Erziehung in Grevenbroich Vier Beraterinnen ringen um das Kindeswohl

Grevenbroich · Erzieherinnen begleiten, Eltern beraten, die weitere Ausstattung der Stadt für die Kindesbetreuung vorantreiben: Vier Expertinnen müssen an zahlreichen Brennpunkten zugleich tätig sein.

 Beigeordneter Michael Heesch präsentierte die Fachberaterinnen (v.l.) Kerstin Fritz, Elisabeth Ridder, Svetlana Schaarmann-Troeger und Melanie Schneider.

Beigeordneter Michael Heesch präsentierte die Fachberaterinnen (v.l.) Kerstin Fritz, Elisabeth Ridder, Svetlana Schaarmann-Troeger und Melanie Schneider.

Foto: Dirk Neubauer

Kinderbetreuung ist kein Kinderspiel – weder in den Kindertageseinrichtungen noch in der Kindertagespflege. Deshalb hat die Stadt seit vergangenem Jahr die Zahl der zuständigen Fachberaterinnen von bislang zwei auf heute vier Mitarbeiterinnen verdoppelt.

Die Fachberatung für städtische Kindertageseinrichtungen lag bislang allein in den Händen von Svetlana Schaarmann-Troeger. Demnächst wird sie von Kerstin Fritz unterstützt, der bisherigen Kita-Leiterin in Neurath. Die beiden Frauen stehen für 16 städtische Kindertageseirichtungen mit rund 1160 Mädchen und Jungen unter und über drei Jahren, die von 165 Mitarbeitern betreut werden. Plus Azubis, Praktis, Bufdis – „ein großer Teil der Stadtverwaltung“, sagte der zuständige Beigeordnete Michael Heesch.

Rund 230 Kita-Plätze fehlen nach wie vor in der Stadt, dazu derzeit acht Erzieherinnen. Deshalb müssen die beiden Fachberaterinnen an vielen Brennpunkten gleichzeitig tätig werden. Zum einen sollen sie das bestehende Kindergarten-Personal unterstützen, für die Einhaltung von Standards sorgen, Fortbildung und Aufstieg für die Besten ermöglichen; kurz: Innerhalb der Verwaltung für Entlastung sorgen. Erzieher sind Mangelware – die bestehenden Fachkräfte sollen nicht aufgerieben, sondern möglichst in Grevenbroich gehalten werden.

Zugleich geht es darum, die Elternwünsche mit den Möglichkeiten der Stadt in Deckung zu bringen. Auf Beschwerden zu reagieren. „Im Sinne der kleinen Menschen auf die Großen einzuwirken“, sagt Beraterin Schaarmann-Tröger. Eins wünschen sich die Fachberaterinnen von den Eltern: mehr Kompromissbereitschaft.

Im Bereich der vor allem für Kinder unter drei Jahren in Frage kommenden Kindertagespflege kümmern sich Elisabeth Ridder und Melanie Schneider um 160 Tageskinder, die von 50 Pflegepersonen in Grevenbroich und weiteren 25 Pflegepersonen von außerhalb betreut werden. Die sind meist allein auf sich gestellt. Ridder und Schneider sind noch unmittelbarer für die Einhaltung von Standards zuständig.

„Während früher Menschen übergangsweise in der Kindertagespflege tätig waren, sehen dies heute viele als dauerhaften Beruf an“, sagt Elisabeth Ridder. Damit steigt der Wunsch nach Austausch und Fortbildung – auch ein Thema der Fachberaterinnen. „Mir ist wichtig, dass auf diesen wichtigen Positionen Praktikerinnen sitzen“, bekräftigte Beigeordneter Michael Heesch. Nur dann sei die Beratung wirklich hilfreich.

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