Corona-Pandemie Kreis Mettmann nimmt traurigen Spitzenplatz in NRW ein

Hilden/Haan · Eine aktuelle Statistik des Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen zeigt: Die Sieben-Tage-Inzidenz ist im Kreis mit Abstand so hoch wie nirgendwo sonst. Ursache ist in Monheim eine private Feier.

 Der Leiter des Gesundheitsamtes appelliert eindringlich, auch bei privaten Feiern die AHA-Regeln nicht zu missachten.

Der Leiter des Gesundheitsamtes appelliert eindringlich, auch bei privaten Feiern die AHA-Regeln nicht zu missachten.

Foto: dpa/Wang Quanchao

Der Kreis Mettmann meldet für Montag kreisweit 153 am Corona-Virus Infizierte. In der Stadt  Haan sind es drei und in Hilden 15 (vor einer Woche waren es noch zwei). Montag nahm der Kreis Mettmann in der Sieben-Tages-Inzidenz mit dem Wert 24,5 in Nordrhein-Westfalen eine Spitzenstellung ein. Euskirchen mit 16 und Duisburg mit 15 lagen weit darunter. Ab einer Inzidenz von 50 werden sofort einschneidende Beschränkungen fällig. „Im Moment können wir nicht mehr tun, als an die Vernunft der Menschen zu appellieren“, sagt Hitzemann.

Der traurige Spitzenplatz des Kreises Mettmann liegt daran, dass in einigen Städten ungewöhnlich viele Fälle zu verzeichnen sind. In Velbert sind es 53, in Monheim 33 und in Langenfeld 22. Die Zahlen aus Langenfeld und Monheim begründen sich in Infektionen während einer Hochzeitsfeier vor einer Woche. Danach gemeldete Neuinfektionen sind laut Hitzemann „immer noch Ausläufer dieser Feier beziehungsweise damit zusammenhängender nachfolgender Treffen und Kontakte.“ Damit nicht weitere Menschen angesteckt werden, seien aktuell 80 Monheimer und 51 Langenfelder in häuslicher Quarantäne. (Wo sich das Coronavirus in NRW ausbreitet, zeigen wir in unseren Grafiken.)

Die Zahl der im Kreisgebiet mit dem Coronavirus infizierten Menschen dürfte höher sein als die am Montag gemeldeten 153 labortechnisch bestätigten Fälle. Das Kreisgesundheitsamt geht nach Angaben seines Leiters Rudolf Lange von einer schwer einzuschätzenden Dunkelziffer aus. Die Infektion führt nicht immer zu einem Ausbruch von Covid-19 und kann unentdeckt bleiben.

Als Verhaltenstipp nennt der Mediziner die „AHA-Regel“: Abstand halten – Hände waschen – Alltagsmaske. „Und wie wir an einem Teil der aktuellen Fälle sehen: Auch im privat-familiären Umfeld der eigenen vier Wände sollten Hygieneregeln beachtet werden, um familiäre Hotspots zu vermeiden“, appelliert Lange an die Vernunft.

(mei/dts)
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