Neue Ausstellung in Grevenbroich Eindrucksvolle Bilder der Welt im Montanushof

Grevenbroich · Eine Ausstellung bietet einen besonderen Blick auf unseren Planeten. Sie zeigt auch, wie groß der Einfluss des Menschen auf die Natur ist.

 Dominique Strerath und ihre Tochter Larissa Strerath aus Jüchen-Gierath am Riesen-Globus, der die Zweijährige sehr interessiert. Das Modell der Erdkugel ist ein Blickfang, der zu den Bildwänden etwas weiter lockt.

Dominique Strerath und ihre Tochter Larissa Strerath aus Jüchen-Gierath am Riesen-Globus, der die Zweijährige sehr interessiert. Das Modell der Erdkugel ist ein Blickfang, der zu den Bildwänden etwas weiter lockt.

Foto: Carsten Sommerfeld

Ein rund zwei Meter hoher, sich drehender Erdglobus ist für zwei Wochen Blickfang im Montanushof. Er soll Geschmack auf die zwei Mal ein Meter großen großen Bildwände einige Meter weiter machen. „Terra Blue – die Erde im globalen Wandel“ heißt die Ausstellung, die in Zusammenarbeit der Volkssternwarte Laupheim, der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrttechnik und der Europäischen Weltraumorganisation ESA enstanden ist. 

„Das ist ein Thema unserer Zeit“, sagt Center-Assistentin Karin Geib. „Wir haben Schulen angeschrieben und sie auf die Ausstellung aufmerksam gemacht.“ Zumindest bis zum 15. Februar, vielleicht einige Tage länger, ist die Schau zu sehen. Wer eindrucksvolle  Satellitenaufnahmen erwartet, wird nicht enttäuscht, doch die Bilderschau bietet  viel mehr. Sie dokumentiert den Einfluss etwa des Wetters und vor allem des Menschen auf den Planeten. Das ist nicht nur  beim nächtlichen Blick auf die Erde sichtbar, wenn die Großstädte als Lichtpunkte bis in den Weltraum sichtbar sind.

Nachdenklich macht die von Braun- und Grautönen beherrschte Satelliten-Aufnahme der Wüstenmetropole Las Vegas. Jeder US-Amerikaner verbraucht 295 Liter am Tag, jeder Einwohner von Madagaskar nur fünf, wird auf einer Tafel erklärt. Die Ausstellung ist anschaulicher Erdkunde-Unterricht – etwa zum Klimawandel. Der Rückgang der Gletscher wird ebenso verdeutlicht wie die zunehmend eisfreie Nordwest-Passage bei Kanada. Ein Bild zeigt die Situation 2002, für Handelsschiffe war kein Durchkommen. Ein zweites Bild stellt die auf Basis einer Rechnersimulation prognostizierte Lage 2070 dar, das Eis hat bis dahin einen deutlich sichtbaren Schifffahrtsweg freigegeben. „Die Ausstellung ist sehr interessant“, sagt Besucherin Ingrid Kiel aus Frimmersdorf, der Rückgang der Gletscher sei erschreckend.

Die „Späher“ aus dem All  – mehrere Satelliten-Modelle sind ebenfalls im Montanushof ausgestellt  – zeigen die Situation der Welt aus einer anderen Sicht. Umwelt- und Wetterbeobachtungssatelliten helfen dabei, die Lage des Planeten von Wetterextremen bis zum Fortschreiten der Wüsten zu erfassen. Die  Waldbrände auf der kanarischen Insel La Palma sind von „oben“ ebenso zu erkennen wie wirbelnde Hurricans. Vielen Menschen unbekannt sein dürften lang gestreckte Wolken über dem Meer, die – so erklärt ein Begleittext –  durch hohen Schwefeldioxid-Ausstoß von großen Schiffen entstehen.

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