Aktionstag in Weeze Artenschutz steht in Weeze im Fokus

Bei herrlichstem Spätsommerwetter strömten die Besucher in Scharen in den Tierpark nach Weeze. Dort erwartete sie neben den Tieren ein abwechslungsreiches Programm. Spielerisch kamen Kinder mit dem Thema in Kontakt.

 Vor allem für die Kinder gab es jede Menge zu sehen und zu erleben.	 RP-Fotos: Stade

Vor allem für die Kinder gab es jede Menge zu sehen und zu erleben. RP-Fotos: Stade

Foto: Klaus-Dieter Stade (kds)

An die Tierarten Warzenente oder Poitou-Esel wird bestimmt nicht zuerst gedacht, wenn es um bedrohte Arten geht. Dennoch sind beide gefährdet. Ein weiteres Merkmal, das die Tiere verbindet, ist die Tatsache, dass einige ihrer Artgenossen den Weezer Tierpark bewohnen. Die Gefahr für Lebewesen und Natur hat längst den Niederrhein und Kreis Kleve erreicht. Das wurde beim Artenschutztag auf der Anlage deutlich.

Schon im April 2017 hatte der Tierpark dazu eingeladen, nun wiederholte er den Aktionstag als dritte von vier großen Veranstaltungen im Jahr. „Bei Artenschutz denkt man meistens an wildlebende Tierarten, oft auch auf anderen Kontinenten. Das heimische Haus- und Nutztiere auch bedroht sind, ist den meisten oft gar nicht so klar“, betonte die Leiterin des Tierparks Marie-Christine Kuypers.

 Auch die Greifvogelstation war bei dem Aktionstag mit dabei.

Auch die Greifvogelstation war bei dem Aktionstag mit dabei.

Foto: Klaus-Dieter Stade (kds)

Das sollte sich am Sonntag ändern. Mit einem Programm aus Vorträgen und Führungen sowie Informationsständen diverser Einrichtungen wurde für das Thema geworben. Dem Motto „Nur was wir kennen, können wir schützen“ wollte man schließlich gerecht werden. Die verschiedenen Institutionen die sich am Sonntag beteiligten, ermöglichten unterschiedliche Blickwinkel auf das Thema. Alle dienten aber am Ende dazu, das Bewusstsein für Artenschutz zu fördern, mit besonderem Augenmerk auf dem Nachwuchs. So versuchte der Niersverband mit zwei Modellen seine Aufgaben und die Renaturierung des Flusses darzustellen. „Das Modell ist natürlich sehr einfach aufgebaut, aber so versteht es auch wirklich jeder“, betonte Jörg Legner vom Niersverband. Ziel sei es, die Niers Stück für Stück zu einem naturähnlichen Zustand zurückzubringen.

Das Naturschutzzentrum Rees-Bienen versuchte dagegen, Interesse mit einem konkreten Tier zu wecken, nämlich in Form des Fischotters. Die hier eigentlich schon vor Jahrzehnten ausgestorbene Art, beginnt nun langsam zurückzukehren, vor allem in Gebieten rund um den Kreis Kleve und in den Niederlanden. Das Naturschutzzentrum versucht, dem Otter dabei zu helfen. Auch hier wurde an die Kinder gedacht, die ein Puzzle mit Tierpfoten lösen durften. Als Belohnung für die richtige Lösung gab es Fischotterköttel zum Mitnehmen. Den weitesten Weg nach Weeze hatte aber das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig aus Bonn. Dieses stellte unter anderem in Form eines Vortrags das GBOL-Projekt vor. Das dient dazu, mit Barcodes den Bestand von Tierarten zu erfassen.

All diese Probleme konnte und kann der Tierpark nicht alleine lösen. Als Plattform für verschiedene Institutionen ging es aber darum, vor allem den Nachwuchs für Artenschutz zu begeistern. Und auch für sich konnte er Werbung machen. Nicht ohne Grund stellte sich auch der Förderverein des Tierparks vor und suchte nach neuen Mitgliedern. Denn wie auch Weezes Bürgermeister Ulrich Francken bei der Eröffnung betonte: „Es ist wichtig, dass der Tierpark Unterstützung findet und auch kostenfrei bleibt. Das ist ein ganz entscheidendes Alleinstellungsmerkmal.“

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