Gründe sind der nahende Corona-Winter und die Energiekrise CDU und Grüne wollen Luftfilter für Schulen

Issum · Vorteil wäre, weniger lüften zu müssen. In Issum wird am 30. August im Rat darüber beraten. Angesichts der Energiekrise sei es nun richtig und gut, Gas einzusparen, so die beiden Parteien in ihren Anträgen.                    

 Die Idee: Luftfilter sollen im nahenden Winter mit Viren belastende Aerosole herausfiltern. Dann müsste weniger gelüftet werden.

Die Idee: Luftfilter sollen im nahenden Winter mit Viren belastende Aerosole herausfiltern. Dann müsste weniger gelüftet werden.

Foto: dpa/Arne Dedert

Issumer CDU und Grüne hatten zur selben Zeit die selbe Idee: beide stellten am 11. August einen Antrag für Luftfilteranlagen für die beiden Issumer Grundschulen. „Inzwischen gehen wir in den dritten Corona-Winter“, schreibt die CDU. Zwar ist erst August und fallende Temperaturen scheinen noch weit entfernt, aber die Politik muss ja noch zunächst beraten, entscheiden und wenn das „Ja“ fällt, müssen die entsprechenden Anlagen noch bestellt werden.

22 Klassenräume haben die beiden Issumer Grundschulen zusammen. Bisher machen CO2-Melder auf verbrauchte Luft aufmerksam. Das Problem: Stoßlüften allein brachte nicht den gewünschten Erfolg, die Fenster mussten dauerhaft auf Kipp stehen, sonst sprang der Melder an, erklärt Ralf Pottbeckers von der CDU. Das habe dazu geführt, dass die Kinder bei Temperaturen von 18 Grad oder weniger in den Klassenräumen saßen. Pottbeckers beschreibt es als keine gute Lernatmosphäre. „In einem Lernumfeld, in dem es erforderlich ist, eine Jacke zu tragen und mit kalten Fingern zu schreiben, erscheint es uns unmöglich, einen optimalen Lernerfolg zu erreichen“, schreibt die CDU in ihrem Antrag. Erschwerend komme die Gaskrise hinzu. Die Heizung bei voller Kraft laufen zu lassen, widerspreche dem, was in der aktuellen Situation geboten sei, so Pottbeckers. Gas lassen sich einsparen, wenn die Fenster nicht mehr dauerhaft geöffnet bleiben. „Dies wäre ein Beitrag der Gemeinde zu dem Ziel, 15 Prozent Erdgas einzusparen.“

Auch die Grünen führen ökonomische und ökologische Gründe für die Anschaffung von Luftfilteranlagen an. Die sollen mit Viren belastende Aerosole aus der Raumluft filtern. Die Vorteile: Gesundheitsschutz und ein niedrigerer Energieaufwand, weil weniger gelüftet werden muss. Schon jetzt warne die Bundesbildungsministerin vor Unterrichtsausfall wegen Corona und Energiekrise, so die Grünen. „Dabei hat die Corona-Pandemie deutlich gemacht wie wichtig Schulen als Lern- und Lebensorte für Kinder sind.“ Das Thema ist in Issum nicht neu. In der Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss am 9. Februar 2021 wurde beschlossen, dass die Verwaltung die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie beobachtet und das Thema mobile Luftfilter zu einem späteren Zeitpunkt erneut aufgreift. Für CDU und Grüne ist der Zeitpunkt jetzt gekommen.

Das Thema soll in der Ratssitzung am Dienstag, 30. August, auf die Tagesordnung kommen. Der Rat tagt um 18 Uhr im Haus Issum und öffentlich, das bedeutet auch Bürger können als Zuhörer mitverfolgen, wie die Politiker darüber beraten.

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