Fensterkarneval in Geldern und Biwak in Pont Die Narren sind wieder los

Geldern · Seit Beginn der Pandemie wurde es im Gelderland ruhig um das närrische Treiben. Nun waren wieder Helau-Rufe zu hören: Mit Fensterkarneval und Biwak lebte das Karnevalsfieber am Wochenende endlich wieder auf.

 Die Polonäse auf Ponter Art führte beim Biwak des Pontifex Maximus über den Schulhof am Sprachheilkindergarten. 
  RP-Fotos: Evers

Die Polonäse auf Ponter Art führte beim Biwak des Pontifex Maximus über den Schulhof am Sprachheilkindergarten. RP-Fotos: Evers

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Schon lange hat man keine fröhlichen „Helau“-Rufe mehr gehört, denn auch der Karneval leidet unter der Corona-Situation. Am Samstag sorgten die Karnevals-Kultur-Gesellschaft Geldern (KKG) und der Karnevalsverein Pontifex Maximus für Karnevalsstimmung auf etwas andere Art. Die Gelderner starteten ihren „Fensterkarneval“, in Pont gab es ein Biwak an der frischen Luft.

 „Der Fensterkarneval ist ein neues Konstrukt, das es vorher so bei uns noch nicht gegeben hat“, sagt Christiana Fee Plaumann, Präsidentin der KKG Geldern. Konkret bedeute das: Die Zuschauer befinden sich in den Gebäuden, öffnen die Fenster und können Karneval mit einem Programm aus Reden, Tanz und Gesang erleben. „Es geht dabei auch um menschliche Nähe, die wir alle irgendwie brauchen“, meint Gisela Grabowski aus dem KKG-Vorstand. Neben Auftritten vor dem Adelheidhaus in Geldern und dem Altenheim in Sevelen wurden auch junge und alte Patienten aus dem St.-Clemens-Hospital Geldern mit einer bunten Karnevalsshow verzaubert. „Wir möchten positive Impulse setzten damit die Leute schneller gesund werden“, erklärt Plaumann lächelnd. Mit im Gepäck hatte die KKG ihre Prinzessin Melinda I. (Bormann) mit Pagin Zoey, das Komitee sowie ihre beiden Tanzgruppen, die Drachen-Dancer und Drachen-Girlies. Die Freude unter den Karnevalisten über die wieder beginnenden Auftritte ist riesig. „Das ist so schön, wir haben uns alle so gefreut. Und die Mädels sind ganz aufgeregt“, erzählt Ulrike Hebben, Betreuerin der Drachen-Girlies. Dort tanzt auch Prinzessin Melinda I. höchstpersönlich mit. „Diese Session wird anders sein als die vorherigen“, sagt sie in ihrer Rede vor der Kinderstation. Die 12-jährige Tollität freut sich trotzdem sehr, dieses Jahr feiern zu können. „Wir haben zwar keine Karnevalszüge, aber jede Menge Auftritte“, erzählt die Prinzessin begeistert.

 Blick aus dem Krankenhausfenster: Die Gelderner Karnevalisten tanzten am Samstag vor der Kinderstation.

Blick aus dem Krankenhausfenster: Die Gelderner Karnevalisten tanzten am Samstag vor der Kinderstation.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

 Der Pontifex Maximus hingegen organisierte ein karnevalistisches Open-Air zusammen mit dem Ponter Musikverein. Auf dem Ponter Schulhof konnten die Narren bei Musik, Wurst und Getränk einen karnevalistischen Nachmittag genießen. „Es gibt keine Auftritte wie beim Büttenabend, kein richtiges Programm“, berichtet Vorsitzender Christian Chrobak. Es gehe einfach um das gemütliche Beieinandersein bei Essen und Trinken. „Es ist schön, alle wieder zu treffen. Man hat sich ja jetzt fast zwei Jahre nicht gesehen“, erzählt Chrobak. Die Ponter und Karnevalsvereine wie der VVK Veert, Blau-Weiß Hartefeld oder VFR Blau-Gold Kevelaer ließen sich das närrische Treffen nicht entgehen. „Die Resonanz Veranstaltung ist sehr gut. Es ist schön, mit allen wieder ins Gespräch zu kommen“, so Sebastian Richartz aus dem Ponter Karnevalskomittee. Die anwesenden Tollitäten feierten erstmals wieder ihre Regentschaft. „Wir sind sehr froh über die Feste im Freien. Wir genießen jeden Moment“, schwärmt Veerter Karnevalsprinzessin Nadine I. (Kersten). „ Es ist schön was Pont hier auf die Beine gestellt hat. Deshalb sind wir auch mit der ganzen Mannschaft hier“, so Hartefelds Prinz Sven I. (Forthmann).

 Um etwas Normalität zurückzuholen, sind die Ponter auch dazu aufgerufen worden ihre Häuser karnevalistisch zu schmücken. „In dieser Woche ziehen wir durch Pont, fotografieren die Häuser und gucken, wo schön geschmückt ist“, erläutert Chrobak das Konzept. Als Belohnung sollen Kamelle-Tütchen an die Türen gehängt und die schönsten Dekorationen prämiert werden.

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