Boxen Wenn auf dem Peter-Plümpe-Platz die Fäuste fliegen

Kevelaer · Nach zweijähriger Corona-Pause richteten die Faustkämpfer Kevelaer im Festzelt die offenen Box-Stadtmeisterschaften aus. Der Gastgeber freute sich über den großen Zuschauerandrang.

 Fair geht vor: Die Zuschauer bekamen insgesamt 20 anspruchsvolle Kämpfe geboten.

Fair geht vor: Die Zuschauer bekamen insgesamt 20 anspruchsvolle Kämpfe geboten.

Foto: Jens Helmus

40 Boxer stiegen in der Marienstadt in den Ring. Nach zweijähriger Corona-Pause veranstalteten die Faustkämpfer Kevelaer wieder ihre traditionelle Stadtmeisterschaft. Im Festzelt auf dem Peter-Plümpe-Platz hatte der Verein seinen Ring aufgebaut. Vereine aus Nordrhein-Westfalen und den Nachbarländern waren angereist, um ihre Amateurboxer gegeneinander antreten zu lassen.

In Zher Karim und Zhwar Karim waren auch zwei Lokalmatadore am Start. Beide traten im Halbweltergewicht an, der Klasse bis 63,5 Kilogramm. Für beide war es der vierte Kampf ihrer Laufbahn. Zhwar Karim, mit 17 Jahren der jüngere der beiden Brüder, trat bei der Jugend (U19) an, der 19-jährige Zher Karim bei den Erwachsenen. Zhwar Karim traf auf Baktar Mamoyan vom BBC Remscheid. Mit drei Runden à zwei Minuten ging der Kampf über die volle Distanz. Am Ende konnte sich der Kevelaerer gegen einen starken Gegner nach Punkten durchsetzen. Der 17-Jährige schaffte es, den Reichweitenvorteil seines Gegners immer wieder mit schnellen Ausweichbewegungen zu überbrücken, um dann kräftige Schläge ins Ziel zu bringen.

Einen starken Gegner hatte am Sonntag auch Zher Karim vor der Brust: Er traf auf Hamza Benlala vom TuS Gerresheim. Die beiden lieferten sich einen aktionsgeladenen Kampf über drei Runden, den der Gerresheimer nach Punkten für sich entschied. Auch wenn es für den 19-Jährigen Kevelaerer diesmal nicht zum Sieg gereicht hatte, waren seine Trainer Adrian Heiser und Frank Servas anschließend voll des Lobes.

Insgesamt sahen die Zuschauer am Sonntag 20 Kämpfe im prall gefüllten Festzelt. Von technisch versierten Duellen bis hin zu knallharten Fights hatte die vierstündige Veranstaltung alles zu bieten. „Wir sind sehr zufrieden. So viel Publikum wie heute haben wir glaube ich noch nie bei der Stadtmeisterschaft begrüßen dürfen. Auch die Stimmung war super, bis zum letzten Kampf wurde viel Applaus gespendet“, sagte Frank Servas, der gleichzeitig Geschäftsführer des Vereins ist.

Neben ehrgeizigem Amateursport sahen die Zuschauer auch viel sportliche Fairness, ganz weit weg vom Straßenschläger-Image: Egal wie hart ein Kampf war, am Ende gab es immer einen respektvollen Handschlag zwischen den Kontrahenten.

Die nächsten Wettkämpfe – dann zu Gast in den Ringen anderer Vereine – haben die Faustkämpfer Kevelaer schon anvisiert. In einem Jahr, so hoffen sie, wird dann im Kevelaerer Kirmes-Festzelt die nächste Stadtmeisterschaft stattfinden. Bis dahin werden noch viele Fäuste fliegen in der Turnhalle an der Biegstraße, wo der 1958 gegründete Verein immer montags ab 18 Uhr und freitags ab 17 Uhr trainiert.

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