Maßnahmen wegen des Coronavirus „Die meisten haben es verstanden“

Issum · Issums Bürgermeister Clemens Brüx erklärt, woher die hohen Coronainfizierten-Zahlen stammen und welche Maßnahmen nun zwingend erforderlich sind.

 Issums Rathauschef Clemens Brüx macht deutlich, wie ernst die Lage ist und appelliert an die Mitbürger.

Issums Rathauschef Clemens Brüx macht deutlich, wie ernst die Lage ist und appelliert an die Mitbürger.

Foto: Markus van Offern/Van Offern

Es ist ausnahmsweise ein Ranking, in dem niemand vorne stehen will. Die Gemeinde Issum stand am Montagnachmittag mit 19 gemeldeten Corona-Infizierten nach wie vor auf Platz eins im Kreis Kleve. Woher die hohe Zahl kommt, erklärt Issums Bürgermeister Clemens Brüx. Ein großer Teil, eine Gruppe aus Sevelen, sei aus Ischgl gekommen. In dem Ski-Gebiet in Österreich hatten sich viele Menschen mit dem Coronavirus angesteckt.

Damit es nicht zu einer weiteren Ausbreitung kommt, werden auch in Issum die angeordneten Maßnahmen durch Bund und Land umgesetzt. Dazu gehört die Regelung, dass ab sofort nur noch Treffen in der Öffentlichkeit mit maximal zwei Leuten erlaubt sind. Eines macht Issums Bürgermeister deutlich: „Das wird kontrolliert, und zwar rigoros.“ Auf die Frage, was es an Strafen gibt, erinnert er an die Worte von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, der von Geldbußen bis 25.000 Euro sprach. „Ich hatte den Eindruck, dass Laschet es sehr ernst meinte“, sagt Brüx. Und auch ihm ist es damit ernst. Spätestens Dienstag werden Kontroll-Teams in Issum unterwegs sein. Das habe man so mit dem Stab für außergewöhnliche Ereignisse beschlossen.

Bei seiner Fahrt mit dem Motorrad durch Sevelen und einer Runde frische Luft schnappen durch Issum habe er den Eindruck gewonnen, dass sich eine hohe Anzahl der Issumer an die auferlegten Bedingungen halte. „Selbst wenn man jemanden kennt, man hält automatisch zwei Meter Abstand“, sagt Brüx. Das alles, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. „Die meisten haben es verstanden.“ Aktuell haben die kontaktreduzierenden Maßnahmen und deren Umsetzung die oberste Priorität, betont Brüx.

Ab Montag sollen alle Fachbereiche wieder besetzt sein. Das Rathaus bleibt geschlossen. Kontaktaufnahme ist per Telefon, Brief oder E-Mail möglich. Trauungen sind erst einmal abgesagt. Was die Kommunalpolitik angeht, da prüfe man, ob es Anträge gibt, über die per Dringlichkeitsbeschluss entschieden werden müsste. Mit den Bürgermeistern der anderen Kommunen und dem Landrat tausche man sich ohnehin ständig aus, per Videokonferenz. „Kontakt so wenig wie möglich. Das ist die einzige Chance, die wir haben“, appelliert der Bürgermeister an die Issumer.

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