Rosenmontagszug in Hartefeld In Hartefeld gibt der Zug eine Zugabe
Hartefeld · Bestes Wetter am Rosenmontag: Da war das Dorf mit H so voll wie lange nicht mehr. Die Jecken bejubelten Prinz Sven I. und seine Hardfieldrocker. Auch um lokale Themen ging es auf den Wagen. Drei Musikzüge waren dabei.
In Hartefeld gibt der Zug sogar eine Zugabe
Die Karnevalisten rund um Geldern haben eine klare Hierarchie. In Kapellen geht es schon zu Kleinkarneval mit dem Straßenkarneval los, dann kommen am Nelkensamstag die Züge in Veert und ab und zu auch in Walbeck und Pont. Sonntags wird in Geldern gefeiert. Der höchste Feiertag des rheinischen Brauchtums, der Rosenmontag, da sind sich alle einig, gehört dem Dorf mit H. Und so feierte Hartefeld wieder seinen sehr gut besuchten Rosenmontagszug. Und nach dem eher verregneten Wochenende gab es dazu perfektes Karnevalswetter. Schon bei der Organisation ist es in Hartefeld anders: Nicht die Karnevalisten organisieren das närrische Treiben, die St.-Antonius-Schützenbruderschaft um Simon Schmaleen zeichnete für den Zug verantwortlich.
Und so führte die Bruderschaft mit dem Wagen der Zugleitung den närrischen Lindwurm an. Nicht zu kurz kamen in diesem Zug lokale Themen. Die Pfadfinder machten sich gleich zum Start über den Einbruch ins Jugendheim lustig. Den Vogel schossen aber die Fusionisten ab. „Hartefeld ohne Kneipe“ wäre für sie ein Bild des Grauens, und so thematisierten sie die großen Sorgen um die Nachfolgelösung für die „Dorfschmiede“ von Dragan Bozovic.
Wer die lokalen Anspielungen nicht versteht, bekommt in Hartefeld auch Hilfe aus erster Hand. Am Markt moderierte Herbert van Stephoudt das bunte Treiben und erklärte genau, wer gerade warum in welcher Gruppe zu sehen war. Am Markt trafen sich auch die Aktiven aus den anderen Ortschaften, um mit den Freunden aus Hartefeld zu feiern. Mit dem Jugendspielmannszug der Bergknappen aus Geldern um Drachtentochter Monika Friemel, den Mood Trumpets aus Geldern und natürlich zum Finale mit Blau-Weiß Hartefeld war bei 19 Zugeinheiten auch für reichlich Livemusik gesorgt. Die Blau-Weißen zogen vor dem Prinzenwagen, von dem aus Sven I. und seine Hardfieldrocker dem närrischen Volk zujubelten. Prinz Sven I. war so begeistert von diesem besonderen Tag, dass er immer wieder sein Handy zückte, um das Ganze im Bild festzuhalten.
Und auch das gibt es nur im Dorf mit H: Der Zug gibt sozusagen eine Zugabe, läuft nach einer Atempause für alle über die Wendestrecke noch einmal zur Dorfschmiede zurück. Dort gab es den fröhlichen Ausklang, ebenso auf dem Markt, wo auch für eine Party gesorgt war.
