Kaarst Schulen: CDU begrüßt Engagement der Bürger

Kaarst · Auch an diesem Wochenende werden sie wieder für ihre Position bzw. für Unterstützungsunterschriften werben: die Elterninitiative Stakerseite, die ein Bürgerbegehren zum Erhalt des Grundschulstandortes Stakerseite in der Stadtmitte anstrebt und die Bürgerinitiative "Wir für Kaarst", die sich für die Bussardstraße als dritten Grundschulstandort ausspricht.

 Inga Muth ist Sprecherin der Elterninitiative Stakerseite.

Inga Muth ist Sprecherin der Elterninitiative Stakerseite.

Foto: mreu

Das wird auch von der Union wahrgenommen, die im Rat gemeinsam mit der FDP für den Standort Bussardstraße gestimmt hat, in deren Reihen das Thema aber durchaus umstritten ist.

"Die CDU-Fraktion begrüßt das schulpolitische Engagement vieler Kaarster Bürger", sagt Stadtverbandsvorsitzender Lars Christoph. "Die Tatsache, dass es mittlerweile zwei Bürgerinitiativen gibt, die sich für völlig unterschiedliche Ziele einsetzen, zeigt aber auch, wie kontrovers das Thema beurteilt werden kann. Das bestätigt die Erfahrung aus unseren internen Diskussionen, dass es die eine Wahrheit bei dieser Sachfrage nicht gibt."

Christoph erinnert auch daran, dass die CDU in den vergangenen fünf Jahren viele Gespräche mit allen Beteiligten geführt hat. "Wir haben uns alle Argumente angehört und abgewogen. Am Ende ist die CDU-Fraktion der ausdrücklichen Empfehlung der Verwaltung und der beteiligten Gutachter gefolgt und hat sich für den Standort Bussardstraße entschieden."

Fraktionschefin Dorothea Zillmer erklärt, welche Argumente für die Fraktionsentscheidung ausschlaggebend waren: "Erstens ist das Gebäude an der Stakerseite stark sanierungsbedürftig. Die Verwaltung hat darauf hingewiesen, dass der gegenwärtige Zustand des Schulgebäudes die unveränderte Fortsetzung des Schulbetriebes bis zum Jahr 2016 nicht erlaubt." Laut Gutachter betrügen die nötigen Sanierungskosten 2,25 Millionen Euro, die Kosten für einen Neubau 2,69 Millionen. "Diese Kosten", sagt Zillmer, "fallen bei einer Standortentscheidung für die Stakerseite in jedem Fall an. Wenn nicht jetzt, dann in den nächsten Jahren."

Das Gebäude an der Bussardstraße, heißt es, sei hingegen voll funktionstüchtig. "Um dem Wunsch der Eltern nach Schule und Ogata unter einem Dach nachzukommen, ist ein Anbau vorgesehen, der neben kleineren Reparaturarbeiten mit 620 000 Euro kalkuliert ist", so Zillmer.

Ein Unterschied von bis zu zwei Millionen Euro sei bei einem Haushaltsdefizit von acht Millionen schwer zu vertreten. "Zumal wir den Kaarstern unter Berufung auf die Finanzlage eine Erhöhung der Grundsteuern, der Kindergartenbeiträge u.a. zugemutet haben." Auch der Aspekt der sicheren Schulwege sei bedacht worden.

(NGZ/rl)
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