Fußball-Regionalliga Die Rettungstat des Straelener Riesen

Straelen · Dacain-Dacruz Baraza hat mit seinem Kopfball-Treffer zum 3:2-Endstand in Beeck dafür gesorgt, dass es für den SV Straelen zum Saisonabschluss gegen den SV Rödinghausen nur noch um die goldene Ananas geht.

 Man darf sich nicht täuschen lassen: Dacain-Dacruz Baraza, Innenverteidiger des SV Straelen, bringt trotz seiner beeindruckenden Körpergröße jede Menge Ballgefühl mit.   RP-Foto: H. Spütz

Man darf sich nicht täuschen lassen: Dacain-Dacruz Baraza, Innenverteidiger des SV Straelen, bringt trotz seiner beeindruckenden Körpergröße jede Menge Ballgefühl mit. RP-Foto: H. Spütz

Foto: Heinz Spütz

Es läuft bereits die 84. Spielminute im Waldstadion des FC Wegberg-Beeck. 2:2 der Spielstand. Im Fernduell mit dem Bonner SC muss ein Sieg her, um am vorletzten Spieltag den Regionalliga-Klassenerhalt zu sichern. Ecke für den SV Straelen. Dacain-Dacruz Baraza, der baumlange Innenverteidiger, positioniert sich im gegnerischen Strafraum. Der von Timo Mehlich geschlagene Ball fliegt in den Strafraum. Straelens Funkturm katapultiert seine Körperlänge von 202 Zentimetern in die Höhe und wuchtet den Ball über die Torlinie. 3:2 – Liga vier gesichert.

„Ich wusste, dass es zwischen Ahlen und Bonn 1:1 stand. Und ich bin mit dem festen Entschluss nach vorne gegangen, den Ball zu versenken. Bei der Flugkurve habe ich schon gesehen, dass ich den machen werde. Glody Ngyombo hat mich perfekt freigesperrt. Und dann war er drin“, sagt der Schütze des entscheidenden Treffers, der zwei Tage benötigte, um zu realisieren, was geschehen war.

Der Ligaverbleib wurde natürlich schon vor Ort in Wegberg begossen, die Nichtabstiegs-Party im Straelener Clubheim an der Römerstraße fortgesetzt. Baraza machte sich gegen 21 Uhr vom Acker und fuhr mit dem Auto zu seinen Eltern nach Wuppertal. Kein Problem, denn der junge Mann trinkt keinen Alkohol. „Aber ich bin keine Spaßbremse und kann auch ohne Alkohol lustig sein“, versichert er.

Der 22-jährige Innenverteidiger, dessen Wechsel in der Winterpause vom Oberligisten Westfalia Herne Straelens Sportlicher Leiter Rudi Zedi auf den Weg brachte, zählt im Kader des SV Straelen zu den Gewinnern der Rückrunde. Nach der Entlassung des ehemaligen Trainers Thomas Gerstner stand der Riese mit dem klangvollen Namen in jedem Spiel in der Startelf.

„Als ich nach Straelen gewechselt bin, habe ich nicht gedacht, dass wir noch einmal so in Schwierigkeiten geraten könnten“, sagt der gebürtige Wuppertaler. „Aber ich glaube, dass die kurzfristige Verpflichtung des neuen Trainers schon eine Rolle im Abstiegskampf gespielt hat. Er hat neue Impulse gesetzt, sehr viel mit uns gesprochen und uns seine Spielidee vermittelt. Steffen hat uns den Glauben an den Klassenerhalt eintrichtern können. Gemeinsam mit dem ganzen Team haben wir am Erfolg gearbeitet.“

Der Vertrag des Abwehrspielers läuft bis Sommer nächsten Jahres. Seine Ziele sind bereits klar abgesteckt. Zunächst wird er sich eine Pause vom Fußball gönnen und sich weiter um sein Studium kümmern. „Aber es wird nur ein kurze Pause werden, weil ich meine Schwächen kenne und daran arbeiten muss“, sagt er und erwähnt dabei seine athletische und konditionelle Weiterentwicklung.

Persönlich hofft er, weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft zu sein und im Idealfall Stammspieler zu werden. „Ich will ganz einfach meine bisher gezeigten Leistungen übertreffen, besser werden“, so der Wuppertaler kurz und bündig.

Doch zunächst steht noch das Saisonfinale gegen den SV Rödinghausen auf dem Programm, das er keineswegs als eine „lästige Pflicht“ vor dem Pokalfinale gegen den Wuppertaler SV ansieht. „Natürlich können wir völlig ohne Druck spielen, für beide Mannschaften geht es um nichts mehr. Aber zu einer ordentlichen Leistung sind wir schon den Zuschauern gegenüber verpflichtet, die uns das ganze Jahr unterstützt haben. Außerdem können wir gegen Rödinghausen bestätigen, dass wir völlig zu Recht die Klasse gehalten haben.“

Zum Endspiel am 21. Mai möchte er sich noch nicht näher äußern. „Ich kann nur sagen, dass es sich um das absolute Highlight meiner bisherigen Karriere handelt. Und dann treffen wir auch noch auf den Verein, für den ich als Junge gespielt habe“, sagt Baraza.

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