Schnelles Internet für Hückeswagen Breitband-Ausbau startet nächste Woche

Hückeswagen · Die Realisierung des schnellen Internets in den Außenbezirken von Hückeswagen und Wipperfürth hat zwar auf sich warten lassen. Nächste Woche geht’s nun endlich mit den Tiiefbauarbeiten in der Nachbarstadt und Mitte September in der Schloss-Stadt los.

 Im Juni hatte die BEW bei Kleinhöhfeld Testfräsungen vornehmen lassen. Eine Spezialfirma pflügte dabei einen schmalen Schacht in den Boden und verlegte gleichzeitig das Kabel mit den Glasfasern.

Im Juni hatte die BEW bei Kleinhöhfeld Testfräsungen vornehmen lassen. Eine Spezialfirma pflügte dabei einen schmalen Schacht in den Boden und verlegte gleichzeitig das Kabel mit den Glasfasern.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Wenn in Kleineichen abends Netflix oder ein andere Streamingdienst über den PC oder das Laptop abgerufen wird, ist das kein Problem. Können die Anwohner dort doch über eine Datengeschwindigkeit von bis zu 100 Megabyte pro Sekunde surfen. In so manchen Außenbereichen der Schloss-Stadt, vor allem in bewaldeten Tälern, ist das hingegen noch Zukunftsmusik. Mit Glück kann mancher per LTE (Internet per Funk) wenigstens halbwegs surfen. Für den Download von großen Datenpaketen, wie es bei Filmen der Fall ist, ist das aber kaum möglich. Bereits seit drei Jahren wird jedoch am Breitband-Ausbau für die sogenannten weißen Flecken in Hückeswagen und Wipperfürth gearbeitet – die beiden Kommunen stemmen das Förderprojekt gemeinsam –, jetzt scheint es endlich loszugehen.

In der Nachbarstadt beginnen die Bauarbeiten für den Anschluss an das „turboschnelle“ Internet am kommenden Montag, 12. August, teilt Sonja Gerrath von der Geschäftsführung der Bergischen Energie- und Wasser-GmbH mit. Die BEW wird mit ihrem Kooperationspartner innogy TelNet im ersten Cluster (Abschnitt) Glasfaserkabel im Auftrag der beiden oberbergischen Kommunen verlegen. Betroffen ist der Bereich von Wipperfürth-Niederwipper entlang der ehemaligen Bahntrasse bis zur Innenstadt, erläutert Sonja Gerrath. „Gearbeitet wird an der Hauptleitung vom Glasfaser-Übergabepunkt Wipperfürth-Ibach bis zum ersten Breitband-Zugangsserver an der Bahnstraße.“ Die Anwohner in diesem ersten Ausbauabschnitt erhalten jetzt eine Einladung zu einer Informationsveranstaltung im Pfarrheim Niederwipper, die für Donnerstag, 22. August, vorgesehen ist.

Ab Mitte September ist dann auch Hückeswagen an der Reihe, vorgesehen für das erste Ausbau-Cluster sind die Bereiche Wiehagen, Hangberg, Dorpmühle, Braßhagen, Dörpe, Heidt, Oberdorp, Maisdörpe, Durholzen, Scheideweg, Westhofen und Röttgen. „Danach folgen zwei weitere Cluster in stadtnahen Bereichen von Hückeswagen und Wipperfürth“, berichtet Sonja Gerrath. In diesen ersten vier Clustern lägen zwar relativ wenige „weiße Flecken“, diese Teile des Glasfasernetzes bildeten jedoch eine wichtige Grundlage für den weiteren Ausbau. „Bis 2021 wird die BEW 1270 Kilometer Glasfaserkabel verlegen und daran etwa 3000 geförderte Haushalte in Wipperfürth und Hückeswagen anschließen“, versichert die BEW-Mitarbeiterin. Eine Bürgerinformationsveranstaltung ist auch für die ersten Betroffenen aus Hückeswagen vorgesehen, bestätigt Bauamtsleiter Andreas Schröder. Ein Termin steht allerdings noch nicht fest.

Beim Breitbandausbau in Hückeswagen 2016/17 wurden die Glasfaserkabel in den bevölkerungsreichen Gebiete von Innenstadt und Wiehagen, die seitdem auf Bestellung bei den Anbietern schnelles Internet geliefert bekommen, nur bis zu den grauen Schaltkästen verlegt. Der Rest der Daten fließt über das langsamere Kupferkabel bis zum Anschluss im Haus.Die noch unterversorgten ländlichen Gebieten werden besser gestellt sein, denn dort wird das Glasfaserkabel bis ins Haus verlegt. Das „Fiber to the Building“ (FTTB) ist zudem kostenfrei, weil Bund und Land den Breitband-Ausbau in Hückeswagen und Wipperfürth mit zirka 20 Millionen Euro fördern.

Auch wenn sich die Anzeichen verdichten, dass der Breitband-Ausbau nun endlich startet, ist Schröder doch alles andere als zufrieden: „Wir haben immer noch keinen Förderbescheid“, klagt der Bauamtsleiter. Immerhin würden die Bewilligungsbehörden beim Bund und der Bezirksregierung daran arbeiten, wie ständige Nachfragen bei den Verwaltungen der beiden Kommunen zeigen würden. Die BEW hat jetzt dennoch mit den Arbeiten begonnen, nachdem sie eine sogenannte vorzeitige förderunschädliche Baufreigabe erhalten hat. „Damit geht die BEW schon ein Risiko ein“, betont Schröder. Dieses sei aber notwendig, weil sie sonst keine Verträge mit den Tiefbaufirmen hätte schließen können. Der Bauamtsleiter ist jedoch zuversichtlich, „dass wir den Förderbescheid bald erhalten werden“.

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