Kaarst Kaarster machen ihre Stadt sauber

Kaarst · Zum 14. Mal räumten die Bürger beim Drei-Besen-Tag achtlos weggeworfenen Dreck weg. Die NGZ war dabei.

Peter Becker von der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Kaarst rief die Aktion im Jahr 2000 zum 550-jährigen Jubiläumsjahr der Bruderschaft ins Leben. Längst beteiligen sich auch die anderen Stadtteile beim Saubermachen. Von einem zentralen Treffpunkt schwärmen sie mit Säcken und Handschuhen ausgerüstet aus, in Kaarst trafen sich die Bürger wie gewohnt vor der Martinus-Kirche. Die NGZ hat eine Gruppe Müllsammler begleitet. Das Husarencorps der Kaarster Bruderschaft besitzt seit dem ersten Tag sein festes Revier zwischen Ehrenmal und Kreisverkehr in der Stadtmitte.

Die erste Dreckecke ist nicht zu übersehen, auf der Kirchenwiese liegen Essensschalen, vereinzelt Flaschen, Papier und andere kleine Schnipsel. Gerade nach Plastik halten sie Ausschau, denn es wird mit der Zeit nicht verrotten wie etwa Papier. Bis in die hinterste Ecke eines Gebüschs klettern die Männer nicht. "Wir sammeln all das ein, was sofort ins Auge fällt, damit es nachher wieder sauber aussieht", sagt Rolf Bömelburg. Er misst der Aktion vor allem einen symbolischen Charakter bei.

"Wenn du glaubst, dass du alles aufgehoben hast, findet du leider doch wieder etwas", sagt er. Auf der Kirchenwiese ärgern sich die Müllsammler allerdings über eine andere Unsitte viel mehr: Überall liegen Hundehaufen, die eigentlich von den Besitzern entfernt werden müssten. "Einige nehmen den Haufen zwar in einer Plastiktüte auf, schmeißen diese dann aber anderswo ins Gebüsch", erzählt Bernhard Moormann. Es sollte nur wenige Minuten dauern, bis das Team des Husarencorps an anderer Stelle genau einen solchen Fund machte. Am Ehrenmal sind Bömelburg, Moormann und Patrick Huck nur die Nachhut, denn andere Schützenbrüder haben dort bereits sauber gemacht. Auf der Maubisstraße schließt das Trio zu Jürgen Esser und Frank Steins auf. Die beiden haben am Bordstein eine Radkappe und eine alte Plakatwand aufgehoben.

Lachen müssen alle, als sie sich an einen Fund vor einigen Jahren erinnern. "Da haben wir einen Vibrator gefunden", erzählt Esser. Gemeinsam gehen die Männer über die Klövekornstraße. In den ersten Jahren des Drei-Besen-Tags war dort nicht so viel Bebauung wie heute. Damals haben sie auf der freien Wiese noch reichlich Flaschen und Getränkedosen gefunden. "Das Pfand hat in den vergangenen Jahren aber allgemein dafür gesorgt, dass wir weniger Müll einsammeln", sagt Rolf Bömelburg.

Und so ist die einzige Dose, die sein Schützenbruder Patrick Huck aus einer Baumscheibe aufhebt, aus den Niederlanden. "Darauf ist kein Pfand", betont der 25-Jährige. Knapp zwei Stunden benötigt die Gruppe für ihr Revier. Die drei Müllsäcke, die sie dabei hatten, haben gereicht.

(NGZ)
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