Nach Abstieg aus der Bezirksliga Keine Planänderung beim Kevelaerer SV

Kevelaer · Trotz des Bezirksliga-Abstiegs ist in der Marienstadt keine Unruhe entstanden. Das mittelfristige Konzept bleibt bestehen.

 Oben: Trainer Ferhat Ökce, Sandro Scuderi (Sportlicher Leiter), Florian Voss (Co-Trainer), Mike Jansen (Betreuer), Marcel Kempkes (Torwarttrainer und Konditionstrainer, von links nach rechts), Mitte: Patrick Znak, Lucas Huhnholt, Dominik Venmanns, Mert Karabulut, Dennis Hermens, Fabian Smets, Radek Vykydal, Marc Swaghoven (von links nach rechts), unten: Andrea Quarta, Luca Hans Paul Rending, Stefan Heufs, Dennis Hußmann, Julian Bruckmann , Nico Sarsi (Jugend), Ben Hölzle, Sven Van Bühren, Justin Theelen (von links nach rechts), es fehlen: Fabian Groß, Jan Wilbers, Jan Flintrop, Colin Linßen, Tim Hillejan.

Oben: Trainer Ferhat Ökce, Sandro Scuderi (Sportlicher Leiter), Florian Voss (Co-Trainer), Mike Jansen (Betreuer), Marcel Kempkes (Torwarttrainer und Konditionstrainer, von links nach rechts), Mitte: Patrick Znak, Lucas Huhnholt, Dominik Venmanns, Mert Karabulut, Dennis Hermens, Fabian Smets, Radek Vykydal, Marc Swaghoven (von links nach rechts), unten: Andrea Quarta, Luca Hans Paul Rending, Stefan Heufs, Dennis Hußmann, Julian Bruckmann , Nico Sarsi (Jugend), Ben Hölzle, Sven Van Bühren, Justin Theelen (von links nach rechts), es fehlen: Fabian Groß, Jan Wilbers, Jan Flintrop, Colin Linßen, Tim Hillejan.

Foto: Kevelaerer SV

Dass der Kevelaerer Abstieg in der vergangenen Saison ein ganz bitterer war, steht außer Frage. Erst fehlten der Truppe von Ferhat Ökce im Ligabetrieb nur fünf Tore zum direkten Klassenerhalt, dann setzte es in der Relegation gegen den SC Radevormwald im Hinspiel eine 0:1-Niederlage, die sich als zu große Bürde für das Rückspiel erwies. „Wir haben über die gesamte Spielzeit nicht genügend Stabilität in unsere Defensive bekommen“, hatte Ökce den Grund für den Abstieg schon früh ausgemacht. War Ökce sowohl bislang in Kevelaer als auch bei vorherigen Stationen immer für konzentrierte Defensivarbeit bekannt gewesen, so sprechen 57 Gegentore in der abgelaufenen Saison eine andere Sprache. Zum einen trat Kevelaer selten einmal mit der gleichen Viererkette an, zum anderen zahlten die vielen jungen Spieler häufig auch einmal Lehrgeld gegen die gestandenen Gegner. „Ein weiteres Jahr in der Kreisliga A vor dem Aufstieg in die Bezirksliga hätte uns sicher gut getan“, mutmaßt Ökce.

Dazu bekommen die Marienstädter jetzt die Gelegenheit – zwar nicht ganz freiwillig, doch Trübsal will beim KSV niemand blasen. „Ganz verdaut ist der Abstieg logischerweise noch nicht, aber die gesamte Mannschaft hat richtig Lust auf die neue Saison“, erklärt Ökce. In seinem fünften Trainerjahr bei den Gelb-Blauen sieht er sich allerdings einem veränderten Kader gegenüber. Gleich sieben Spieler haben Kevelaer verlassen, die meisten mit dem Ziel, weiter in der Bezirksliga zu spielen. „Das ist verständlich, wenn man einmal überkreisliche Luft geschnuppert hat“, befindet Ökce und kann auch keinen Grund zur Klage ausmachen. Denn das Konzept eines der größten Vereine im Kreis Kleve sieht ohnehin nicht vor, auf hochkarätige externe Neuverpflichtungen zu setzen. Längst hat der Kevelaerer SV nämlich eine der stärksten Jugendabteilungen des Kreises etabliert, spielt regelmäßig mit mehreren Teams in der Niederrheinliga und bringt damit unweigerlich zahlreiche vielversprechende Talente hervor. „Genau diese Jungs wollen wir in der ersten Mannschaft weiterentwickeln und an den Verein binden“, so Ökce. Das gelingt freilich nicht immer, schließlich winkt auch in Kevelaer nicht das große Geld – dafür wird den Spielern ein hochprofessionelles Umfeld geboten: Neben der obligatorischen textilen Ausstattung und einem fünfköpfigen Trainerstab gibt es auch einen direkten Draht zu benachbarten Physiotherapeuten.

Die Jugendarbeit und das Umfeld in der Marienstadt sind also bereits auf überkreislichem Niveau, das Aushängeschild des Vereins soll zumindest mittelfristig auch wieder dorthin gelangen. „Das muss aber nicht von heute auf morgen passieren“, versichert Ökce, der auch das Image einer Fahrstuhl-Mannschaft vermeiden will. „Wir wissen, dass wir noch vor gut zwei Jahren in der Kreisliga B gespielt haben und gehen dementsprechend demütig an die Sache heran.“ Ein Platz im oberen Drittel soll zwar schon herausspringen, zum Favoritenkreis zählt der 36-Jährige aber andere: Mit Rindern, Sevelen, Uedem und Pfalzdorf nennt er die Mannschaften, die gemeinhin zu den Titelaspiranten gezählt werden. Doch obwohl Kevelaer lediglich drei Neuverpflichtungen begrüßen darf – Justin Theelen und Patrick Znak bringen immerhin Bezirksliga-Erfahrung mit –, lief es in der bisherigen Vorbereitung mehr als passabel. Im Voba-Supercup war zwar der TSV Wachtendonk/Wankum zweimal zu stark, doch dafür wurde der künftige Klassenkamerad aus Geldern mit 2:1 bezwungen. Letztlich sprang der dritte Platz und damit die Bronze-Medaille heraus. Und auch der Bezirksligist TDFV Viersen musste in einem Testspiel an der Sportanlage bei Scholten bis kurz vor Schluss um den 4:2-Sieg bangen.

Somit herrscht in der Mannschaft von Ferhat Ökce zwar keine ungebremste Euphorie – „nach einem Abstieg ist das sicherlich normal“ –, doch die gute Beteiligung, der Spaß an der Arbeit und die guten Auftritte in der Vorbereitung malen ein deutliches Bild davon, dass Mannschaft und Verein vollkommen intakt sind. Auf welchen Tabellenplatz den KSV das führt, bleibt abzuwarten. Vielleicht sieht man die Marienstädter ja doch schon bald wieder in der Bezirksliga.

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