom Friedensaktivisten Rupert Neudeck, vom damaligen Rektor der Wallfahrt und heutigen Weihbischof, Rolf Lohmann und von Elke Kleuren-Schryvers (APH). „I have a dream“ so der Titel damals. „Heute mehr denn je ist Frieden für uns alle ein Traum, für dessen Realisierung wir uns ständig und engagiert mühen müssen. Frieden fällt nicht einfach so vom Himmel auf unserer von Menschen und ihren Interessen dominierten Welt. Das merken wir als Hilfsorganisationen in unseren Einsatzländern Niger, Syrien, Ukraine ganz intensiv“, sagt Elke Kleuren-Schryvers, Vorstandsvorsitzende von APH

 Im Benin realisiert APH seit vielen Jahren Hilfsprojekte, auch von hier kommt ein Tuch.

Im Benin realisiert APH seit vielen Jahren Hilfsprojekte, auch von hier kommt ein Tuch.

Foto: APH

Die interreligiöse Wallfahrt für den Frieden soll in diesem Jahr ein ganz besonderes, ein weltweites Zeichen setzen: APH hat in all ihren Projekten auf der Welt Kinder, Projektmitarbeiter, Jung und Alt gebeten, ein Friedenstuch zu gestalten. In sieben Ländern dieser Erde wurde und wird emsig gearbeitet, die Vorgaben waren einfach: Das Friedenstuch sollte jeweils ein mal ein Meter groß sein, alle Friedensgestalter sollen ihre aus der jeweiligen Lebenssituation geprägten Gedanken zum Frieden auf der Welt aufs Tuch bringen. Tuchfühlung mit dem Frieden gewissermaßen.

 Auch im Flüchtlingslager auf Lesbos haben Kinder ein Friedenstuch gestaltet, das nach Kevelaer gebracht wird.

Auch im Flüchtlingslager auf Lesbos haben Kinder ein Friedenstuch gestaltet, das nach Kevelaer gebracht wird.

Foto: APH

Die Zusagen kamen schnell und mit Begeisterung aus Aleppo/Syrien, Lesbos/Griechenland, Gohomey/Benin, Niamey/Niger, Ivano-Frankivsk/Ukraine, Qubeibeh/Westjordanland, Kabul/Afghanistan. „Und auch bei uns in Kevelaer fanden sich ganz schnell weitere junge Unterstützer der Aktion“, so Kleuren-Schryvers. Die Kinder und Jugendlichen der Realschule Rees, des Collegium Augustianianum Gaesdonck in Goch, die Gesamtschule, die Hubertusschule und das Gymnasium in Kevelaer sind mit dabei.

 Viele Friedenstücher sind schon fertiggestellt und bei APH angekommen. Sie kommen aus dem Flüchtlingscamp auf der griechischen Insel Lesbos und aus dem APH-Projekt in Benin, aus dem Beit Emmaus im Westjordanlland und aus dem Niger. „Auch Friedenstücher aus den Moscheen der muslimischen Gläubigen sowie aus den Synagogen der jüdischen Glaubensgeschwister werden dabei sein“, berichtet Elke Kleuren-Schryvers.

 Friedenstuch aus dem Niger.

Friedenstuch aus dem Niger.

Foto: APH

Am Sonntag, 28. August, ab 16 Uhr, werden all diese einzelnen Friedenstücher vorgestellt und dann in einer großen gemeinsamen Aktion an der Friedenslichtstele am Forum Pax Christi (neben der Kerzenkapelle am Kapellenplatz) von Kindern und jungen Menschen zusammengefügt zu einem mehrere Meter langen Friedensbanner. Dieses soll dann von den Friedenspilgern aller Nationen und Religionen durch die Stadt getragen werden – ähnlich wie das olympische Banner beim Einzug der Nationen bei den olympischen Spielen. Vom Forum Pax Christi ziehen die Teilnehmer in einer Friedensprozession über die Hauptstraße, zum Roermonder Platz und zum Klara Platz. Das abschließende Gebet findet im Klarissenkloster statt. Der Abschluss wird dann etwa um 18 Uhr sein.

(RP/zel)
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