Vom Umweltschutz bis zur Gefahr im Straßenverkehr Sachlich und eindrucksvoll argumentieren

Erkelenz · „Jugend debattiert“ soll dazu anleiten, Argumente sachlich anzuwenden. Ein Besuch im Berufskolleg Erkelenz.

 Arne Dieterichs und Anna Jünemann (links) vertraten die Pro-Argumente zur Frage  „Sollten Elektrokleinstfahrzeuge im Straßenverkehr verboten werden?“, während Leo Tinha und Sophie Remberg (rechts) kontern mussten.

Arne Dieterichs und Anna Jünemann (links) vertraten die Pro-Argumente zur Frage „Sollten Elektrokleinstfahrzeuge im Straßenverkehr verboten werden?“, während Leo Tinha und Sophie Remberg (rechts) kontern mussten.

Foto: Ruth Klapproth

Ein Thema, das aktuell ist und Jugendliche anspricht, hatte Sascha Steiner, Lehrer am Berufskolleg Erkelenz, für den Schulentscheid beim Wettbewerb „Jugend debattiert 2020“ ausgewählt. Seine Fragestellung „Sollten Elektrokleinstfahrzeuge im Straßenverkehr verboten werden?“ beschäftigte Schüler zwei Wochen lang im Unterricht und in der Freizeit, bis sie endlich in einer konstruktiven Debatte mit Pro und Contra ihre Position vertreten konnten.

Die Vorbereitung 16 Schüler der Sekundastufe II stellten sich einer Jury, die die schwierige Aufgabe hatte, vier Kandidaten auszuwählen, die das Berufskolleg Erkelenz auf der nächsten Ebene, der Regionalqualifikation, vertreten. Anna Jünemann und Arne Dieterichs, die für das Verbot argumentierten, maßen sich im Finale argumentativ mit Leo Tinhe und Sophie Remberg, die sich gegen das Verbot aussprachen.

„Im Vorfeld mussten alle Schüler das Thema von allen Seiten beleuchten, weil sie nicht wussten, welche Position sie in der Diskussion vertreten werden“, erläuterte Wettbewerbsleiter Sascha Steiner.

Die Beobachter Nicht nur die Argumente, auch die sprachliche Darstellung, die Überzeugungskraft und der faire Umgang mit den anderen Debattenteilnehmern flossen in die Entscheidung der Jury ein, zu der die Lehrerinnen Beate Jennes, Katharina Kassel und als Leiterin Verena Gahr gehörten. Für das Überwachen des Zeitlimits sorgte Edward Schumachers. Unter den Augen von Schulleiter Jan Pfülb und Bürgermeister Peter Jansen legten die vier Finalisten sachlich und eindrucksvoll ihre Argumente vor.

Die Debatte Der Umweltschutzaspekt der E-Scooter, um die es bei der Debatte in erster Linie ging, kam in der finalen Debatte ebenso zur Sprache wie die Risiken im Straßenverkehr. Die Alternative zum Auto wurde ebenso thematisiert wie die Flexibilität des Menschen in der modernen Gesellschaft. In der Debatte ging es nicht darum, Recht zu haben, sondern sachlich und argumentativ Positionen zu vertreten. „Diese Fähigkeit ist bei vielen abhanden gekommen“, sagte der Erkelenzer Bürgermeister vor der Siegerehrung. Er sprach den vier Finalisten ein Kompliment aus. Sie hätten sich sehr gut vorbereitet und das gesamte Spektrum der Argumente abgebildet.

Der Juryentscheid Dem pauschalen Lob Jansens schloss sich die Jury an, die zudem jedem einzelnen Finalisten Tipps mitgab, wie er noch besser seine Position darstellen kann. Schlussendlich bestimmte die Jury Arne Dieterichs und Anna Jünemann als Ersten und Zweite, die das Berufskolleg Erkelenz in der nächsten Runde vertreten. Leo Tinhe und Sophie Remberg werden als Unterstützer und eventuell als Vertreter die beiden Sieger beim Regional­entscheid unterstützen.

Eine offene Frage Ob es nun tatsächlich zu einem Verbot der Elektrokleinstfahrzeuge im Straßenverkehr kommen sollte, blieb auch nach der Debatte eine nicht abschließend beantwortete Frage. Die Diskussion darüber wurde von vielen zuhörenden Schülern fortgeführt, durchaus kontrovers, doch überaus sachlich – ganz im Sinne von „Jugend debattiert“.

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