Galsitzungen in Lövenich und Immerath, Kostümsitzung in Granterath Beste Stimmung in den Narrentempeln

Erkelenz · Sitzungspräsident wird Ehrenelferratsmitglied der Hoppesäck. Duo feiert gelungene Premiere bei den Seckschürgern. Brasilianer feiern in Granterath mit.

 Bei der Galasitzung im Immerather Kaisersaal wurden die „Kleinen“ der Tanzgarde II der KG Immeroder Seckschürger für ihren Tanz als furchtlose Piraten mit Standing Ovations und Zugabe-Rufen besonders gefeiert.

Bei der Galasitzung im Immerather Kaisersaal wurden die „Kleinen“ der Tanzgarde II der KG Immeroder Seckschürger für ihren Tanz als furchtlose Piraten mit Standing Ovations und Zugabe-Rufen besonders gefeiert.

Foto: Ruth Klapproth

Die KG Lövenicher Hoppesäck hat ein neues Elferratsehrenmitglied: Spontan verlieh Sitzungspräsident Hans-Jürgen Drews bei der ausverkauften Gala in der Nysterbachhalle dem jecken Sitzungspräsidenten Volker Weiniger nach dessen Büttenrede diese Ehrenauszeichnung. Der Saal kochte nach dem Auftritt, bei dem der scheinbar angeheiterte Sitzungspräsident, zwischenzeitlich mit sechs Gläsern Bier versorgt, seinem Ruf gerecht wurde, derzeit einer der Spitzenkräfte im rheinischen Karneval zu sein. Als solche hatte Drews ihn angekündigt. Vegan und Jugendwahn nahm der Sitzungspräsident aufs Korn und bekam volle Unterstützung für seine witzigen Darbietungen. Weiniger war nicht die einzige auswärtige Attraktion bei der Gala, von denen insbesondere der Musik-Clown Bruce Kapusta überzeugen konnte. Für jecke Töne zuhauf sorgten die Bands Miljö, Cöllner und Dröpkes. Die Lövenicher KG beteiligte sich in erster Linie mit den eigenen Garden, der Jugend-, der Junioren und der Aktivengarde sowie dem Männerballett „Die Lövenicher Seitenspringer“ am Programm, das seinen ersten Höhepunkt schon mit dem Einmarsch der Tollitäten unter den Klängen der Trommler- und Pfeiferkorps Katzem hatte. Prinz Michael, Bauer Jörg und Jungfrau Willi, begleitet von Hofmarschall Klaus Heimanns, wurden umjubelt wie auch Hoppeditz Carmen Oberzier, die nach elf Jahren Abschied nahm und das Amt an Dominik Heinen weitergibt. In einer zweiten Ehrung ernannte Drews Wolfgang Eickmeier zum neuen Senator der KG. Nach fast fünf Stunden endete eine Gala, bei der die Funkengarde der EKG den krönenden Abschluss lieferte, mit dem letztmaligen Ausrufen des Sessionsmottos „Dreimol jeck- wir fiere mit de Hoppesäck“.

Mehrere Gründe zur Freude hatte der Elferrat der KG Immeroder Seckschürger mit Sitzungspräsident Arno Lemmen an der Spitze, obwohl die Gesellschaft bei der Gala im Kaisersaal kein Prinzenpaar präsentieren konnte. „Im nächsten Jahr wird es ein Dreigestirn geben“, verkündete Lemmen, der in einem ausverkauften Saal durch ein Programm führte, das alle Erwartungen erfüllte oder sogar übertraf. Für den ersten Begeisterungssturm sorgte die Tanzgarde 2, in der bis zu 30 Kinder aktiv sind. „Die Garde ist so groß geworden, dass wir sie nach der Session in drei Altersgruppen aufteilen müssen“, erläuterte Lemmen. Das spreche für die gute Jugendarbeit in der KG. Mit Stolz verkündete Lemmen eine Premiere: Aus dem eigenen Reihen der Seckschürger hat sich das Duo Dick und Doof gebildet, die sich, die KG und das Dorfgeschehen gekonnt durch den Kakao zogen. Maximilian Grubert und Philipp Klein, die später auch noch im Männerballett Seck-Frösche einen umjubelten Auftritt hinlegten, präsentierten erstmals ein Zwiegespräch, nach dem es nur eine Konsequenz geben kann: Im nächsten Jahr müssen sie wieder ran. Bei aller Freude gab es auch ein wenig Wehmut: Petra Kirchhartz-Kradepohl muss berufsbedingt nach 17 Jahre ihre Tätigkeit als Geschäftsführerin der KG aufgeben. Der Abschied wurde ihr mit dem Ehrenorden der KG versüßt. Ihre Nachfolgerin wird Kerstin Eitze-Lemmen, die nach 40 Jahren ihre aktive Laufbahn in der Frauentanzgruppe beendet. Gespickt mit vielen Beiträgen der eigenen Kräfte, unterstützt von Büttenrednerin Achnes Kasulke und den Musikgruppen Sang & Klanglos und Op Kölsch lieferten die Seckschürger eine tolle Gala, an der alle ihre Freude hatten.

 Präsident Jürgen Drews (l.) stellt das Dreigestirn vor: Prinz Michael II (Leuer), Jungfrau Wilhelmine (Willi Erdweg) und Bauer Jörg I (Schläger).

Präsident Jürgen Drews (l.) stellt das Dreigestirn vor: Prinz Michael II (Leuer), Jungfrau Wilhelmine (Willi Erdweg) und Bauer Jörg I (Schläger).

Foto: Laaser, Jürgen (jl)
 Mit intelligentem Humor wusste Dave Davis aus Köln in seiner ausgezeichneten Paraderolle als sanitäre Fachkraft Motombo Umbokko die Karnevalisten auf der Kostümsitzung in Granterath zu begeistern.

Mit intelligentem Humor wusste Dave Davis aus Köln in seiner ausgezeichneten Paraderolle als sanitäre Fachkraft Motombo Umbokko die Karnevalisten auf der Kostümsitzung in Granterath zu begeistern.

Foto: Ruth Klapproth

Die weiteste Anreise zur traditionellen Kostümsitzung der Granterather Interessengemeinschaft war Sitzungspräsident Karl Mones durchaus einen Orden wert. Er bahnte sich seinen Weg durch die Publikumsreihen, um Igor Barbosa da Silva auszuzeichnen. Der Brasilianer, der mit seiner deutschen Ehefrau in Rio de Janeiro lebt, besuchte Freunde in Granterath, feierte ausgelassen im Fisch-Kostüm diese „ganz andere Art von Karneval“ mit. In der bunt dekorierten Mehrzweckhalle eröffneten die Mitglieder des Musikvereins in ihren farbenfrohen Harlekin-Kostümen die ausgelassene Narren-Sause, die seit 1977 Bestand hat. Stimmungssänger Markus Forg ist schon seit vielen Jahren dabei. Mit „Dreemol Maak Mött“ zog der bekannte Bestatter aus der Erka-Stadt auf die Bühne, um dann karnevalistische Gassenhauer wie „In unserm Veedel“ oder „Du ming Stadt“ anzustimmen. Mit dem Lied „Das alte Rathaus“ erinnerte Forg an seinen verstorbenen Onkel Heinz, der den Erkelenzer Evergreen schrieb und auch häufig in der fünften Jahreszeit anstimmte. „Ich singe seine Lieder gerne“, verriet Markus Forg. Ein weiterer Höhepunkt im abwechslungsreichen Programm: der urkomische Auftritt des Kölners Dave Davis. In seiner Paraderolle als Toilettenmann und von der Abschiebung bedrohtem Flüchtling namens Motombo Umbokko aus dem fiktiven Land Nfuddu hatte er scheinbar Probleme mit der deutschen Sprache und sorgte für viel Gelächter bei den Besuchern in Granterath. Die Rote Garde und die Rot-Weißen Funken begeisterten mit ihren Tänzen. In eine zauberhafte Welt entführten die grazilen Herren aus dem Holzweiler Männerballett „Chicos“. Als Zauberlehrling Harry Potter hatten sie sich mit dunklen Umhängen und Besen ausstaffiert. Die „Wilden Weiber“ aus Wegberg gründeten ihre Tanzgruppe bereits vor 20 Jahren. Unter dem Motto „Candyland“ traten die Hobbytänzerinnen aus der Grenzlandringstadt in Granterath auf. Die Showtanzgruppe „Emojis“, Trompeter Hape Jonen, das Porselener Männerballett „Die Lückenbüßer“ mit seinem Camping-Tanz sowie Sängerin Diana Leder, die Helene Fischer nacheiferte, sorgten für beste Unterhaltung im Granterather Narrentempel. Als „Die drei lustigen Vier“ traten Andreas Rütten, Martin Mones, Stefan von der Forst und Guido Finken in Aktion. Empfangen wurden auch die EKG-Tollitäten Franz Bocks und Bernadett Meinold mit Gefolge und Prinzengarde.

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