Verkehrsprobleme in Grevenbroich-Orken und -Noithausen Klagen über Raser und parkende Autos

Orken/Noithausen · Vor allem Verkehrsprobleme – etwa auf der Richard-Wagner-Straße – waren beim Stadtteilgespräch für Noithausen und Orken Thema. Für Noithausen regte der Bürgermeister an, erneut über eine Ortsumgehung nachzudenken.

 Auf der Richard-Wagner-Straße kommt es laut Orkenern immer wieder zu unübersichtlichen und gefährlichen Situationen – etwa an diesem Fußgängerüberweg.   Foto: D. Staniek

Auf der Richard-Wagner-Straße kommt es laut Orkenern immer wieder zu unübersichtlichen und gefährlichen Situationen – etwa an diesem Fußgängerüberweg. Foto: D. Staniek

Foto: Dieter Staniek

Ob Richard-Wagner-Straße, Gierather Weg, Düsseldorfer Straße oder Am Rittergut – an vielen Stellen sehen Orkener und Noithausener Verkehrsprobleme. Das wurde beim Stadtteilgespräch deutlich, zu dem Bürgermeister Klaus Krützen jetzt ins Forum der Gesamtschule eingeladen hatte. Schnelle Lösungen sind für mehrere Probleme aber nicht zu erwarten.

Erst vor elf Jahren war die Richard-Wagner-Straße in Orken mit großem Aufwand erneuert, unter anderem die Fahrbahn verengt worden. Doch nach wie vor wird von Rasern auf der Straße berichtet. Bürger wünschen eine Tempo-30-Zone – eine Forderung, die die Grünen bereits 2014 gestellt hatten, zurzeit gilt Tempo 50. Im Rathaus wird das Thema anders gesehen. Angesichts der hohen Verkehrsdichte und der nur sechs Meter breiten Fahrbahn seien „hohe Geschwindigkeiten nicht zu erwarten“. Zudem seien bei Tempomessungen 2019 von 3363 erfassten Fahrzeugen lediglich fünf mehr als Tempo 60 gefahren.

Bereits ein zu schnelles Fahrzeug sei zu viel, wenn dadurch ein Kind unters Auto komme, konterte eine Zuhörerin, die die Argumentation der Stadt nicht nachvollziehen konnte. Andere berichteten, dass manche Autos mit Tempo 70 bis 80 unterwegs seien. Krützen wies darauf hin, dass die Tempo-30-Diskussion die Bürgerschaft spalte, „das ist ein schwieriges Thema“.

Ein weiteres Problem auf der Straße stellt aus Sicht von Orkenern der Zebrastreifen in Höhe der Sparkasse dar, der nicht an der richtigen Stelle angelegt sei. Viele Kinder würden auf dem Schulweg die Straße an anderer Stelle überqueren, nur wenige den Überweg nutzen. Die Verwaltung will die Hinweise der Bürger zur Richard-Wagner-Straße prüfen.

Auf jeden Fall Handlungsbedarf sieht sie auf dem Gierather Weg. Auch dort gibt es Klagen über Raser, Bodenschwellen wurden angeregt. Aus Sicht der Stadt ist dies kein geeignetes Mittel, doch Ordnungsamtsleiter Sebastian Johnen bestätigte, dass „dort oft zu schnell gefahren wird“. Von 2027 gemessenen Fahrzeuge waren 106 mehr als zehn Kilometer zu schnell. Die Stadt werde ihre Überwachung dort ab November deutlich verstärken. Bessere sich die Situation nicht, wird geprüft, ob durch Markierungen oder Anpflanzungen die Straße am Ortsausgang verengt werden kann. Ebenso geprüft wird der Wunsch nach einer Linksabbiegerspur von der Landstraße 116 auf den Gierather Weg. Dabei muss Landesbetrieb Straßen.NRW beteiligt werden.

Eine Lösung – etwa eine Einbahnstraße – wünschte sich eine Bürgerin für die stark befahrene Düsseldorfer Straße. Beigeordneter Florian Herpel gab zu bedenken, dass eine Änderung dort dann wenige Straßen weiter neue Probleme schaffen würde. Über reichlich Verkehrsprobleme klagten auch Noithausener. Parkende Autos am Rittergut würden häufig den Verkehr blockieren, es komme zu Staus und langen Wartezeiten. Zudem würden im Ort Autos Gehwege zuparken – ein Problem etwa für blinde Menschen. „Vielleicht ist die Zeit gekommen, erneut über eine Ortsumgehung für Noithausen nachzudenken“, sagte Bürgermeister Klaus Krützen.

Im Rahmen früherer Überlegungen war dabei auch geplant worden, Am Rittergut die Durchfahrt an der Bahn für Autos zu sperren. Viele Noithausener hätten sich dagegen ausgesprochen, weil dadurch der Ort getrennt werde, erinnerte Bürgermeister Klaus Krützen.

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