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Fußball-Niederrheinpokal SV Straelen schafft den Pokal-Coup

Straelen · Der Regionalligist wirft den MSV Duisburg im Halbfinale raus. Er gewinnt das Heimspiel gegen den Drittligisten mit 1:0. Cagatay Kader trifft in der 74. Minute.

 Die Entscheidung: Der SV Straelen bejubelt den Siegtreffer von Cagatay Kader (Nummer 11).

Die Entscheidung: Der SV Straelen bejubelt den Siegtreffer von Cagatay Kader (Nummer 11).

Foto: Norbert Prümen

Der SV Straelen hat am Mittwochabend vor großer Kulisse mit einem Coup im Pokal ein Stück Vereinsgeschichte geschrieben. Der Fußball-Regionalligist gewann vor 2300 Zuschauern im Stadion an der Römerstraße im Halbfinale des Niederrheinpokals das Heimspiel gegen den Drittligisten MSV Duisburg mit 1:0 (0:0) und hat erstmals in seiner 103-jährigen Geschichte zum zweiten Mal in Folge das Finale des Wettbewerbs erreicht. Der zur Pause eingewechselte Cagatay Kader erzielte in der 74. Minute den entscheidenden Treffer. Am 21. Mai geht es für den SVS in der Duisburger Arena jetzt gegen den Sieger der Partie Wuppertaler SV gegen RW Essen, die erst am kommenden Donnerstag steigt, auch um den Einzug in den DFB-Pokalwettbewerb. Vor einem Jahr wurde er durch eine 1:2-Niederlage im Endspiel gegen den Wuppertaler SV verpasst.

Der Erfolg des SV Straelen war verdient. Denn der Gastgeber hatte bis auf eine kurze Phase zu Beginn der zweiten Halbzeit das Geschehen auf dem Rasen gut unter Kontrolle. Er störte den vor allem in der ersten Hälfte äußerst behäbig auftretenden MSV oft früh beim Aufbau, setzte nicht nur auf kompakte Defensivarbeit, sondern hatte streckenweise auch mehr vom Spiel. Der Mannschaft des neuen Trainers Steffen Weiß war in jeder Phase der Partie anzumerken, dass sie den Erfolg unbedingt wollte.

Das war beim MSV Duisburg nicht der Fall, was durchaus erstaunlich war. Zum einen hatte die Mannschaft nach dem 0:6 im Heimspiel gegen 1860 München etwas gutzumachen. Zum anderen ist der ehemalige Bundesligist eigentlich dringend auf die Einnahmen aus dem DFB-Pokal angewiesen. Dort sind schon in Runde eins mehr als 100.000 Euro garantiert. Der MSV muss seine Rechnung für die neue Saison wieder ohne diese Summe machen – ein herber Schlag ins Kontor.

Die Mannschaft tat viel zu wenig, um beim Finale in der eigenen Arena dabei zu sein. In Hälfte eins spielte der MSV ohne jegliches Tempo. Bezeichnend war, dass er erst in der 45. Minute zu seiner ersten Chance kam, als Moritz Stop­pelkamp das Tor mit einem Schuss knapp verfehlte. Zu Beginn der zweiten Halbzeit agierten die Zebras kurz etwas engagierter und hatten durch Leroy Kwadwo (47.) und Orhan Ademi (52.) die Chancen zur Führung. „Ich bin bitter enttäuscht von der Leistung meiner Mannschaft. Sie hat leblos ohne Einsatz, Willen und Spielfreude agiert“, sagte MSV-Trainer Hagen Schmidt. Das galt auch, als der MSV dem Rückstand hinterherlaufen musste.

 Kelvin Lunga, hier unfair gestoppt, bereitete den Siegtreffer von Cagatay Kader vor.

Kelvin Lunga, hier unfair gestoppt, bereitete den Siegtreffer von Cagatay Kader vor.

Foto: Norbert Prümen

Ganz anders präsentierte sich der SV Straelen, der von der ersten Minute an voll da war – ein Klassenunterschied war nicht im Ansatz zu erkennen. Der SVS hatte durch Gianluca Rizzo (15.) auch die erste gute Chance der Partie. Toshiaki Miyamoto (34.) wurde dann im letzten Moment im Abschluss gestört. Und auch das kurze Duisburger Zeichen von Stärke zu Beginn der zweiten Hälfte erschütterte den Außenseiter nicht sonderlich. Er übernahm schnell wieder die Initiative. Timo Mehlich scheiterte am glänzend parierenden MSV-Keeper Jo Coppens (56.), einem Treffer von Kelvin Lunga wurde wegen Abseits die Anerkennung verweigert (65.) – da verstummte der Torjubel noch schnell. Neun Minuten später nicht, als Kader per Kopf nach einer Flanke von Lunga das 1:0 erzielte. Die Führung brachte der SVS dann erstaunlich leicht über die Zeit, hatte sogar noch die Chance zum 2:0.

„Die Mannschaft hat eine ausgezeichnete Leistung geboten und vieles vom dem ungesetzt, was wir im Training einstudiert haben. Doch der Finaleinzug bringt uns nichts, wenn wir am Samstag in der Meisterschaft jetzt gegen Lotte nicht gewinnen“, sagte Trainer Steffen Weiß. Schließlich gab‘s am Mittwochabend auch einen Wermutstropfen für den SV Straelen. Alemannia Aachen gewann in der Regionalliga das Nachholspiel bei RW Ahlen mit 2:0. Das warf den SVS aufgrund des schlechteren Torverhältnisses gegenüber dem punktgleichen Bonner SC auf einen Abstiegsplatz zurück.

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