Sportschießen SSG Kevelaer ist wieder Deutscher Meister

Kevelaer · Die Sportschützen aus der Marienstadt sind das Maß aller Dinge mit dem Luftgewehr. 5:0 im Finale gegen Paderborn-Elsen.

 Die Unbesiegbaren: Jana Erstfeld, Sergej Richter, Franka Janssen, Sportlicher Leiter Simon Janssen, Anna Janssen und Alexander Thomas (von links) haben die Mission Titelverteidigung erfolgreich beendet.

Die Unbesiegbaren: Jana Erstfeld, Sergej Richter, Franka Janssen, Sportlicher Leiter Simon Janssen, Anna Janssen und Alexander Thomas (von links) haben die Mission Titelverteidigung erfolgreich beendet.

Foto: SSG Kevelaer

„Die Halle hat gebrannt. Für jede Hunderter-Serie gibt’s stehenden Beifall. Und wir konnten uns praktisch überhaupt nicht mehr hinsetzen.“ Nicole Bollen, Sprecherin der Schieß-Sport-Gemeinschaft (SSG) Kevelaer, war überglücklich. Dazu hatten sie und die 60 Fans, die sich auf den Weg ins hessische Rotenburg an der Fulda gemacht hatten, auch allen Grund. Denn die Luftgewehr-Mannschaft hat’s schon wieder getan. Sergej Richter, Anna Janssen, Alexander Thomas, Franka Janssen und Jana Erstfeld haben die „Mission Titelverteidigung“ erfolgreich zu Ende geführt. Die SSG Kevelaer ist wieder Deutscher Meister. Und damit das Maß aller Dinge im nationalen Luftgewehr-Sport.

In der direkt am Flussufer gelegenen Großsporthalle demonstrierten die Kevelaerer Meisterschützen noch einmal eindrucksvoll ihr Können. Im Finale – wie schon im Vorjahr lautete der Gegner St. Hubertus Elsen – machten die fünf Titelverteidiger mit ihren Kontrahenten kurzen Prozess. Anders lässt es sich gar nicht bezeichnen. Weil Sergej Richter (399 Ringe), Anna Janssen (398) und Alexander Thomas (398) ihre 40 Schüsse jeweils im Schnelldurchgang abgaben und ihre Gegner auf Distanz hielten. Damit war die Entscheidung schon gefallen: Der „Spiegel“ des Deutschen Meisters bleibt in Kevelaer. Franka Jansen und Jana Erstfeld (jeweils 395 Ringe) komplettierten den Triumph der „Tiger“. Das Kevelaerer Quintett erzielte insgesamt 1985 Ringe und blieb damit nur hauchzarte zwei Ringe unter dem eigenen Bundesliga-Rekord – und das in einem Finale um die Deutsche Meisterschaft.

Die Auswahl von St. Hubertus Elsen – der Verein aus Paderborn hat sich in der Vergangenheit schon vier Mal auf dem „Spiegel“ verewigt – kam in der Endabrechnung auf 1972 Ringe. Auch nicht schlecht. Aber eben lange nicht gut genug, um einer Kevelaerer Mannschaft das Wasser reichen zu können, die momentan fast schon einen „Unschlagbar-Status“ genießt. Der Elsener Trainer Heinz Reinkemeier brachte die Stimmungslage der Konkurrenz nach dem einseitigen Finale auf den Punkt: „Wenn man gegen die SSG Kevelaer schießt, ist das etwa so, als ob man zu einem Boxkampf gegen Mike Tyson antritt.“

Der Titelverteidiger hatte im Finalturnier der besten acht Mannschaften aus ganz Deutschland von Anfang an keine Zweifel an seiner Überlegenheit aufkommen lassen. Schon in der Runde der letzten Acht wies die Mannschaft den Südvertreter „Der Bund“ München mit 4:1 (1977:1961-Ringe) klar in die Schranken. Erstmals durfte sich Sergej Richter nach 399 Ringen vor dem begeisterten Publikum verneigen. Das gefürchtete Favoritensterben im Viertelfinale überließen die Kevelaerer dann doch lieber anderen. Südmeister SV Pfeil Vöhringen, der in der Bundesliga alle elf Duelle gewonnen hatte, kassierte mit dem 2:3 gegen den Schützenbund Freiheit aus Osterode seine erste Saisonniederlage – damit war der Traum von der Deutschen Meisterschaft jäh geplatzt.

Im Halbfinale kam dann immerhin etwas Spannung auf. Die SSG Kevelaer schaltete den bayrischen Vertreter Eichenlaub Saltendorf „nur“ mit 3:2 aus. Weil auf einen Sergej Richter in Topform (schon wieder 399 Ringe) und Anna Janssen (398) Verlass war. Und weil Franka Janssen an Position vier mit 393 Ringen Punkt Nummer drei und damit den Finaleinzug sicherte.

Am Sonntagabend machten sich Mannschaft und Fans auf den Heimweg an den Niederrhein. Jetzt können die Kevelaerer „Tiger“ ihren Triumph in aller Ruhe auskosten. In einigen Wochen wird die nächste Bundesliga-Saison geplant, die im Oktober startet. Die Chancen stehen gut, dass die Meisterschützen das Triple in Angriff nehmen.

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