Ärger über Ausbau in Wegberg Telekom verlegt Glasfaser nur einseitig

Wegberg · Die aktuelle Ausbaustufe im Innenring beinhaltet zwar das Schulzentrum, aber nicht die Wohnhäuser. Das stört die Anwohner. Die Telekom erklärt, was der Grund für dieses Vorgehen ist.

 Das schnelle Netz baut die Telekom auch an der Maaseiker Straße aus, allerdings vorerst nur auf der Seite des Schulzentrums.

Das schnelle Netz baut die Telekom auch an der Maaseiker Straße aus, allerdings vorerst nur auf der Seite des Schulzentrums.

Foto: Stephan Vallata

(stva) Schnelles Internet ist im 21. Jahrhundert zu einem entscheidenden Standortfaktor geworden. Auf der Datenautobahn gibt es kein Tempolimit. Diesem Anspruch trägt auch die Deutsche Telekom Rechnung: Anfang dieser Woche ist der Glasfaserausbau im Innenring angelaufen, beginnend mit der Freiheider und der Maaseiker Straße. Die Bauarbeiten sollen bis Ende Juni andauern. Anschließend geht es weiter über die Echter Straße und die Kreuzherrenstraße. Nun gibt es Unmut darüber, dass auf der Maaseiker Straße zwar das Schulzentrum angeschlossen wird, die auf der anderen Straßenseite beginnenden Wohngebiete aber vorerst auf Glasfaser verzichten müssen.

Mit nicht unwesentlichen Folgen, so ein Anwohner, der namentlich nicht genannt werden will. „Wer nicht an das schnelle Netz angeschlossen werden kann, dessen Grundstück erleidet einen Wertverlust.“ Der Anwohner spricht von einer „ganz klaren Diskriminierung der Bevölkerung“ und vermisst eine Zeitschiene. „Es gibt keine Information darüber, wann die Telekom den weiteren Ausbau plant“, so der Wegberger, der es auch sehr kritisch sieht, dass die Infrastruktur für Telekommunikation einem freien Wettbewerb unterliege. Für den Bürger ergebe sich daraus keine Verbesserung, die Preise seien dadurch nicht besonders günstig geworden.

Wie Ingo Siewert von der Telekom erläutert, wurde bei den Planungen zum Glasfaserausbau die zentrale Vermittlungsstelle an der Kreuzherrenstraße als Ausgangspunkt definiert. Von dort, so der Projekt-Koordinator, sei ein Radius gezogen worden, in dessen Grenzen die Leitungen verlegt werden sollen. „Die Maaseiker Straße war in der ersten Stufe gar nicht enthalten, aber wir wollten unbedingt das Schulzentrum anschließen“, sagt Siewert auch mit Blick auf die Dringlichkeit der Digitalisierung im Schulbereich. Wann nun der Anschluss der Anwohner erfolge, kann er nicht sagen. Dies sei nicht allein eine wirtschaftliche Frage, sondern hänge mit vielen Faktoren zusammen, darunter etwa Kapazitäten im Tiefbau. Den Ortsteil Beeck etwa habe die Telekom bereits als separates Projekt in die konkrete Planung mitaufgenommen.

In einer ersten Ausbaustufe wurden in Wegberg zwischen 2014 und 2020 die Glasfaserleitungen bis in die Verteilerkästen gelegt und damit Bandbreiten von bis zu 250 Megabit möglich. In der aktuellen Baumaßnahme geht es darum, die verbliebenen Kupferleitungen auf der letzten Meile zu den Hausanschlüssen durch Glasfaser zu ersetzen. Die Telekom spricht hier von FTTH: Fiber to the home.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort