Kaarst Ehepaar stiftet Skulptur für Stele in Holzbüttgen

Kaarst · Drei neue Kunstwerke werden das Stelenkonzept nach Holzbüttgen hin erweitern: "Das Tor", "Findling auf fünf Säulen" und "Die Reisende".

In wenigen Wochen bindet sich Holzbüttgen in das Stelenprojekt der Kaarster Kunstlandschaft ein, und das nicht doppelt, sondern gleich dreifach. Die Stadt Kaarst hat gemeinsam mit dem Förderkreis Holzbüttgen ein Paket geschnürt, das drei Kunstwerke beinhaltet, die im Bereich zwischen katholischer Kirche und Regiobahn-Haltepunkt aufgestellt werden. "Das Tor", "Findling auf fünf Säulen" und "Die Reisende" wirken für sich, stehen aber auch jeweils in Beziehung zu den anderen. Mit einem kleinen Volksfest soll die Übergabe am 27. April gefeiert werden.

Bereits die ersten Gedankenspiele sorgten für Aufmerksamkeit, denn die Verantwortlichen begaben sich auf die Suche nach einem zwei Tonnen schweren Naturstein für die Großskulptur "Findling auf fünf Säulen". Bei einem Steinmetz in Aachen wurden sie fündig, doch schließlich machten die Statiker dem Vorhaben den Garaus.

Technisch wäre eine Umsetzung zwar möglich gewesen, doch die nicht berechenbare Gefahr durch Sachbeschädigung sorgte für Bedenken. Der in Neuss lebende und arbeitende Bildhauer Jürgen Zaun wird seine Idee nun in kleinerer Form umsetzen und vor dem Haus der Graf-Recke-Stiftung aufstellen. Der Künstler steuert auch das rund dreieinhalb Meter hohe "Tor" aus Holz bei, um dessen Pflege er sich in den kommenden Jahren kümmern wird. Es bekommt seinen Platz auf der Wiese am Pfarrzentrum in der Blickachse zur Bürgersteigallee.

Mit guten Augen kann der Betrachter vor dem "Tor" stehend in der Ferne die dritte Skulptur, die "Reisende", am Zugang zur Regiobahn auf einer weiteren Stele sehen. Sie wird aus dem Privatbesitz von Ulla und Franjo Rademacher gestiftet. Das Ehepaar entdeckte die 45 Zentimeter große Arbeit bei einer Ausstellung in der Schweiz; eigentlich sollte die Figur der luxemburgischen Künstlerin Yvete Gastauer-Claire bei Rademachers zu Hause aufgestellt werden.

"Als sich die Idee des Kunstpakets entwickelte, suchten wir nach einem dritten Objekt für eine Stele. Meine Frau meinte dann, dass die Reisende doch bestens zu der Grundidee passe", erzählt Franjo Rademacher. Die Dame mit ihren zwei Koffern in den Händen steht sowohl für den willkommenen Gast in Holzbüttgen wie für den heimkehrenden Mitbürger. Am "Findling auf den fünf Säulen" erfährt sie, wie die Stadt Kaarst nur mit all ihren Ortsteilen gemeinsam bestehen kann. "Das Tor soll zeigen, dass Holzbüttgen offen für alle Menschen ist", sagt Rademacher. Für den Vorsitzenden des Förderkreises brachten die Jahre der Planungszeit für das Kunstprojekt auch eine persönliche Erfahrung mit sich. "Wenn man trotz Rückschlägen nicht aufgibt, entwickelt sich bald daraus etwas Neues", sagt er. Letztendlich schließt sich nun ein fast fünf Jahre andauernder Planungsprozess ab.

(NGZ/rl)
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