Pfarrzentrum der Katholischen Kirche in Grevenbroich Bernardushaus wird erst 2020 fertig

Grevenbroich · Der Umbau des Bernardushauses der Kirchengemeinde St. Peter und Paul dauert länger als geplant. Beim Fundament gab es eine Überraschung, zudem wurde umgeplant: Ins Dachgeschoss zieht die Caritas-Wohnungslosenhilfe FAKT.

Vor einem Jahr startete der Umbau des Bernardushauses im Pfarrzentrum der Innenstadt-Gemeinde St. Peter und Paul. Das Jahrhunderte alte Gebäude wird fit für die Zukunft gemacht und soll künftig Haus der katholischen Kirche heißen. Ursprünglich sollten die Arbeiten bereits im August abgeschlossen sein, doch der Umbau dauert länger als geplant. Ein Grund ist eine Überraschung bei Arbeiten am historischen Gebäude. Zudem wurde die oberste Etage umgeplant. Dort zieht im Jahr 2020 die Caritas-Fachberatungsstelle FAKT für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten ein.

 Bernd Sokolowski vor der im Bau befindlichen Rampe. Zunächst waren dort unerwartete Arbeiten am Fundament erforderlich.

Bernd Sokolowski vor der im Bau befindlichen Rampe. Zunächst waren dort unerwartete Arbeiten am Fundament erforderlich.

Foto: Dietzer Staniek/Dieter Staniek

Vom Dach bis zum Erdgeschoss wird das Bernardushaus saniert, dort entsteht eine zentrale Anlaufstelle für den Seelsorgebereich Elsbach/Erft. Neue Fenster und ein Aufzug wurden eingebaut, das Dach ist nun gedämmt. Vor dem künftigen Haupteingang zum Markt hin entsteht zurzeit eine lange Rampe für barrierefreien Zugang.

Die Arbeiter stießen dort auf Unvorhergesehenes. „Das Bernardushaus verfügte teilweise über kein Fundament“, erklärte Bernd Sokolowski vom Architekturbüro Lenze + Partner. Die Mauer hat sich, wie Nicola Lenze vom Büro erläutert, auf Seitenwände des Treppenhauses gestützt. Vor dem weiteren Rampenbau „mussten wir das Gebäude an dieser Stelle erst aufwändig unterfangen, es musste betoniert und gemauert werden“, schildert Sokolowski. Auch bei Decken im Haus habe es unvorhergesehenen Aufwand gegeben, der Brandschutz musste verbessert werden.

 Nicola  Lenze in den Räumen des Jugendcafés Kultus im Erdgeschoss.

Nicola  Lenze in den Räumen des Jugendcafés Kultus im Erdgeschoss.

Foto: Dietzer Staniek/Dieter Staniek

Ein weiterer Grund für die längere Bauzeit: Der Raumzuschnitt im Dachgeschoss wurde geändert, nachdem feststand, dass dort die Fachberatungsstelle FAKT der Caritas einzieht. Bislang ist die Anlaufstelle für Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind, weil sie etwa psychische Probleme oder finanzielle Schwierigkeiten haben, an der Bergheimer Straße zu finden. „Der neue Standort ist eine deutliche Verbesserung gegenüber den jetzigen Räumen, die in die Jahre gekommen sind“, sagt Dirk Jünger, Abteilungsleiter für die Caritas-Sozialdienste. Die neuen Räume seien viel heller. Zudem liege das Bernardushaus zentral, mitten in der Innenstadt und nicht an deren Rand. „Caritas und Kirchengemeinde finden es wichtig, dass diese Personengruppe eine Anlaufstelle im Haus der Kirche bekommt“, betont Jünger. Die neuen Räumlichkeiten seien kleiner, aber „sie wurden bei der Planung auf unsere Anforderungen zugeschnitten“.

In der Beratungsstelle erhalten Betroffene Rat und Unterstützung, viele haben dort etwa ihre Postadresse. Für die Kontaktstelle wird es einen Eingang von der Hofseite aus geben. Angesichts des Wohnraummangels komme der Stelle wachsende Bedeutung zu, sagt Jünger.

Der weitere Zeitplan für das Bernardushaus: Im Dezember soll das Jugendcafé Kultus, zurzeit im künftigen Pfarrsaal untergebracht, wieder in seine ursprünglichen Räume wechseln – später als geplant. „Ende Februar, Anfang März sollen im Bernardushaus alle Arbeiten abgeschlossen sein“, sagt Lenze.

Die Sanierung des Hauses bildet die dritte Etappe des insgesamt rund 1,8 Millionen Euro teuren Umbaus im Pfarrzentrum. Zunächst sind Sakristei und Räume im Pfarrheim saniert worden. Das Bernardushaus wird sich noch einige Zeit als Baustelle präsentieren. Im Erdgeschoss sind die Räume für das neue zentrale Pastoralbüro, bislang am Ostwall untergebracht, schon weitgehend fertig. In den Kultus-Räumen nebenan laufen Installationsarbeiten, nächste Woche wird die Bühne abgeschliffen. Im ersten Obergeschoss entstehen Büros für das Seelsorgeteam, in der Etage darüber werden Zwischenwände für die Caritas-Räume errichtet.

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