Abenteuerliche Flucht nach Mönchengladbach Wie Wolodymyr Selenskyjs Doppelgänger an den Niederrhein floh

Mönchengladbach/Weeze · Umid Isabaev sieht dem ukrainischen Präsidenten zum Verwechseln ähnlich. Er machte Karriere, trat unter anderem in russischen Fernsehshows auf. Doch dann kam der Krieg. Wie er es mit Hilfe eines polnischen Putin-Doubles nach Deutschland schaffte.

Umid Isabaev in seiner Rolle als ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj.

Umid Isabaev in seiner Rolle als ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Als in Kiew die ersten Bomben fallen, sitzt Umid Isabaev in seiner Wohnung. Die Einschläge kommen näher, bringen die Wände zum Beben. Isabaev denkt an seine beiden Kinder, an seine Frau. Hoffentlich wird er sie wiedersehen. Hoffentlich geht es der Familie in Usbekistan gut. Jeder Treffer der „Bruderraketen“, wie Isabaev die russischen Waffen verächtlich nennt, sprengen seine Zukunftspläne. Legen sie in Schutt und Asche. Wie soll er mit diesem Gesicht noch ein eigenes Leben führen? Mit diesem Gesicht, das ab jetzt ganz oben auf Moskaus Abschussliste steht. Das bald zum Symbol des Widerstands der Ukrainer wird und ins Zentrum der Weltöffentlichkeit rückt. Umid Isabaev sieht aus wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und tritt auch als dessen Doppelgänger auf. In der kleinen Wohnung mit zitternden Wänden, umgeben von einem beginnenden Krieg, der kein Ende finden will, ändert sich für ihn alles.