Seit wann ist Kiew die Hauptstadt der Ukraine?
Kiew ist seit der Unabhängigkeit der Ukraine im Jahr 1991 die Hauptstadt des Landes. Vorher war die Stadt unter verschiedenen politischen Konstellationen Teil verschiedener Reiche und Staaten, einschließlich der Kiewer Rus, des Großfürstentums Litauen, Polens und des Russischen Reichs. Während des 20. Jahrhunderts war Kiew auch Teil der Sowjetunion.
Die Entscheidung, Kiew zur Hauptstadt der unabhängigen Ukraine zu machen, wurde nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion getroffen. Die Stadt wurde zu dieser Zeit aus verschiedenen historischen und kulturellen Gründen als geeignet angesehen, die Hauptstadt des neuen Staates zu sein. Offiziell wurde die Unabhängigkeit der Ukraine am 24. August 1991 erklärt.
Welche Sehenswürdigkeiten gibt es in Kiew?
Kiew ist reich an historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten. Äußerst bekannt ist beispielsweise die Sophienkathedrale, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört und ein herausragendes Beispiel für ukrainische barocke Architektur darstellt. Das Kiewer Höhlenkloster (Lavra) ist eine weitere bekannte historische Stätte. Es ist ein Klosterkomplex, der zu den ältesten und bedeutendsten orthodoxen Klöstern gehört. Zu ihm zählen verschiedene Kirchen, Museen, historische Gebäude und Höhlen, in denen Mönche bestattet wurden.
Ein zentraler Platz in Kiew, der Unabhängigkeitsplatz (Maidan Nezalezhnosti), wird ebenfalls von vielen Touristen besucht und hat in der Geschichte der Ukraine stets eine wichtige Rolle gespielt: Hier fanden viele politische und soziale Veranstaltungen statt. Weitere sehenswerte Orte der Stadt sind das Goldene Tor, ein rekonstruiertes Stadttor, das Teil der historischen Stadtbefestigung von Kiew war, die Andrijiwski Uzviz (Andrijiwski-Abstieg), eine malerische Straße mit Kunsthandwerksläden, Galerien und Cafés, der Marienpalast, ein historisches Gebäude, das heute als Präsidentenresidenz genutzt wird sowie das Kiewer Opernhaus, das ebenfalls mit Geschichte und Architektur aufwarten kann.
Welche geschichtliche Bedeutung hat Kiew?
Kiew hat eine immense geschichtliche Bedeutung, da es eine der ältesten und kulturell reichsten Städte in Osteuropa ist. Zum einen war Kiew die Hauptstadt der Kiewer Rus, eines mittelalterlichen ostslawischen Staates, der das Fundament für die spätere ukrainische, russische und belarussische Kultur legte. Die Kiewer Rus war eine der ersten politischen Einheiten in Osteuropa und spielte eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung der slawischen Kultur, der orthodoxen Kirche und des Handels.
Auch im Rahmen der Christianisierung Europas nahm Kiew eine zentrale Rolle ein, denn im Jahr 988 wurde Kiew unter Großfürst Wladimir I. offiziell zum Christentum bekehrt. Dies hatte eine immense kulturelle und religiöse Bedeutung für die Region und legte den Grundstein für die orthodoxe Tradition in der Ukraine.
Über die Jahre war Kiew stets ein bedeutendes Zentrum für Kultur, Bildung und Wissenschaft. Besonders die Höhlenkloster spielten eine wichtige Rolle in der Aufbewahrung von Schriften, Kunst und spirituellem Wissen. In vielen historischen Abhandlungen wird Kiew als ein Schmelztiegel der Geschichte, Kultur und Religion beschrieben, der tiefgreifenden Einfluss auf die Entwicklung Osteuropas und der gesamten Region hatte.
Wer ist der Bürgermeister von Kiew?
Der derzeit amtierende Bürgermeister von Kiew ist Vitali Wladimirowitsch Klitschko, ein ehemaliger Profiboxer im Ruhestand. Als ukrainischer Politiker hat er die UDAR (Ukrainische demokratische Allianz für Reformen) gegründet. Er ist seit 1996 mit dem ehemaligen Model Natalia Yegorowa verheiratet und hat drei Kinder. Im Jahr 2000 schloss Klitschko seine Promotion in Sportwissenschaft an der Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität Kiew in Kiew ab.
Sowohl auf Twitter als auch auf Instagram äußert sich Klitschko regelmäßig zur aktuellen Kriegssituation in der Ukraine. Er teilt Bilder von zerstörten Wohnhäusern und fordert strenge Sanktionen für die stattfindenden Kriegsverbrechen. Auch appelliert er an die EU, die Ukraine im Konflikt mit Russland und Präsident Wladimir Putin zu unterstützen. Klitschko ist tief besorgt über die schwierige Lage in seinem Heimatland und betont, wie schmerzhaft die Situation für ihn ist. Trotzdem glaubt er an die Stärke und die Zukunft der Ukraine.