Nach Starkregen in Kaarst Die Stadt sucht nach Ursachen für vollgelaufene Straßen und prüft das Kanalnetz

Kaarst · Nach dem Starkregen am Samstag wird nach den Ursachen für vollgelaufene Straßen geforscht. Auch die Politik beschäftigt sich mit den vollgelaufenen Straßen und Kellern. Die CDU sprach am Montag mit betroffenen Bürgern.

 Auf der Straße „Windvogt“ stand das Wasser am Samstagnachmittag knöchelhoch.

Auf der Straße „Windvogt“ stand das Wasser am Samstagnachmittag knöchelhoch.

Foto: Facebook/Dominik Ferfers

Heftige Regenschauer haben am Samstag viele Straßen unter Wasser gesetzt, dabei liefen vor allem im Ortsteil Kaarst viele Keller voll. Die Stadt prüft deswegen aktuell die Ursachen und untersucht dabei sowohl die tatsächlichen Niederschlagsmengen, als auch die Wirksamkeit des Kanalnetzes. Insbesondere das Starkregen-Ereignis am Samstag hatte das System punktuell überfordert, das belegen auch die eingegangenen und immer noch eingehenden Rückmeldungen der Betroffenen. Diese wird die Stadt auch in die Bewertung der Ereignisse vom Wochenende einbeziehen.

Uwe Schielke, Leiter des Bereichs Tiefbau, will das Kanalnetz langfristig noch besser auf extreme Wetterlagen vorbereiten: „Dies wird ein Projekt der nächsten Jahre. Unser Kanalnetz ist gut, der Abfluss funktioniert fast überall sehr effektiv und störungsfrei. Kurzfristig werden wir dennoch in Senken bei solchen Niederschlägen einen Rückstau nicht ausschließen können. Unsere Aufgabe ist es, im Service für die betroffenen Bürger eine Beratung zu Vorsichtsmaßnahmen anzubieten.“ Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus bedankt sich bei den Einsatzkräften für die geleistete Arbeit: „Mein Dank geht an unsere Feuerwehr, die am Wochenende hervorragende Arbeit geleistet hat. Mein Dank geht aber auch an die vielen Nachbarschaften in unserer Stadt, die spontan geholfen haben. So geht Miteinander, auch mit nassen Füßen.“ Kurzfristig können sich interessierte Bürger auf der Homepage www.abwassernetzwerk-rheinland.nrw/starkregenvorsorge

zum Thema Starkregenrisiko über häufige Fragen und sinnvolle Vorbeugemaßnahmen informieren.

Auch die Politik möchte wissen, wie es um das Kanalnetz bestellt ist. Bürgermeisterkandidat Lars Christoph (CDU) und seine Parteikollegen Rainer Milde und Angelika Zelleröhr trafen sich am Montag mit betroffenen Bürgern an der Straße „Am Hoverkamp“ und „Windvogt“. Die CDU will einen Antrag in den nächsten Hauptausschuss einbringen: Sowohl die Feuerwehr als auch die technische Verwaltung sollen darlegen, ob eine Optimierung des Kanalnetzes nötig ist und wenn ja, welche. Weiterhin soll beantwortet werden, inwieweit die Eigentümer Vorsorge treffen können für eventuelle weitere starke Niederschläge. Die SPD fordert einen Bericht über die Feuerwehr-Einsätze

Diese wurde am Samstagabend zu rund 90 Einsätzen gerufen. Bei zwei Einsätzen drohte den Betroffenen Lebensgefahr: Eine Person war an der Neusser Straße in einem Aufzug stecken geblieben, in den langsam Wasser eindrang. Sie konnte ohne Verletzungen befreit werden. An der Hermann-Löns-Straße musste eine Person aus einem Pkw befreit werden, die sich aufgrund der überfluteten Straße nicht mehr selbstständig befreien konnte. Das Dach des Autohauses „Opel Dresen“ an der Weckenhofstraße ist auf einer Fläche von drei mal fünf Metern teilweise eingestürzt. An der Straße „Windvogt“ standen die Menschen knöcheltief im Wasser, dort war auch eine Tiefgarage vollgelaufen. Dort wurde die Feuerwehr vom Technischen Hilfswerk unterstützt. Die Einsatzkräfte waren bis 0.15 Uhr unterwegs, bis dahin waren auch noch Sirenen im Stadtgebiet zu hören. Am Sonntagmorgen war die Feuerwehr noch an einer Tiefgarage an der Giemesstraße im Einsatz, die ebenfalls unter Wasser stand.

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