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Grefrather Bürgermeister-Kandidat Jens Ernesti Der ganzen Bevölkerung verpflichtet

Grefrath · Der amtierende Wirtschaftsförderer ist und bleibt in seinem Herz ein Grüner. Jetzt möchte Jens Ernesti ab September als unabhängiger Bürgermeister ins Rathaus.

 Bürgermeisterkandidat Jens Ernesti im Schwingbodenpark. Hier könnte im Jahr 2026 die Landesgartenschau stattfinden.

Bürgermeisterkandidat Jens Ernesti im Schwingbodenpark. Hier könnte im Jahr 2026 die Landesgartenschau stattfinden.

Foto: Norbert Prümen

Seinen ersten Kontakt zu Grefrath hatte Jens Ernesti, als er mit seiner Schulklasse zum Eislaufen fuhr. Der gebürtige Gocher vertiefte seine Beziehungen zur Niersgemeinde, als er vor 21 Jahren seine Frau kennenlernte: „Zuerst habe ich mich in sie verliebt, dann in den Ort“, sagt Jens Ernesti. Diese Reihenfolge ist ihm durchaus wichtig. Im Laufe der folgenden Jahre sind ihm die Menschen in Grefrath sehr ans Herz gewachsen: „Sie sind trotz aller Veränderungen total aktiv und nehmen ihre Zukunft in die Hand.“ Es gebe viele Vereine, die wertvolle und vielfältige Arbeit leisten: „Die Menschen hier binden sich ein und tun was.“

Das möchte Jens Ernesti auch, am liebsten ab September als unabhängiger Bürgermeister im Rathaus. Dort hat er heute bereits seine Planstelle, und zwar als Wirtschaftsförderer der Gemeinde. Er studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung („das lag mir aber nicht“) und dem Zivildienst im Altenzentrum Oedt Sozialwissenschaften, Politik, Psychologie und Betriebswirtschaft und war am Ende Diplom-Sozialwissenschaftler. Er arbeitete danach freiberuflich im Bereich Unternehmensberatung und begann mit seiner Dissertation zum Thema „Lernen in Organisationen“.

Die Arbeit an der Doktorwürde ruht jedoch zurzeit, weil der Job als Wirtschaftsförderer sehr zeitintensiv ist. „Ich richte mich nach den Bedürfnissen meiner Gesprächspartner, ob Bürger oder Betriebe“, sagt Ernesti. Ob Wirtschaftsempfänge und Unternehmerfrühstücke – es ist immer etwas zu tun. Inzwischen hat er die Grefrather Verwaltung und die Wirtschaft intensiv kennengelernt und freut sich, dass auch viele Unternehmer untereinander einen guten Draht zueinander haben.

Als Ernesti damals nach Grefrath zog, hatte er noch nichts mit Politik zu schaffen, war jedoch sehr interessiert. Ausschlaggebend für sein Engagement war eine für ihn nicht verständliche Entscheidung des Gemeinderats. Die nach der Fusion entstandene Grundschule sollte auf eigenen Wunsch Niersschule heißen, das hat die Politik verhindert: „Das hat mich getrieben, in die Politik einzusteigen“, erklärt Ernesti.

Sein Engagement lief auf die Grünen hinaus: „Ich habe ihre grundsätzliche Haltung geteilt, es war quasi meine natürliche politische Heimat.“ Das blieb sie auch: Ernesti wurde Zweiter Ortssprecher, stieg als sachkundiger Bürger in die Fraktionsarbeit ein, zog in den Gemeinderat ein, wurde Fraktionsvorsitzender. Auf Kreisebene war er sachkundiger Bürger und bekam schließlich das Angebot, Fraktions- und Kreisgeschäftsführer zu werden.

Im November 2017 wechselte er als Wirtschaftsförderer in das Grefrather Rathaus und ließ in der Folge seine politischen Ämter ruhen. Seitdem ist er mit Freude und Begeisterung bei der Sache. „Diese Stelle gab es in dieser Form vorher hier nicht“, sagt er. Neben Wirtschaftsförderung ist er auch für Marketing zuständig, kümmert sich aktuell besonders um die Vergabe der Landesgartenschau und die Sanierung der Oedter Innenstadt. Was ist denn seine wichtigste Aufgabe? „Ich möchte der Unternehmerschaft signalisieren: Hier ist jemand, der Euer Anliegen zu seinem macht.“

Was ist besonders angenehm an und in Grefrath? „Es gibt kleine und mittelständische Unternehmen, die wir unterstützen können. Grefrath ist eine kleine Kommune, die Wege sind kurz.“

Im Hinblick auf seine Kandidatur zum Bürgermeister betont Jens Ernesti, dass er nicht nur die Probleme und Gegebenheiten in Alt-Grefrath kenne, sondern dass ihm auch die anderen Ortsteile sehr vertraut seien. „Ich fühle mich der ganzen Bevölkerung verpflichtet.“

Jens Ernesti (42) ist verheiratet, hat zwei Mädchen (14 und 16), in die Familie investiert er auch die wenige Freizeit, die ihm bleibt. Zeit für weitere Hobbys bleibt da kaum. Wenn etwas Freiraum bleibt, engagiert er sich als stellvertretender Vorsitzender des Roten Kreuzes, liest gern oder möchte einfach nur seine Ruhe haben. Im Urlaub ist Familie Ernesti gern in Holland unterwegs. Es liege vor der Tür, und man könne auch kurzfristig dahin fahren.

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