Sportschießen SSG Kevelaer behauptet Tabellenspitze

Kevelaer · Luftgewehr-Bundesliga: Der amtierende Deutsche Meister macht im siebten Wettkampf der laufenden Saison mit dem 3:2 gegen die SB Freiheit Osterode Saisonsieg Nummer sechs perfekt. Anna Janssen gewinnt entscheidendes Stechen.

 Auf dem Weg in Richtung Titelverteidigung: Franka Janssen, Alexander Thomas, Trainer Simon Janssen, Sergey Richter, Anna Janssen und Jana Erstfeld können sich schon am kommenden Wettkampf-Wochenende für das Bundesliga-Finale qualifizieren.

Auf dem Weg in Richtung Titelverteidigung: Franka Janssen, Alexander Thomas, Trainer Simon Janssen, Sergey Richter, Anna Janssen und Jana Erstfeld können sich schon am kommenden Wettkampf-Wochenende für das Bundesliga-Finale qualifizieren.

Foto: Nicole Bollen

Das war nichts für schwache Nerven. Mit einem hart erkämpften 3:2-Erfolg gegen die SB Freiheit aus Osterode hat die Mannschaft der Schieß-Sport-Gemeinschaft (SSG) Kevelaer die Tabellenführung in der Luftgewehr-Bundesliga Nord behauptet.

„Zwei entscheidende Stechen und sieben Stechschüsse. Das ist Spannung pur für die Zuschauer, aber für die Teams ist es die Hölle“, fasste Simon Janssen, Sportlicher Leiter des amtierenden Deutschen Meisters aus Kevelaer, die Gefühlslage nach dem dramatischen Wettkampf zusammen, der im osthessischen Künzell über die Bühne ging.

Der Israeli Sergey Richter legte mit 399:396 im Duell mit Lisa Müller gleich einmal einen Traumdurchgang hin und holte somit souverän den ersten Einzelpunkt für die Kevelaerer. Franka Janssen erwischte in Michaela Thöle eine Gegnerin auf Augenhöhe. Thöle brachte bis zum Ende der dritten Serie nur eine Neun auf die Scheibe, da hatte die Kevelaererin bereits schon vier Mal einen gelben Punkt gesehen. Doch Janssen blieb anschließend fehlerfrei, während Thöle in der vierten Serie Nerven zeigte. Am Ende hieß es 396:395 Ringe für die SSG-Schützin.

Jana Erstfeld hatte keinen guten Tag erwischt und blieb mit gerade einmal 386 Ringen weit unter ihrer Normalform – für ihre Gegnerin Jessica Mager (398 Ringe) ein Spaziergang. Patricia Piepjohn hieß beim Stand von 2:1 für den Tabellenführer die Kontrahentin von Alexander Thomas. Beide schenkten sich nichts – am Ende standen 395:395 Ringe auf der Anzeigetafel. Der Kevelaerer scheiterte mit dem dritten Stechschuss. Beim Stand von 2:2 war plötzlich wieder alles offen.

An der Spitzenposition bekam Anna Janssen es mit einem echten Schwergewicht zu tun. Der 36-jährige Rumäne Alin-George Moldoveanu hat seine sportliche Laufbahn mit dem Olympiasieg in London gekrönt. Normal lässt die 17-jährige Wettenerin so etwas völlig kalt. Doch auch das erfolgsverwöhnte Toptalent aus der Marienstadt spürte plötzlich den enormen Druck. „Ich hatte Probleme, in den Wettkampf zu finden. Nachdem ich gefühlt zehn Mal absetzen musste, bin ich nach dem sechsten Schuss erst einmal raus gegangen, um mich zu sammeln.“ Danach lief es wieder, bis zur Mitte der dritten Serie führte Janssen mit einem Ring Vorsprung in der Hochrechnung. Moldoveanu holte jedoch auf und Janssen verfehlte die Zehn einmal mehr, so dass nach jeweils 40 Schuss für beide 395 Ringe auf dem Tableau standen.

Das nächste Stechen, diesmal ging es um Sieg oder Niederlage: Auch hier schenkten sich die beiden international erfahrenen Sportler nichts. Nach jeweils drei Stechschüssen gab es immer noch keine Entscheidung. Laut Reglement muss der vierte Schuss in der Nachspielzeit auf Zehntel gewertet werden. Das war allerdings nicht erforderlich: Janssen gab eine 10,4 vor – Moldoveanu antwortete mit einer 9,2. Punkt, Sieg und weiterhin Tabellenführung für die SSG Kevelaer, die sich am nächsten Wettkampf-Wochenende vorzeitig für das Bundesliga-Finale qualifizieren kann.

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