Provinzial-Versicherung Wachwechsel bei den Schutzengeln vor Ort

HÜCKESWAGEN · Karl-Jürgen Huhn geht nach 32 Jahren als Leiter der Provinzial-Geschäftsstelle in Hückeswagen in den Ruhestand. Neuer Chef wird sein Neffe Michael Huhn.

 Leitungswechsel: Karl-Jürgen (r.) übergibt die Provinzial-Geschäftsstelle an seinen Neffen Michael Huhn.

Leitungswechsel: Karl-Jürgen (r.) übergibt die Provinzial-Geschäftsstelle an seinen Neffen Michael Huhn.

Foto: Huhn

Wenn Schutzengel etwas versprechen, klingt das so: „Immer da. Immer nah.“ Traditionell ist das der Slogan der Provinzial, die den Schutzengel zu ihrer Werbefigur gemacht hat. Was die irdischen Heerscharen von den himmlischen Berufskollegen unterscheidet: Irgendwann gehen sie in Rente. Das tut nun auch Karl-Jürgen Huhn nach 32 Jahren als Leiter der Provinzial-Geschäftsstelle in Hückeswagen. Am 1. Februar steht im Versicherungsbüro am Etapler Platz der Wachwechsel der hauptberuflichen Schutzengel an: Auf Karl-Jürgen Huhn (65) folgt als neuer Chef sein Neffe Michael Huhn (47). Der Versicherungsfachmann ist seit 1997 die „rechte Hand“ seines Onkels. Unverändert bleibt das Team der vier Mitarbeiterinnen.

Karl-Jürgen Huhn, im großen Freundeskreis kurz „Kalli“ genannt, hatte sich erst im zweiten Anlauf für die Existenz als Profi-Schutzengel entschieden. Zunächst ging der im Mai 1953 in Remscheid geborene und aufgewachsene junge Mann bei Mannesmann, damals ein Unternehmen von Weltrang, in die Lehre zum Exportkaufmann, blieb dort auch nach der Ausbildung und hatte eigentlich vor, noch lange ein „Mannesmann“ zu bleiben. Doch dann kam es zum Gespräch mit Karl-Heinz Strube, damals alteingesessener Chef der Provinzial-Geschäftsstelle in Wermelskirchen. Strube war an einem Abend zu Gast in der Wirtschaft der Eltern von Karl-Jürgen Huhn, die alle Versicherungen bei ihm abgeschlossen hatten. Strube erzählte, dass er einen Nachfolger suche – und fragte, ob „Kalli“ Interesse habe. Er könne jedenfalls einen jungen Kaufmann gut gebrauchen. Nach kurzer Bedenkzeit kündigte Huhn junior bei Mannesmann und trat bei der Provinzial in Wermelskirchen die zweite Ausbildung an, diesmal zum Versicherungskaufmann. „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“, habe er sich gesagt. „Ich hatte großes Vertrauen zu Karl-Heinz Strube, das war die Basis“, sagt er rückblickend.

Danach schien klar, dass Huhn irgendwann Geschäftsstellenleiter in Wermelskirchen werden würde. Aber wieder kam es anders: Ende 1986 erhielt der damals 33-Jährige das Angebot der Provinzial-Gebietsdirektion, die kurz zuvor neu eingerichtete Geschäftsstelle am Etapler Platz als Leiter zu übernehmen, da der bisherige Chef Karl-Heinz Müller schwer erkrankt war. Strube tat das zwar „in der Seele weh“ - aber er ließ seinen Zögling mit den Worten ziehen: „Du wär's ja bekloppt, wenn Du ett nich dähts“. Und so begann die lange Zeit als Chef-Schutzengel in Hückeswagen.

Die Schloss-Stadt kannte Karl-Jürgen Huhn damals nur von Motorradtouren zur Bever auf seiner bis heute geliebten Harley Davidson. Das änderte sich bald. 1988 zog er nach Hückeswagen: „Ich wollte nicht nur von den Menschen leben, sondern mit und unter ihnen.“ Inzwischen sagt der ehemalige „Remscheider Jung'“ über sich: „Ich bin aus tiefstem Herzen Hückeswagener.“ Mit seiner Frau Gabriele und Hund Gizmo ist er an der Beethovenstraße zu Hause. Ganz leicht war damals für den erst 34-Jährigen der Einstieg in Hückeswagen nicht, erfahrene Mitarbeiterinnen wie Inge Scheider und Erika Müller öffneten ihm die Türen.

Karl-Jürgen Huhn hat sich über seine Arbeit hinaus in der Stadt engagiert. Bei „Come on Hückeswagen“ organisierte er Kulturveranstaltungen mit, außerdem Treffen der Harley-Fahrer unter anderem zum WDR 2-Tag. Lange war er im Vorstand des Tennisclubs Blau-Rot aktiv. Ganz ins Privatleben wird er sich auch jetzt nicht zurückziehen: Der 65-Jährige bleibt freiberuflich als Berater für die Provinzial tätig, betreut weiter langjährige Kunden, aus denen Freunde geworden sind, und führt sein Immobilienbüro fort. Komplett gibt Karl-Jürgen Huhn die Flügel also nicht ab: Der Schutzengel geht sozusagen nur auf Teilzeit.

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