Kindertheater in Kamp-Lintfort Ein König zu viel auf der Insel

Kamp-Lintfort · Pures Theatervergnügen auf Abstand erlebten 22 Kinder des Kamper Kindergartens Spatzennest. „Ein König zu viel“ hieß es auf der Bühne der Stadthalle. Alle 16 Kindergärten werden das Stück von Gertrud Pigor bis März erlebt haben. Warum Theater so wichtig ist.

 Stadt Kamp-Lintfort, Volksbank Niederrhein und Burghofbühne Dinslaken machen sich für die kulturelle Bildung von Kindern stark.

Stadt Kamp-Lintfort, Volksbank Niederrhein und Burghofbühne Dinslaken machen sich für die kulturelle Bildung von Kindern stark.

Foto: Norbert Prümen

„Ein König zu viel“ hieß es gestern auf der Bühne der Kamp-Lintforter Stadthalle. Das Zwei-Personenstück mit König Fritz (Tom Gerngroß) und König Karl (Antonia Dreeßen) vom Landestheater Burghofbühne Dinslaken ließ Kinderaugen leuchten. Gleichzeitig lebt eine Tradition im zweiten Corona-Jahr wieder auf: Theatervergnügen. „Das Interesse von Kindern und Jugendlichen an kultureller Bildung ist ungebrochen“, sagt Christoph Müllmann, Jugend- und Kulturdezernent. Die Stadt Kamp-Lintfort macht im Rahmen des Projektes „Jedem Kind ein Theaterbesuch“ dieses Erlebnis möglich. Bewährter Kooperationspartner und Sponsor ist in der aktuell zehnten Projektrunde die Volksbank Niederrhein.

„Ein Theaterbesuch ist wichtig, da Kinder in die Welt der Fantasie eintauchen können. Theater trägt wesentlich zur Persönlichkeitsbildung bei. Wir sind sehr froh, dass wir in diesen Zeiten den Kindern ein Theatererlebnis anbieten können“, so Vorstand Guido Lohmann. Im ersten Corona-Jahr musste die Aufführung ausfallen. Diesmal erstreckt sich das Bühnenerlebnis auf acht Tage verteilt für 570 Kinder bis zum März. Anders als sonst ist kein Blick hinter die Kulissen möglich oder ein Plausch auf der Bühne mit den beiden Majestäten. Die erste Zuschauergruppe, die Kamper Kinder, sitzen auf Abstand im Zuschauerraum.

Das Zwei-Personenstück von Gertrud Pigor hat es in sich und kommt zudem mit wenigen Requisiten aus. Was im Leben wichtig ist, kommt in geballter Form als Botschaft auf die Bühne, wie Theaterintendant Mirko Schombert meint. Die Handlung an sich ist einfach, als gleich zwei Könige auf einer einsamen Insel stranden und jeder seinen Machtanspruch formuliert und Bestimmer sein will. Zwei Könige auf einer Insel sind eben einer zu viel. Der kooperative Weg in dem witzigen Stück um Macht und Starrsinn ist des Rätsels Lösung. Die Aufgabe eines Standpunktes und Neufindung einer Postion, in der Respekt die Hauptrolle spielt, ist die eigentliche Botschaft von Gertrud Pigor. „Eine schöne und frühe Theatererfahrung für Kinder“, findet Schombert, der am Dienstag zugleich auf die Situation und die Sorgen der Theaterschaffenden aufmerksam machte.

Wie nachhaltig Stücke wirken, kam an diesem Morgen ebenfalls zur Sprache. Lohmann, Müllmann wie auch Schombert konnten sich noch an den ersten Theaterbesuch erinnern, wie auch an die Rollen bei eigenen Aufführungen. Auf Nachhaltigkeit wird auch in Kamp-Lintfort gesetzt. Angespielte Themen greifen nach dem Besuch die Kindergartenkindern nochmals in ihren gemalten Bildern auf. „Vor Corona konnten wir diese Bilder sogar in der Geschäftsstelle ausstellen“, erinnert sich Lohmann.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort