Zwei Einsätze in der Nacht Die Polizei-Cowboys aus Hilden

Hilden · Polizisten können fast alles – auch entlaufene Pferde wieder einfangen. Am Dienstag und Mittwoch mussten sie gleich zweimal ran und wurden dabei von Kollegen der Autobahnpolizei unterstützt.

 Ein Abschleppseil taugt auch als Halfter, wenn man weiß, wie es geht. Polizisten aus Hilden mit Kollegen der Autobahnpolizei und dem „Ausreißer“.

Ein Abschleppseil taugt auch als Halfter, wenn man weiß, wie es geht. Polizisten aus Hilden mit Kollegen der Autobahnpolizei und dem „Ausreißer“.

Foto: Kreispolizei Mettmann

„Die Polizei  – dein Freund und Helfer“: Der Wahlspruch ist schon ein bisschen älter. Aber er passt noch. Besonders am Dienstag und am Mittwoch. Da mussten die Beamten der Hildener Wache gleich zwei entlaufene Pferde einfangen. Das ist den „Cowboys“ in Uniform auch gut gelungen. Niemand kam zu schaden, vor allem auch die beiden Vierbeiner nicht.

Bei Facebook hat Polizeisprecher Daniel Uebber detailliert über den aufregenden Einsatz berichtet. Gegen 19.30 Uhr meldete sich am Dienstag (21. Juli) der Anwohner eines Pferdehofs an der Straße „Gut Clef“ in Erkrath-Hochdahl bei der Polizei. Er habe beobachtet, wie ein Reitpferd von einer Koppel des Guts ausgebrochen sei und nun über die Bergische Allee laufe. Da schwangen sich Beamte der Hildener Wache (sie ist auch für Erkrath zuständig) sofort in den Sattel, pardon in den Streifenwagen, um das Tier einzufangen.

Auf der Straße „Kemperdick“ fanden Beamte den vierbeinigen Ausbrecher. Und dann wurde es dramatisch: Das Pferd galoppierte in Richtung der Autobahnauffahrten im Kreuz Hilden. Man muss keinen Pferdeverstand haben, um zu wissen: Ein galoppierendes Pferd hält so leicht niemand auf. Und ein Pferd auf den vielbefahrenen Autobahnen 3 oder 46: Die Folgen mag sich niemand ausmalen.

Die Hildener Polizisten forderten deshalb Verstärkung von der Autobahnpolizei Düsseldorf an. Ihre Wache liegt ganz in der Nähe des Autobahnkreuzes an der Straße Zum Forsthaus. Das sei ein echter Glücksgriff gewesen, berichtet ein Polizeisprecher. Denn einer der Kollegen von der Autobahnpolizei habe jahrelang bei der Polizeireiterstaffel Dienst getan und war daher im Umgang mit nervösen Pferden vertraut. Gemeinsam sperrten die Beamten die Straße ab. Und hatten dann noch einmal Glück. An der Straßensperre hielt ein erfahrener Reiter. Er half mit, gemeinsam das Pferd zu beruhigen und schließlich einzufangen.

Aus dem Abschleppseil aus dem Funkstreifenwagen band der Polizeihauptkommissar mit Berufserfahrung in der Reiterstaffel  ein Halfter und führte den Ausreißer zu Fuß „unter Polizeischutz“ zur nahe gelegenen Wache der Autobahnpolizei.

Inzwischen war auch der Besitzer des Pferdes ermittelt und benachrichtigt. Bis der Mann vor Ort eintraf, konnte sein Pferd auf dem Grünstreifen vor der Wache der Autobahnpolizei grasen. Gegen 20.15 Uhr war der gemeinsame Einsatz dann erfolgreich beendet.

Wenige Stunden später riefen erneut gleich mehrere Zeugen die Polizei an. Anwohner der Erika-Siedlung sahen ein Pferd, das allein gegen 3 Uhr in der Nacht orientierungslos durch die Siedlung lief. 15 Minuten später hatten Beamte das Tier auf der Richrather Straße / Ecke Weidenweg aufgespürt. Sie konnten das Pferd beruhigen und einfangen. In der Nacht ließ sich nicht mehr klären, woher es kam und wer der Besitzer war.  Deshalb stellten die Polizisten es bei einem  Landwirt auf einem Reiterhof am Ohligser Weg unter.

 Nach Anrufen aus der Erikasiedlung entdeckten Polizeibeamte das Pferd im Bereich Richrather Straße/Weidenweg . Sie konnten das Tier beruhigen und bei einem Landwirt unterbringen. Mittwochfrüh meldete sich die Besitzerin aus Solingen.

Nach Anrufen aus der Erikasiedlung entdeckten Polizeibeamte das Pferd im Bereich Richrather Straße/Weidenweg . Sie konnten das Tier beruhigen und bei einem Landwirt unterbringen. Mittwochfrüh meldete sich die Besitzerin aus Solingen.

Foto: Kreispolizei Mettmann

Am Mittwochmorgen meldete sich dann eine Frau aus Solingen bei der Polizei. Ihr Pferd sei verschwunden. „Buffy“ sei eigentlich auf einem Hof zwischen Langenfeld-Wiescheid und Solingen-Ohligs untergestellt. Sie habe sich schon mit dem Fahrrad auf die Suche gemacht. Der Vermisstenfall war rasch geklärt. Die Solingerin konnte ihren „Buffy“ erleichtert und wohlbehalten bei dem Landwirt in Hilden abholen. Die Polizei bedankt sich noch einmal ausdrücklich bei allen, die sie bei diesen beiden ungewöhnlichen Einsätzen tatkräftig unterstützt haben.

(arue)
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