Fußball Das nächste Talent steht beim 1. FC Kleve in den Startlöchern

Kleve · Diwan Duyar sammelt seit einigen Wochen Einsatzminuten für den Oberligisten. Der 18-jährige Kevelaerer möchte Stammspieler werden. Am Sonntag ist Germania Ratingen 04/19 zu Gast.

 Diwan Duyar hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt.

Diwan Duyar hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt.

Foto: Fupa/Tobias Rink

Diwan Duyar wurde am Sonntag beim Fußball-Oberligisten 1. FC Kleve regelrecht ins kalte Wasser geworfen. Nach knapp einer halben Stunde kam der 18-Jährige für Danny Rankl in die Partie, der sich im Zweikampf eine üble Platzwunde am Kopf zugezogen hatte. Erstmals stand der offensive Mittelfeldspieler über eine längere Zeit auf dem Platz. „Ich hätte niemals damit gerechnet, mehr als eine Stunde spielen zu dürfen. Das war ein tolles Gefühl, ich habe es sehr genossen – auch wenn ich noch viel lernen muss“, sagt Duyar, der seit einigen Wochen zum Kader gehört.

In der Schlussphase hätte der Nachwuchsakteur die Partie sogar noch spannend machen können. Beim Stand von 0:1 für den VfB Hilden wurde Duyar freistehend im Strafraum angespielt, doch sein Schuss landete in den Armen des Gäste-Keepers. „Das war ganz bitter, ich möchte auch nichts schönreden. Der Ball muss rein ins Tor. Doch es hilft nicht, nun allzu lange darüber nachzudenken. Mit mehr Spielerfahrung mache ich diese Treffer bestimmt“, sagt Duyar.

Im Mai 2020 wechselte der 18-Jährige vom 1. FC Mönchengladbach nach Kleve. „Die langen Fahrten von Kevelaer nach Mönchengladbach waren schwer mit der Schule unter einen Hut zu bringen. Da mir der Fußball aber unglaublich wichtig ist, habe ich mich umorientiert“,sagt Duyar, der in diesen Wochen am Berufskolleg in Geldern sein Fachabitur absolviert und dann eine Ausbildung zum Großhändler machen will.

Beim 1. FC Kleve stieß der Youngster zur U-19-Mannschaft in der Niederrheinliga, den Abstieg konnte er allerdings auch nicht verhindern. Fünf Treffer und drei Assists steuerte er bei. Doch als die Spielzeit bei den Jugendlichen beendet war, wurde der Kevelaerer zu den Senioren geholt. Schließlich werden seit einigen Wochen Stützpfeiler der ersten Mannschaft an die abstiegsgefährdete Bezirksliga-Mannschaft abgestellt, so ist der Oberliga-Kader recht dünn aufgestellt.

 Trainer Umut Akpinar wechselte Diwan Duyar am vergangenen Wochenende im Spiel gegen den VfB Hilden in der 27. Minute ein.

Trainer Umut Akpinar wechselte Diwan Duyar am vergangenen Wochenende im Spiel gegen den VfB Hilden in der 27. Minute ein.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

„Ich freue mich über jede einzelne Minute, die Oberliga ist ein ganz hohes Level. Ich kann hier eine Menge lernen“, sagt Duyar, der sein Debüt Ende April gegen die Sportfreunde Baumberg feierte. „Es ist schon ein tolles Gefühl, wenn du weißt, dass hinter dir Fabio Forster spielt und Kommandos gibt. In meinen Augen ist er einer der besten Oberliga-Spieler, schon seit Jahren spielt er auf hohem Niveau. Zu ihm schaue ich auf“, sagt Duyar, der bereits seine Zusage für die kommende Saison gegeben hat. Er will sich in den nächsten Monaten für weitere Einsatzminuten im Oberliga-Team empfehlen. „Ich habe noch viel Luft nach oben. Insbesondere an der Umschaltbewegung muss ich noch arbeiten, auch die Physis im Zweikampf ist noch ausbaufähig“, sagt Duyar. Doch gegen den VfB Hilden stellte er auch einige Qualitäten unter Beweis. Er ist laufstark, emsig und er verfügt über eine gute Übersicht auf dem Platz. Und obwohl der Kevelaerer nur 1,68 Meter groß ist, kann er sich im direkten Duell behaupten, vor allem wegen seines guten Stellungsspiels. Kurzum: Der Rechtsfuß könnte beim 1. FC Kleve Zukunft haben.

Am Sonntag, 15 Uhr, hat Diwan Duyar eine weitere Gelegenheit, Eindruck zu hinterlassen. Dann geht es in der Klever Eroglu-Arena gegen den Tabellensechsten Germania Ratingen 04/19. Die Gäste hatten zuletzt gegen den TVD Velbert 1:1 gespielt, gegen die SSVg. Velbert setzte es eine Niederlage. In der Tabelle sind die Ratinger allerdings unlängst am 1. FC Kleve vorbeigezogen. Die letzten drei Partien hatte der Tabellenachte verloren. Es scheint, als sei die Luft beim Fusionsklub ein wenig raus. Allerdings hat Trainer Umut Akpinar auch große Personalsorgen. „Germania Ratingen gehört zu den stärksten Teams der Liga. Sie sind immer im oberen Drittel der Tabelle unterwegs. Das Team hat eine gute Achse von vorne bis nach hinten. Wir wissen also, was da auf uns zukommt. Allerdings werden wir auch alles dafür tun, wieder einen Sieg zu holen“, sagt Kleves Coach Umut Akpinar.

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