Fußball-Niederrheinpokal Pokal-Hit gegen den künftigen Partner

Straelen · Regionalligist SV Straelen wird ab der kommenden Saison Talente des Drittligisten MSV Duisburg ausleihen. Präsident Hermann Tecklenburg sieht gute Chancen auf den Einzug ins Endspiel.

 Kapitän Kevin Wolze (r.) möchte den SV Straelen gegen seinen ehemaligen Verein ins Pokal-Endspiel führen.

Kapitän Kevin Wolze (r.) möchte den SV Straelen gegen seinen ehemaligen Verein ins Pokal-Endspiel führen.

Foto: Norbert Prümen

Typisch Unternehmer. Hermann Tecklenburg, Präsident des Fußball-Regionalligisten SV Straelen, hat das Halbfinale um den Niederrheinpokal gleich einmal genutzt, um den Gegner MSV Duisburg als künftigen Partner ins Boot zu holen. „Ich habe mit dem Vorstandsvorsitzenden Ingo Wald ein längeres Telefonat geführt. Dabei haben wir eine Kooperation vereinbart, die schon ab der kommenden Saison gilt. Hochtalentierte Kicker, die für den MSV aktuell noch in der A-Junioren-Bundesliga spielen, werden von uns ausgeliehen und können erste Erfahrungen im gehobenen Seniorenfußball sammeln“, sagt Tecklenburg vor dem mit Spannung erwarteten Pokal-Hit gegen den Drittligisten, der am Mittwoch um 18.30 Uhr an der Römerstraße angepfiffen wird.

Einen „Verbindungsmann“ für die geplante Zusammenarbeit hat Tecklenburg selbstverständlich auch schon auserkoren. Kevin Wolze, langjähriger MSV-Profi und aktueller SVS-Kapitän, soll dafür sorgen, dass das Projekt gedeiht. Doch zunächst einmal sind die künftigen Partner am Mittwoch noch Rivalen – und zwar mindestens 90 Minuten lang. Für Hermann Tecklenburg, der ohnehin nicht zu den sonderlich pessimistischen Zeitgenossen gehört, ist der SV Straelen keineswegs chancenlos. „Falls die Duisburger meinen, mit 80 Prozent Leistungsbereitschaft ins Spiel gehen zu können, kommen wir ins Finale. Vorausgesetzt natürlich, dass wir 100 Prozent geben“, so die Rechnung des Präsidenten. Der Haken an der Sache: Der Drittligist musste am Sonntag in der heimischen Schauinsland-Arena ein 0:6-Debakel gegen 1860 München schlucken und dürfte kein gesteigertes Interesse an einer weiterenn Blamage haben.

Die Straelener Mannschaft wiederum kann am Mittwoch ein neues Kapitel der Vereinsgeschichte aufgeschlagen. Noch nie in der mittlerweile 103-jährigen Historie der Grün-Gelben stand der SV Straelen zweimal in Folge im Endspiel um den Niederrhein-Pokal. Im vergangenen Jahr verlor die Mannschaft unter Corona-Ausschluss der Öffentlichkeit mit 1:2 gegen den Wuppertaler SV, der am kommenden Dienstag im anderen Halbfinale auf Rot-Weiss Essen trifft.

Für Hermann Tecklenburg hat der Wettbewerb seit jeher einen hohen Stellenwert. „Ein Finale lohnt sich. Schon im vergangenen Jahr waren die Einnahmen aus Bandenwerbung und Fernsehgeldern nicht gerade unbeträchtlich. Außerdem ist solch ein Endspiel auch ein Werbeträger für den Verein und die Stadt Straelen“, so der Präsident.

Schon der Einzug in die Vorschlussrunde hat sich für den SV Straelen gelohnt. Stand Montag waren bereits 1500 Eintrittskarten für das Spiel gegen den MSV Duisburg verkauft worden – knapp 1000 haben sich die Fans der „Zebras“ im Vorfeld gesichert. Pikante Randnotiz: Während der SV Straelen um den Einzug ins Pokalfinale kämpft, kann die Mannschaft nahezu zeitgleich erstmals in der laufenden Regionalliga-Saison auf einen Abstiegsplatz zurückfallen. Verfolger Alemannia Aachen reicht im Nachholspiel bei RW Ahlen, das um 19.30 Uhr angepfiffen wird, bereits ein Unentschieden, um die Grün-Gelben auf Rang 16 zu verdrängen. Hermann Tecklenburg macht sich indes um den Klassenerhalt keine allzu großen Sorgen. „Wir haben zwar am Samstag mit 1:2 gegen Borussia Mönchengladbach II verloren. Doch die Leistung unserer Mannschaft, die ich in Rheydt gesehen habe, stimmt mich zuversichtlich, dass wir aus den restlichen drei Spielen noch sechs Punkte holen. Und dann haben wir den Klassenerhalt in jedem Fall geschafft“, sagt der Vereinsboss.

Er hat auch nicht die Befürchtung, dass das Duell mit dem MSV Duisburg, das möglicherweise 120 Minuten dauert, dem kickenden Personal am Samstag im Heimspiel gegen Absteiger Sportfreunde Lotte noch in den Knochen stecken könnte. „Unsere Jungs sind keine Amateure und gehen keiner körperlich harten Arbeit nach. Da kann man dann auch einmal Einsatz und Leidenschaft in drei Spielen innerhalb von acht Tagen erwarten“, so Tecklenburg.

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